Nach FehlstartDardai-Ersatz? Hertha sprach offenbar bereits mit Terzic

Die Trainer Edin Terzic und Pál Dárdai (r.) schmunzeln.

Edin Terzic und Pál Dárdai (r.) beim 2:0-Sieg des BVB über Hertha BSC am 13. März 2021

Hertha BSC steht trotz des 3:1-Siegs über den VfL Bochum auf Tabellenplatz 16 der Bundesliga. Zu wenig für die Berliner, die sich angeblich bereits vor dem Spiel nach einem neuen Trainer umgeschaut haben.

Berlin. Dass Cheftrainer Pál Dárdai (45) nicht die Dauerlösung des „Big City Clubs“ sein würde, war von vorneherein klar. Zu unterschiedlich sind die gesetzten Ziele der Hertha-Vereinsführung rund um Investor Lars Windhorst (44) und die des ungarischen Übungsleiters. Wie der Hauptstadt-Klub aber aktuell mit seiner treuen Vereinslegende umgeht, wirkt fragwürdig.

Nach Informationen der „Sport Bild“ vom Mittwoch (15. September 2021) soll der Verein bereits vor der Partie am vergangenen Sonntag gegen den VfL Bochum nach einer Alternative gesucht haben – und wohl auch fündig geworden sein. Die Wunschlösung der Geschäftsführung mit Sportboss Fredi Bobic (49) soll angeblich Ex-BVB-Coach Edin Terzic (38) gewesen sein.

Update: Mittlerweile hat Bobic auf die Gerüchte um ein Gespräch mit Terzic reagiert. „Ich kann’s klar dementieren.“, sagte der Hertha-Sport-Geschäftsführer und fügte bei einer Rückfrage deutlich an: „Da gibt’s wenig Spielraum.“

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Terzic ohne Interesse - Dárdai wackelt weiter

Bei einem Gespräch mit den Hertha-Verantwortlichen soll der Technische Sportdirektor der Dortmunder aber schnell klargemacht haben, dass er sich derzeit kein Traineramt bei den Berlinern vorstellen könne. Terzic schaffte in der vergangenen Saison beim BVB nach einem durchwachsenen Start unter Ex-Cheftrainer Lucien Favre (63) die Wende und gewann schließlich sogar den DFB-Pokal. Im Sommer 2021 übernahm dann Marco Rose (45) seinen Posten in Dortmund – und Terzic widmete sich seiner neuen Aufgabe als Technischer Direktor.

Auch wenn Dárdai wohl nicht über die Gespräche informiert gewesen ist, scheint es so, als habe der Ungar eine Vorahnung gehabt. Nach der 0:5-Niederlage beim FC Bayern erklärte der Hertha-Trainer: „Ich hänge nicht an meinem Sitz, ich helfe gerade aus. Im Sommer hieß es auch nicht unbedingt, dass ich es mache. Wahrscheinlich sucht Hertha BSC seit Langem einen großen Trainer. Pal ist ein kleiner Trainer, ein netter Trainer, er hilft aus, so lange wie es sein soll“. Eine Äußerung, die Geschäftsführer Bobic überhaupt nicht gefallen hat. Bereits kurz nach dem Spiel gegen den Rekordmeister kritisierte der ehemalige Vorstand der Eintracht seinen Cheftrainer öffentlich: „Die Aussagen waren nicht gut. So etwas geht nicht. Pál hat eine kurze Schwächephase gezeigt. Sein Ausbruch war nicht förderlich für Hertha. Wir haben uns ausgesprochen und Pál hat seine Aussagen bedauert.“

Bochum-Sieg beschert Luft und Selbstvertrauen

Nach dem wichtigen 3:1-Sieg gegen den VfL Bochum scheint sich die Stimmung in der Hauptstadt etwas gelockert zu haben. Im Anschluss an die Partie wirkte der ungarische Coach sichtlich gelöst: „Dieser Sieg riecht nach Arbeit. Die Mannschaft wird Lob für ihre Arbeit bekommen. Das ist in unserer Situation das Wichtigste: arbeiten. Ein Neuanfang innerhalb von eineinhalb Wochen – das war wie bei der Nationalmannschaft. Das hat sich auch gelohnt“. Am Freitag (17. September, 20.30 Uhr) geht es für die Hertha in der Bundesliga weiter gegen die SpVgg Greuther Fürth. Auch in diesem Spiel wird Dárdai wohl drei Punkte einfahren müssen, damit sich der Rummel um seine Person vorerst legt.