„Habe ihn überredet“FC-Brüder El Mala erzählen von negativen Erinnerungen an Mönchengladbach

Der 1. FC Köln kann sich auf ein Brüderpaar freuen: Mit Malek und Said El Mala wurden zwei Jungs von Viktoria Köln verpflichtet. An Borussia Mönchengladbach haben sie negative Erinnerungen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Beim 1. FC Köln sorgten Mitte der 1980er Jahre die Brüder Thomas (65) und Klaus Allofs (68) für Furore in der Offensive. Erobert bald ein neues Brüderpaar die Herzen der FC-Fans?

Zum 1. FC Köln kommt Leihspieler Said El Mala von Viktoria Köln ans Geißbockheim, ob sein Bruder Malek auch in diesem Sommer kommt, ist noch nicht ganz klar – beide haben aber einen Vertrag bis 2029 beim FC unterzeichnet. 

El Mala: In Gladbach aussortiert, beim FC Profi-Vertrag

Said kämpft gerade mit der U19 des DFB bei der EM in Rumänien ums Weiterkommen, am Freitag (20. Juni 2025) geht es gegen Norwegen (19 Uhr).

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Im Gespräch mit dem Geißbock-Echo gaben die beiden Brüder einen Einblick in ihr Leben und ihre Karriere. Bevor sie im Sommer 2023 zu Viktoria Köln gingen, hing ihre Karriere am seidenen Faden. Sie spielten damals in der U17 des TSV Meerbusch in der Niederrheinliga. „Die Viktoria war der einzige Verein, der in uns etwas gesehen hat“, sagt Said El Mala.

Zwei Jahre zuvor dachte Said sogar schon ans Aufhören! Die beiden wurden 2021 im Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Mönchengladbach aussortiert. Da dachten sie, dass der Traum von der Profi-Karriere vorbei sei. „Ich habe ihn überredet, dass wir zumindest noch mit unseren Freunden spielen“, erzählt Malek El Mala, wie er seinen Bruder bei der Stange hielt. Die beiden gingen zum TSV Meerbusch unweit der Heimat Krefeld.

Da sie dort noch bei den Eltern wohnten, mussten später regelmäßig über 100 Kilometer am Tag zurückgelegt werden, um nach Köln und wieder zurückzukommen. Oft fuhren sie auch mit dem Zug zum Viktoria-Training.

Auf dem Platz sind sie dann glücklich: „Wir sind nicht die Schön-Fußballer. Ich denke schon, dass man uns als Straßenkicker bezeichnen kann“, sagt Said. Bruder Malek ergänzt: „Als wir nicht mehr im NLZ gespielt haben, waren wir häufiger mit Freunden nach der Schule noch zusätzlich zum Vereinstraining auf dem Bolzplatz. Da konnten wir uns ausprobieren, viel dribbeln und in Eins-gegen-Eins-Situationen gehen.“

Said will dieses Gefühl niemals verlieren: „Wir haben keinen Druck, sondern spielen einfach. Wir machen uns keinen großen Kopf, sondern haben einfach Spaß am Fußball. Wir dürfen das machen, was wir lieben und genießen es.“

Bei Viktoria reiften sie unter Trainer Olaf Janßen (58) – der ist begeistert: „Sie bringen eine Unbekümmertheit mit, die ihnen sehr guttut. In manchen Situationen müssen sie noch ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit reinbekommen, um die Dinge zu greifen, die möglich sind. Bei beiden ist noch ein riesiges Potenzial da. Jetzt gilt es, dranzubleiben und stetig besser werden zu wollen.“

Dass die Brüder bisher ihre Karriere im Gleichschritt bewältigt haben, ist unbezahlbar, wie Said im Interview mit EXPRESS.de betonte: „Die Karriere mit dem Bruder derart zusammenzugehen, ist schon sehr besonders und nicht selbstverständlich. Wir wissen das zu schätzen und genießen das sehr. Wir beide haben voll Bock und geben alles, um uns weiterzuentwickeln und durchzusetzen.“

Und wie sind die beiden abseits des Fußballplatzes? „Ganz normale Jungs. Sie können keiner Fliege etwas zuleide tun und bilden sich auch auf das Erreichte nichts ein“, sagt Janßen. Malek sagt über seinen Bruder: „Er ist lustig, hat immer einen Spruch auf Lager. Manchmal ist er auch ein bisschen verpeilt. Aber er ist ein ganz normaler Junge, nichts Besonderes – außer auf dem Platz.“