„Nicht billiger geworden“Nach Musiala-Verletzung: Matthäus mit klarer Ansage in Richtung Eberl

Lothar Matthäus beim Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich.

Lothar Matthäus sieht Eberls Arbeit bislang kritisch.

Jamal Musialas Verletzung bereitet dem FC Bayern Sorgen. Lothar Matthäus warnt: Transfers werden schwieriger und Eberl steht weiterhin unter Druck.

von Hannah Schlösser  (han)

Die schwere Verletzung von Jamal Musiala (22) im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain war ein Schock – insbesondere für die Fans des FC Bayern München.

Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (64) zeigte sich betroffen und analysierte in seiner Kolumne für „Sky“ mögliche Folgen für die Personalplanung des Rekordmeisters.

Matthäus über Eberl: „Ist nicht einfach für ihn“

So könnte der Ausfall Musialas direkte Auswirkungen auf den möglichen Transfer von Nick Woltemade (23) haben: „Der Transfer ist dadurch nicht einfacher und nicht billiger geworden, denn jetzt wird auf der Position wirklich einer gebraucht“, schreibt Matthäus.

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Er ergänzt: „Geld für Woltemade ist da. Ob er am Ende 60,80 oder 100 Millionen Euro kostet, ist eine Sache zwischen dem FC Bayern und dem VfB.“ Außerdem wirft er die Frage auf, ob die Münchner nun auch über eine Vertragsverlängerung mit Thomas Müller nachdenken sollten.

Auch Sportvorstand Max Eberl (51) nimmt Matthäus in den Blick: „Max Eberl muss Lösungen finden, die aktuelle Situation ist nicht einfach für ihn. (...) Bei Bayern München steht jeder unter Druck.“

Die bisherige Bilanz Eberls bewertet Matthäus kritisch: „Einiges ist nicht so gelaufen, wie Max es sich gewünscht hätte, zum Beispiel bei Müller, Florian Wirtz oder Nico Williams. Das Ausscheiden bei der Klub-WM, der Ausfall eines Schlüsselspielers, diese Dinge tun weh und machen einen nervös. Und natürlich ist dann auch der Patron vom Tegernsee unzufrieden.“

„Durch Musialas Verletzung könnte der Kader noch enger zusammenrücken. Dazu müsste man Spielern wie Coman oder Gnabry, die beide noch im besten Fußballeralter sind, Vertrauen geben. Wenn man aber Geld in die Zukunft investieren will, müssen die nächsten Transfers sitzen“, wird Matthäus deutlich.

Neben dem Ausfall Musialas sieht Matthäus ein weiteres strukturelles Problem: „Bayern lässt zu viele Chancen zu und kassiert zu viele Gegentore.“ Seine Lösung: „Eine Dreierkette wäre zwar nicht Bayern-like, könnte aber für mehr Stabilität in der Defensive sorgen.“