Nach Süles Positiv-TestNoch ein Bayern-Profi in Quarantäne – Lauterbach mit deutlicher Ansage

Nach dem positiven Corona-Test von Nationalspieler und Bayern-Profi Niklas Süle befindet sich in Eric Maxim Choupo-Moting der vierte Bayern-Profi in Quarantäne.

von Marcel Schwamborn (msw)

Wolfsburg. Der Corona-Wirbel bei der Nationalmannschaft zieht immer weitere Kreise. Nach dem DFB hat nun auch der FC Bayern die Corona-Infektion von Niklas Süle (26) bestätigt. Der Rekordmeister vermeldete zudem am Dienstag (9. November 2021), dass neben drei Nationalspielern auch ein vierter Profi des Tabellenführers in häusliche Quarantäne muss.

Nach dem positiven Coronatest bei Süle müssen zahlreiche Spieler ebenfalls in Isolation. Die Bayern-Profis Serge Gnabry (26), Jamal Musiala (18) und Joshua Kimmich (26) sowie Salzburgs Karim Adeyemi (19) reisten vom DFB-Team aus Wolfsburg ab. Die Münchner teilten zudem mit, dass auch Eric Maxim Choupo-Moting (32) wegen des Kontakts zu Süle betroffen sei. Auch er darf, nachdem er zuletzt Kontakt zu Süle hatte, vorerst nicht trainieren.

Wieso diese Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt werden, vier andere Begleiter des doppeltgeimpften und symptomfreien Süle aber nicht, gibt Raum für Spekulationen. Dass außer Kimmich auch die drei anderen DFB-Stars sowie der weitere Bayern-Star ungeimpft sind, wollte niemand offiziell bestätigen.

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Laut grundsätzlicher Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) müssen enge Kontaktpersonen ohne Symptome nicht mehr in Quarantäne, wenn sie geimpft sind. Auch in der aktuellen Münchner Coronaverordnung heißt es: „Die Quarantänepflicht gilt in der Regel nicht für Kontaktpersonen, deren Immunsystem nicht durch Medikamente oder Vorerkrankungen beeinträchtigt ist und die vollständig gegen COVID-19 geimpft sind.“

Verpasste Länderspiele aufgrund verweigerter Impfung? „Schadenfreude ist jetzt fehl am Platz. Ich hoffe dennoch, dass Joshua Kimmich sich noch für die Impfung entscheidet. Die Impfung schützt vor Covid, schweres Covid gefährdet die Spielstärke“, twitterte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58) angesichts der aktuellen Entwicklung.

Geimpfte Spieler wie Manuel Neuer müssen nicht in Quarantäne

Wäre Kimmich beispielsweise wie sein Bayern-Teamkollege Manuel Neuer (35) bereits geimpft, hätte ihn das Gesundheitsamt nach dem positiven Süle-Test sehr wahrscheinlich nicht in Quarantäne geschickt. Vielleicht bewirkt diese bittere Erfahrung mehr, als es das angekündigte Einzelgespräch mit Bundestrainer Hansi Flick (56) hätte tun können.

An dem Fall habe man „schwer zu knabbern“, gab DFB-Direktor Oliver Bierhoff (53) mit ernster Miene im VW-Markenpavillon in der Autostadt zu: „Wir wussten, was auf uns zukommen kann. Das müssen wir akzeptieren. Wir gehen verantwortungsvoll damit um.“

Spieler des FC Bayern können sich in sieben Tagen freitesten

Ob die Akteure bei den nächsten Liga-Spielen zur Verfügung stehen, bleibt offen. Sollten die sechs Spieler symptomfrei bleiben, wäre laut Gesundheitsamt nach sieben Tagen eine Freitestung möglich. Andererseits hat man im Fall von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (34) gesehen, dass die Tests nicht auf Anhieb das gewünschte Ergebnis bringen. Erst nach knapp zwei Wochen konnte der Coach einen negativen Test vorweisen.