Friedhelm Funkel soll dem FC zum Aufstieg verhelfen. Dass die Kölner ihre sportliche Führung in Trainer Struber und Geschäftsführer Keller zwei Spieltage vor Saisonende rausschmissen, sorgte bei Lothar Matthäus für Kopfschütteln.
Doppel-Entlassung und Funkel-DealMatthäus poltert: „Eine Schande, welches Bild der FC abgibt“
Der große Knall beim 1. FC Köln: Trainer Gerhard Struber (48) und Sport-Geschäftsführer Christian Keller (46) wurden zwei Spieltage vor Schluss auf Platz zwei der 2. Bundesliga liegend rausgeschmissen. Interimstrainer Friedhelm Funkel (71) und Sportdirektor Thomas Kessler (39) sollen es jetzt richten.
Das Führungsbeben beim FC – in Köln hat es unter den Fans fast schon Jubelstürme ausgelöst. In Fußball-Deutschland wird die Entscheidung allerdings auch kritisch beäugt, so sagte Ewald Lienen (71) in seinem Podcast „Der Sechzehner“: „Es ist kein gutes Zeichen für die Seriosität unserer Liga.“
Lothar Matthäus: „1. FC Köln hat keinen attraktiven Fußball gespielt“
Noch viel schärfer äußerte sich TV-Experte Lothar Matthäus (64)! Der deutsche Rekordnationalspieler (150 Länderspiele) kritisierte die FC-Entscheidung, die sportliche Führung zwei Spieltage vor Saisonende zu entlassen, scharf.
„Es ist eine Schande, welches Bild der 1. FC Köln mit den Entlassungen von Gerhard Struber und Christian Keller in der Außendarstellung abgegeben hat. Ich kenne keine Interna, aber es muss etwas vorgefallen sein, sonst hätte man Trainer und Sport-Chef nicht zwei Wochen vor dem möglichen Aufstieg beurlaubt“, schrieb Matthäus in seiner Kolumne bei Sky.
Dass man zuletzt nach den beiden blutleeren Auftritten in Hannover (0:1) und gegen Absteiger Regensburg (1:1) enttäuscht war, können er zwar verstehen, andererseits hätten dann bereits alle 18 Zweitligisten ihren Trainer wechseln müssen, so der Rekordnationalspieler.
Matthäus weiter: „Köln hat keinen attraktiven Fußball gespielt, häufig nur mit Glück und einem Tor Unterschied gewonnen. Vielleicht hat das Spiel gegen Regensburg das Fass zum Überlaufen gebracht.“
Mit Friedhelm Funkel sei nun ein Trainer da, der mehr Einfluss auf die Mannschaft nehmen können als es bei Struber der Fall war. In Zukunft würde sich Matthäus aber noch mehr Stallgeruch beim FC wünschen.
Sein Vorschlag: „Verdiente ehemalige Spieler in irgendeiner Form einzubeziehen, wie zum Beispiel Jonas Hector. Er macht einen ruhigen Eindruck, stand immer zum Verein und ging als Nationalspieler sogar mit dem FC in die 2. Liga. Aber auch jemand wie Hector bräuchte Unterstützung. Solange es mit der Klüngelei nicht aufhört, wird Köln immer eine Fahrstuhlmannschaft sein.“
Leute, die im Klub etwas zu sagen haben, sollten sich laut Matthäus nicht so benehmen, als seien sie wichtiger als der Verein. Intern könne man sagen, was man will, nach außen wünscht er sich allerdings mehr Zurückhaltung. Mit mehr Ruhe im Verein, könne der FC sich in Zukunft auch wieder in der Bundesliga etablieren. Davon „bin ich überzeugt“, sagte Matthäus.