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„Werden klar Position beziehen“Bayern-Präsident mit deutlicher Botschaft zum WM-Plan alle zwei Jahre

Herbert Hainer hält eine Rede beim FC Bayern München.

Bayern-Präsident Herbert Hainer (hier bei einer Ausstellungseröffnung am 11. August 2021 in der Bayern-Erlebniswelt) sprach auch beim Spobis in Düsseldorf.

Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern München erwartet als Folge der Corona-Krise einen vermehrten Einstieg von Investoren im internationalen Fußball. Gleichzeitig lehnt er eine WM alle zwei Jahre ab.

von Marcel Schwamborn (msw)

Düsseldorf. Wie entwickelt sich die Fußball-Branche nach dem Corona-Schock? Die Frage ist eine der zentralen, die am Mittwoch (8. September 2021) beim Spobis in Düsseldorf diskutiert wurde. Beim großen Branchentreff machte beispielsweise Bayern-Präsident Herbert Hainer (67) deutlich, dass die große Krise in seinen Augen auch Chancen biete.

„Viele Vereine sind gebeutelt durch die Corona-Situation, teilweise schon davor. Parallel wird immer mehr Geld von außen in den Fußballkreislauf kommen“, prognostiziert der Münchner Macher. „Es bekommt dem Sport nicht schlecht, wenn professionelleres Management in die Vereine kommt. Investoren gehen in keinen Verein, bei dem sie keine Verbesserungsmöglichkeiten sehen. Nicht jeder Klub und jeder Verband ist schließlich so geführt, dass automatisch Erfolg reinkommt.“

Dass das plumpe Streben nach mehr Geld aber auch schnell in die falsche Richtung gehen kann, habe man an der geplatzten Super League gesehen. „Da haben die Organisatoren die Natur des Fußballs und die Kraft der Fans unterschätzt“, sagt Hainer.

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„Es hat mich schon gewundert, dass das Konstrukt innerhalb von drei Tagen implodiert ist. Aber am Ende überrascht es nicht. Auf- und Abstiege sowie Überraschungen wie im DFB-Pokal zeichnen den Fußball aus. Durch die geschlossene Gesellschaft, die die Super League bilden wollte, wurde dieses Element weggenommen. Für uns beim FC Bayern war daher klar, dass das in Europa nicht stattfinden kann. Kurzfristig wird es auch keinen zweiten Anlauf der Macher geben.“

Einem anderen Vorhaben erteilt der frühere Adidas-Vorstandsvorsitzende ebenfalls eine klare Absage: die diskutierte Weltmeisterschaft alle zwei Jahre. „Die Spieler haben jetzt schon 65 bis 70 Spiele pro Saison. Noch mehr Wettbewerbe werden zu noch mehr Verletzten führen.“

Hainer verwies auf das Beispiel von Robert Lewandowski (33), der sich im Frühjahr im Länderspiel gegen Andorra verletzte und deshalb in der Champions League gegen Paris St. Germain ausfiel. „Mit ihm wären wir weitergekommen. Daher muss es da Regelungen geben. Sollten wir als Klub die Kader aufstocken müssen, decken die Zusatzeinnahmen von FIFA oder UEFA aber nicht die Kosten. Da wird die Lawine immer größer.“

Herbert Hainer für klare Gehaltsobergrenzen

Deshalb können sich die Verbände auf eine klare Haltung des Rekordmeisters einstellen. „Wir würden nicht per se sagen, wir machen nicht mehr mit. Aber wir würden im Vorfeld ganz klar unsere Position beziehen. Ich bin der Meinung, dass es nicht vernünftig ist, noch mehr Spiele und Wettbewerbe zu planen.“

Aber auch die Politik sei gefordert. „Wir brauchen eine Reglementierung bei den Spielergehältern, den Transfersummen und bei den Beraterprovisionen. Aber das muss von der europäischen Regierung geregelt werden, damit die Gehälter auch wirklich gedeckelt werden können. Es wurde schon lange darüber gesprochen, es ist nie passiert. Vielleicht ist die Krise eine Chance, das Thema jetzt anzupacken, damit der Sport überleben kann.“