Bei BVB gegen LeipzigRussland bricht Bundesliga-Übertragung ab – DFL trifft Entscheidung

Ein Bild aus der TV-Übertragung des Bundesliga-Duells zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig. In Russland war die Übertragung während des Spiels abgebrochen worden.

Ein Bild aus der TV-Übertragung des Bundesliga-Duells zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig am Samstag (2. April 2022). In Russland war die Übertragung während des Spiels abgebrochen worden.

Beim Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig am Samstag (2. April) hat der russische TV-Sender MatchTV wegen Anti-Kriegs-Botschaften plötzlich die Übertragung abgebrochen.

Abbruch während des Bundesliga Topspiels zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig am Samstag (2. April 2022). In Russland konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer das Duell nur kurzzeitig verfolgen.

Der russische TV-Sender Match TV hatte die Übertragung des Bundesliga-Spiels noch vor dem Ende der ersten Halbzeit einfach beendet. Grund dafür waren die im Stadion sichtbaren pro-ukrainischen und gegen den russischen Angriffskrieg gerichteten Botschaften.

Am Mittwoch (6. April) äußerte sich die DFL zum Vorfall und kündigte an, die Spiele dennoch weiter für den russischen TV-Markt zu liefern: „Die DFL setzt gegenwärtig weiterhin auf die Möglichkeit, mit Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen“, hieß es am Mittwoch. Man wolle die Situation aber weiter beobachten.

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TV-Sender begründet Übertragungs-Abbruch

In einer fadenscheinigen Begründung hatte der russische TV-Sender Match TV zuvor zugegeben, dass er die russische Propaganda während der Übertragung nicht aufrechterhalten konnte: „Leider müssen wir die Ausstrahlung aus Gründen abbrechen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen“, sagte Kommentator Igor Kytmanow. „Generell heißt es, Fußball und Politik getrennt zu betrachten. Aber diese Regel wird in der Bundesliga nicht immer eingehalten.“

Anders als die französische Ligue 1 und die englische Premier League wird die Fußball-Bundesliga in Russland noch ausgestrahlt. Die Deutschen Fußball Liga hatte Anfang März entschieden, ihren Vertrag mit dem russischen Medienunternehmen Match TV vorerst fortzusetzen und die Einnahmen für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu spenden.

DFL setzte auf deutsche Friedens-Appelle in Russland

Auf eine außerordentliche Kündigung des Vertrages wurde verzichtet, damit die Anti-Kriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den deutschen Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen könnten, hieß es. Voraussetzung dafür war, dass Match TV das von der DFL zur Verfügung gestellte Basissignal unverändert sendet – inklusive Ukraine-bezogener Botschaften von Liga, Spielern, Klubs und Fans.

„Die DFL wird die Ausstrahlung der Bundesliga-Übertragungen diesbezüglich sorgfältig überprüfen“, teilte die DFL im März mit. „Sollte das TV-Basissignal wiederholt zensiert werden, würde dies eine außerordentliche Kündigung der DFL zur Folge haben.“ Insgesamt will die DFL eine Million Euro an Spenden zur Verfügung stellen. Für den Fall, dass keinerlei Lizenzzahlungen mehr aus Russland eingehen würden, will die DFL die Spende komplett tragen. (dpa/mn)