Weltmeister-RatNeuer Fünfjahresplan für den FC!

Lothar Matthäus hat in einem Interview über die Chancen der beiden Aufsteiger gesprochen, sich langfristig in der Bundesliga zu etablieren.

von Antje Rehse  (are)

Fünfjahresplan. Bei diesem Wort wird bis heute so mancher Fan des 1. FC Köln hellhörig.

Bei einem Amtsantritt 2004 präsentierte der damalige FC-Präsident Wolfgang Overath (81) einen schrittweisen Plan, der den Klub wieder nach oben führen sollte.

Matthäus zum FC: „Erstmal Ball flachhalten“

Die Idee des 1974er-Weltmeisters ging nicht ganz auf: Statt mittelfristigem Erfolg prägten wechselnde Trainer, wechselnde Spieler, und finanzielle Sorgen seine Amtszeit, die 2011 mit seinem Rücktritt endete. 

Nun wurde das bei FC-Fans seitdem nicht mehr allzu wohlgelittene Wort wieder mit Köln in Zusammenhang gebracht – von einem anderen Weltmeister. Denn Lothar Matthäus (64) rät den beiden Bundesliga-Aufsteigern Köln und Hamburg genau dazu.

„Erstmal sollen sie den Ball flachhalten“, sagte Matthäus in einem „Kicker“-Interview an FC und HSV, beide im DFB-Pokal nur mit ganz viel Dusel weitergekommen, gerichtet. „Mit den Fans ist natürlich ein gewisser Druck da.“

Kurzfristig kann es für beide erstmal nur um den Klassenerhalt gehen, ist sich Matthäus sicher. „Obwohl sie keine normalen Aufsteiger sind – sie gehören seit Beginn zur Bundesliga dazu.“ Beide hätten aus seiner Sicht gute Transfers getätigt, „deshalb sehe ich beide in einer Position, dass sie die Liga halten“.

Perspektivisch allerdings müsse es für die beiden Aufsteiger darum gehen, in der Liga wieder eine größere Rolle zu spielen. Und da kommt Matthäus’ „Fünfjahresplan“ ins Spiel.

„Erstmal Klasse halten, dann gesichertes Mittelfeld, dann einstelliger Tabellenplatz, dann irgendwann mal, wenn alles funktioniert, auch mal Conference League oder Europa League“, zählt der DFB-Rekordspieler die Möglichkeiten auf.

Klingt in der Theorie ganz einfach. Gerade der FC hat allerdings in der jüngeren Vergangenheit schmerzlich erfahren, dass selbst das Erreichen des internationalen Geschäfts keine Garantie ist, dass es nicht ganz schnell auch wieder nach unten gehen kann. 

Nach dem Einzug in die Europa League folgte direkt in der Folgesaison der Absturz in die 2. Bundesliga. Nach dem Erreichen der Conference League dauerte es ein Jahr länger, bis es wieder ins deutsche Fußball-Unterhaus ging. Matthäus schränkte bei seinen großen Plänen immerhin ein: „Von der Champions League will ich jetzt nicht sprechen.“

Der einstige Weltfußballer erklärte zudem: „Man kann ja nichts erzwingen und man muss die Kirche im Dorf lassen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen. Da werden wir immer wieder Mannschaften haben, die andere Möglichkeiten haben und diese internationalen Plätze für sich in Anspruch nehmen.“