„Wenn man böse wäre ...“FC Bayern vor Königstransfer – doch eine Sache stört Matthäus

Lothar Matthäus beim Spiel um Platz drei bei der Nations League.

Lothar Matthäus hinterfragt die Transfer-Strategie des FC Bayern München.

Mit der Verpflichtung von Luis Diaz wird der FC Bayern wohl einen Top-Transfer in der Offensive umsetzen. Lothar Matthäus hat Zweifel an der Strategie der Münchner.

von Hannah Schlösser  (han)

Die lange Suche des FC Bayern München nach einem neuen Offensivspieler scheint ein Ende gefunden zu haben: Luis Diaz (28) steht kurz vor einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister.

Nach dem Abgang von Leroy Sané (29) zu Galatasaray Istanbul und der Verletzung von Jamal Musiala (22) bei der Klub-WM war spätestens klar: In der Offensive besteht akuter Handlungsbedarf.

Matthäus: „FC Bayern muss sich ab und zu strecken“

Lange galt Florian Wirtz (22) als Wunschspieler. Doch dann stieg der FC Liverpool, offensichtlich mit sehr guten Argumenten, ins Rennen um den deutschen Nationalspieler ein – und schnappte sich den Ex-Leverkusener. 

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Auch der Versuch, Nico Williams (23) zu verpflichten, scheiterte – der Flügelspieler verlängerte bis 2035 bei Athletic Bilbao. Die Gerüchte um Rodrygo (24) von Real Madrid wurden dagegen nie wirklich konkret.

Nun scheint in Diaz endlich ein Spieler gefunden, der den Bayern nicht nur sportlich passt, sondern auch tatsächlich wechseln möchte. Bereits am Dienstag (29. Juli 2025) wird der Kolumbianer zum Medizincheck in München erwartet.

Wie die „Bild“ berichtet, zahlt der FC Bayern eine Ablösesumme von 67,5 Millionen Euro – durch Bonuszahlungen könnte die Summe auf bis zu 75 Millionen Euro steigen. Zudem soll Diaz ein Jahresgehalt von rund 14 Millionen Euro erhalten.

Lothar Matthäus (64) äußerte sich in seiner „Sky“-Kolumne zu dem Transfer: „Bayerns Suche nach einem Linksaußen ähnelt der Trainersuche vor einem Jahr. Wenn sie mit Diaz am Ende genauso viel Glück haben wie mit Vincent Kompany, können sie froh sein, dass die Namen, die vorher vom Verein kontaktiert wurden, sich nicht für einen Wechsel entschieden haben.“

Und weiter: „Man bekommt nicht immer alles, was man so will, so läuft das Geschäft. (...) Die Konkurrenz ist groß, die wirtschaftliche Situation ist bei vielen Klubs anders als vor zehn oder 15 Jahren. Deswegen muss sich auch der FC Bayern ab und zu strecken.“

Kritisch sieht Matthäus jedoch den Umgang mit einem weiteren Kandidaten: Nick Woltemade (23). Mit dem Spieler soll bereits eine mündliche Einigung bestehen, doch zwischen den Klubs stocken die Gespräche. Die Ablöseforderungen des VfB sind den Bayern zu hoch.

Matthäus kommentiert: „Diaz ist schon 28 Jahre alt, Nick Woltemade ist erst 23. Wenn sie 75 Millionen Euro für einen fünf Jahre älteren Spieler bezahlen, müssen sie großes Vertrauen in Diaz haben. Wenn man böse wäre, könnte man fragen: Warum hat Bayern dieses Vertrauen nicht in Woltemade, der sich schon früher zum FCB bekannt hat?“