FC-Trainer hat AngstBaumgart über Ukraine-Krieg: „Das war eine Stadt wie Köln“

Steffen Baumgart trainiert den 1. FC Köln am Geißbockheim.

FC-Trainer Steffen Baumgart am 28.März 2022 am Geißbockheim

Steffen Baumgart äußert sich zur Situation in der Ukraine. Vor allem die Frage, wie die Geflüchteten in Deutschland integriert werden können, beschäftigt den Trainer des 1. FC Köln.

Putins Krieg in der Ukraine fordert Tag für Tag mehr Opfer und sorgt auch in der Fußball-Bundesliga weiterhin für Fassungslosigkeit.

Bei allem Erfolg mit dem 1. FC Köln lassen Trainer Steffen Baumgart (50) die Gräueltaten des russischen Diktators nicht los. „Ganz klar ist, dass ich als Mensch, als Vater, Angst habe vor der Situation. Wenn wir über Mariupol reden, dann war das eine Stadt wie Köln, und fünf Wochen später ist die komplett zerstört. Das ist ein Verbrechen, was da gerade passiert“, sagt er im Interview mit der „Sportschau“.

Baumgart fühlt sich an die Nazi-Zeit erinnert, erklärt: „Und noch viel schlimmer für mich sind die Begründungen dazu. Ich denke, das habe ich schon irgendwo mal im Geschichtsunterricht aus den 30er-Jahren gehört. Das ist nichts anderes, die gleiche Propaganda.“

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Steffen Baumgart: „Wie kann man diesen Scheiß einfach beenden?“

Was den FC-Coach besonders beschäftigt: „Die Flüchtlinge, die kommen. Und zwar nicht, dass wir sie aufnehmen, sondern wie wir ihnen hier auch die Möglichkeit geben, sich in ein normales Leben zu entwickeln. Dass wir sie nicht einfach nur herholen und sie links liegen lassen, sondern dass wir uns um sie kümmern.“

Sein Verein, der 1. FC Köln, geht mit gutem Beispiel voran und holt über die FC-Stiftung seit Wochen mit selbst organisierten Bus-Touren Ukrainerinnen und Ukrainer von der polnischen Grenze nach Köln, unterstützt auch hier vor Ort mit seinem Netzwerk. Vor zwei Wochen half der FC dem Frauen-Team des FK Krywbas, vor dem Krieg zu flüchten, und gab den Mädels am Geißbockheim eine zweite sportliche Heimat.

Baumgart betont: „Man kann Leute herholen, was sehr wichtig ist. Dann müssen wir uns aber auch um sie kümmern. Ich glaube, das ist dann der nächste Schritt, und da mache ich mir viele Gedanken drüber. Aber der erste Gedanke ist: Wie kann man diesen Scheiß einfach beenden?“ Eine Frage, die aktuell die ganze Welt bewegt. (mze)