Traum-Treffer übers ganze Feld„Tor des Monats“: Fortunas Amputierten-Fußballer Ogunbiyi nominiert

Sentoji Ogunbiyi, Amputierten-Fußballer von Fortuna Düsseldorf

Sentoji Ogunbiyi, Amputierten-Fußballer von Fortuna Düsseldorf, ist für das „Tor des Monats“ September in der ARD-„Sportschau“ nominiert.

Der Amputierten-Fußballer Sentoji Ogunbiyi von Fortuna Düsseldorf steht mit seinem Treffer zur Wahl zum „Tor des Monats“ der ARD-„Sportschau“.

von Volker Geissler (vog)Patrick Scherer ()

Düsseldorf. Wird eine Mannschaft, die noch vor wenigen Wochen kaum jemand kannte, zum Abräumer der Saison? Fortuna Düsseldorf ist derzeit Spitzenreiter der neu gegründeten Amputierten-Bundesliga – und hat gute Chancen auf die Meisterschaft.

Jetzt winkt aber sogar noch ein weiterer besonderer Titel! Denn Fortunas Spieler Sentoji Ogunbiyi (29) ist für das „Tor des Monats“ September nominiert.

Fortuna Düsseldorf: Sentoji Ogunbiyi für „Tor des Monats“ nominiert

Und das absolut zu Recht! Beim 4:1 gegen Hoffenheim gelang ihm ein Knaller vom eigenen Tor aus über das gesamte Feld in den gegnerischen Winkel, es war der Treffer zum 3:0. Wie seine Kollegen ist er während des Spiels auf Krücken angewiesen.

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Ogunbiyis irren Treffer können Sie auf der Website der ARD-„Sportschau“ ansehen. Dort kann auch für das Tor abgestimmt werden.

Ogunbiyi könnte damit Fortuna Düsseldorfs erster Torschütze des Monats seit August 2019 werden. Seinerzeit hatte Rouwen Hennings (34) für seinen Treffer im Pokalspiel beim FC 08 Villingen die Auszeichnung erhalten.

„Tor des Monats“: Harte Konkurrenz für Sentoji Ogunbiyi

Unter den vier Konkurrenten des Düsseldorfers ist mit Erling Haaland (21) diesmal ein ganz prominenter Name. Der norwegische Superstar des BVB hatte am 19. September gegen Union Berlin mit einer Heber-Bogenlampe getroffen. „Ich weiß nicht, wie groß die Fanbase der Dortmunder bei so einer Abstimmung ist“, sagt Stefan Felix, Fortunas Inklusionsbeauftragter.

Und er rechnet sich durchaus etwas aus: „Haalands Tor war schön, aber so schön war es nun auch wieder nicht.“ Außerdem im Rennen: Nico Ochojski (22, SC Verl), Armindo Sieb (18, Deutschland U19) und Baris Atik (26, 1. FC Magdeburg).

Kurios: Beinahe wäre es gar nicht zum Tor von Ogunbiyi gekommen. Er studiert an der Uni Bochum und hatte sich für ein Praxisprojekt in Nigeria angemeldet. Eigentlich sollte der Flieger in seine Heimat schon vor dem Hoffenheim-Spiel am 3. September abheben, doch Ogunbiyi wollte beim Top-Spiel in Trier unbedingt dabei sein – und verschob den Flug. So nahm die Geschichte ihren Lauf.

Sentoji Ogunbiyi: „Große Ehre für meine Mannschaft und mich“

„Ich freue mich riesig, für das Tor des Monats nominiert zu sein. Das ist eine große Ehre für meine Mannschaft und mich“, sagt der Mann mit dem Tor-Hammer. Die Kehrseite der Medaille: Weil er zum Auftakt nun mit dabei war, fehlt Sentoji nun am Wochenende am dritten und vierten Bundesliga-Spieltag.

Aber egal, ob es am Ende für die deutsche Meisterschaft reicht – den größten Sieg hat er jetzt schon erreicht. Mit seinem Traumtor hat er bundesweit auf seinen Sport aufmerksam gemacht.

Das „Tor des Monats“ ist eine der prestigeträchtigsten und traditionsreichsten Auszeichnungen im Fußball. Seit 1971 dürfen die Fans in der ARD-„Sportschau“ aus jeweils fünf Treffern ihren Favoriten wählen. Der Sieger erhält die begehrte Plakette – und hat die Chance auf das „Tor des Jahres“.