„Nicht unser Anspruch“EM-Aus droht: El Mala trifft doppelt – doch Deutschland verspielt 5:1

Said El Mala nach seinem Tor bei der U19-EM gegen England.

Said El Mala zeigte im Spiel gegen England sein Können.

U19-Drama gegen England: FC-Talent Said El Mala brilliert mit Toren und Vorlage – doch nach 5:1-Führung verspielt die DFB-Elf den Sieg. Jetzt droht das frühe EM-Aus!

von Hannah Schlösser  (han)

Beim zweiten Gruppenspiel der deutschen U19-Nationalmannschaft gegen England am Dienstagabend (17. Juni) lautete die Devise: Verlieren verboten!

Nach dem 0:3-Auftakt gegen die Niederlande durfte das DFB-Team nicht erneut leer ausgehen – bei einer weiteren Niederlage wäre das EM-Aus aufgrund des direkten Vergleichs bereits besiegelt gewesen.

Chance auf Weiterkommen lebt noch

Die Mannschaft startete druckvoll ins Spiel. Bereits in der 7. Minute brachte Noah Darvich Deutschland in Führung – nach starker Vorarbeit von FC-Neuzugang Said El Mala, der sich auf der linken Seite eindrucksvoll gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und mustergültig auflegte.

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Der 18-Jährige war auch im weiteren Verlauf kaum zu stoppen, erarbeitete sich eigene Chancen und belohnte sich rund eine halbe Stunde später selbst: Nach einem energischen Lauf ab der Mittellinie setzte sich El Mala im Strafraum erneut durch und traf mit einem Schuss ins kurze Eck – 2:0 (31.).

Zwar verkürzten die Engländer kurz darauf durch Josh King auf 2:1, doch die DFB-Elf antwortete postwendend: Max Moerstedt stellte in der 42. Minute auf 3:1, Leopold Wurm erhöhte per Kopfball noch vor der Pause auf 4:1 (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel erwischte Deutschland den besseren Start: Wieder war es El Mala, der nach einem Konter goldrichtig stand und das 5:1 erzielte (48.).

Doch dann folgte der totale Einbruch: Innerhalb von nur elf Minuten kamen die Engländer zurück und erzielten vier Treffer – auch begünstigt durch Unsicherheiten von Torhüter Konstantin Heide. In der 63. Minute stand es plötzlich 5:5.

Die Engländer drängten auf das nächste Tor, Deutschland wirkte verunsichert und kam kaum noch aus der eigenen Hälfte – hatte nur in der Schlussphase durch Paris Brunner noch Abschlüsse. Am Ende blieb es beim spektakulären, aber bitteren 5:5.

El Mala zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: „Es fühlt sich extrem scheiße an gerade. Ich glaube, wir hatten das Spiel bis zur Halbzeit sehr, sehr gut im Griff – kommen raus, machen das 5:1. Es hat fast das Gefühl gegeben von: Ist schon durch. Wie wir dann am Ende Tore kassiert und verteidigt haben, das ist nicht unser Anspruch, nicht unser Niveau.“

Auch über die Reaktion nach den Gegentoren spricht der 18-Jährige: „Es ist ja nicht üblich so viele Tore hintereinander zu kassieren. Da fragt man sich schon, was los ist. Wir sind zusammengekommen in einem Kreis nach den Gegentoren und dann haben wir uns einfach die Meinung gesagt.“

Die DFB-Elf ist damit aktuell Tabellenletzter der Gruppe. Die Chance auf das Weiterkommen lebt zwar noch – doch dafür braucht es am Freitag (20. Juni) zwingend einen Sieg gegen Norwegen. Gleichzeitig darf England nicht gegen die Niederlande gewinnen.