BVB-BruchlandungSchulz-Blackout, Witz-Rot und Video-Elfer besiegeln Dortmunds Schicksal

Pedro Goncalvez lacht, Dortmunds Nico Schulz schaut bedient.

Dortmunds Nico Schulz schaut entgeistert, Pedro Goncalvez (Sporting) freut sich am 24. November 2021 über seinen Treffer.

Aus und vorbei: Borussia Dortmund scheitert in der Gruppenphase der Champions League vorzeitig. Nach dem 1:3 bei Sporting Lissabon ist Platz 2 unerreichbar.

von Alexander Haubrichs (ach)

Bruchlandung für Borussia Dortmund: Nach der 0:3-Niederlage bei Sporting Lissabon am 24. November 2021 ist die Königsklassen-Saison für den BVB bereits nach der Gruppenphase am Ende. Ohne Superstar Erling Haaland ist die von Verletzungen geplagte Mannschaft von Trainer Marco Rose international einfach nicht konkurrenzfähig.

Ohne Haaland sowie den rot-gesperrten Mats Hummels und mit fünf Änderungen zum vergangenen Bundesliga-Wochenende wollte der BVB beim portugiesischen Meister zumindest den direkten Vergleich für sich entscheiden, aber auch das gelang nicht. Die dritte Champions-League-Niederlage in Serie war eine zuviel.

Borussia Dortmund: Vorne harmlos, hinten vogelwild

Warum? Weil man vorne zu harmlos ist und hinten vogelwild: Nach ansprechendem Beginn erlaubte sich Linksverteidiger Nico Schulz einen Riesenbock, bediente den portugiesischen Nationalspieler Pedro Goncalves mustergültig  - und der schlug eiskalt zu. 1:0 (30.).

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Dass es richtig schwer werden würde, war dann neun Minuten später klar: Ein Abpraller landet wieder bei Goncalves, den Axel Witsel aus den Augen verloren hatte. Mit einer tollen Schusstechnik machte der Portugiese das 2:0 – zur Pause war der BVB bereits draußen aus dem Wettbewerb.

BVB nach der Pause optisch überlegen

In der zweiten Halbzeit übernahm der BVB dann wieder das Kommando, hatte mehr Spielanteile, aber richtig zwingend wurde es selten. Als Meunier draufschoss und die Portugiesen den Ball ins eigene Tor schoben, machte der Abseitspfiff die Dortmunder Hoffnungen zunichte.

Nach einer guten Stunde dann spielte Rose alles oder nichts, brachte mit Stefan Tigges einen jungen Stürmer, der gegen den 1. FC Köln seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielt hatte.

Witz-Rot gegen Emre Can

Doch dann kam die 74. Minute und da entschied Pedro Goncalvez im Verbund mit Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande die Partie. Der Stürmer senste Emre Can übel von hinten um, der hitzige deutsche Nationalspieler stellte sich über den Gegenspieler, schimpfte und geriet dann in die Rudelbildung. 

Als sich die Streithähne trennten, fing der Referee mit der Kartenverteilung an: Goncalez sah Gelb, dazu Akanji - und dann zeigte der spanische Schiedsrichter Can die Rote Karte. Dabei war nirgendwo ein Vergehen des Nationalspielers zu sehen, nach dem Platzverweis von Mats Hummels gegen Ajax Amsterdam die zweite krasse Benachteiligung für die Dortmunder hintereinander.

Nach Video-Elfer war das Spiel entschieden

Nun war es schon mehr als schwer, als der serienweise schauspielernde Paulinho dann noch gegen Zagadou fiel, gab es nach dem Videobeweis Elfmeter. Den hielt Kobel zwar, doch während die Dortmunder noch zuschauten, köpfte Pedro Porro im Nachfassen den Ball zum 3:0 in die Maschen, Zagadou hatte da geschlafen.

Der Anschlusstreffer von Donyell Malen (90.+3) kam zu spät. 1:3 bei Sporting, der BVB verabschiedet sich aus der Königsklasse, überwintert aber trotzdem: In der Europa League geht es für die Dortmunder weiter, dann hoffentlich mit weniger Verletzten und besseren Schiedsrichtern.