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Dämpfer vor DFB-AbenteuerKwasniok wird bei El Mala deutlich

Köln ist stolz auf seinen neuen Nationalspieler Said el Mala. Vor seiner ersten Reise zur A-Nationalmannschaft gab es jedoch einen Derby-Dämpfer und deutliche Worte von Trainer Kwasniok.

Er ist bereit für das große Abenteuer: Said El Mala (19) reist am Montag zur A-Nationalmannschaft des DFB. 

Vor den beiden finalen Spiele in der WM-Qualifikation treffen sich die aktuell besten Spieler Deutschlands in Wolfsburg, am Montag (10. November 2025) steht vor 4000 Fans eine öffentliche Regenerationseinheit im AOK Stadion an.

Kwasniok: „El Mala war nicht gut“

Dann folgen die Spiele am Freitag, 14. November (ab 20.45 Uhr, RTL), in Luxemburg und am Montag, 17. November (ab 20.45 Uhr, ZDF), in Leipzig gegen die Slowakei. Ob Bundestrainer Julian Nagelsmann El Mala die ersten Spielminuten mit dem Adler auf der Brust gibt, wird sich zeigen. 

El Mala muss vor seiner ersten Länderspielreise mit der A-Mannschaft einen kleinen Dämpfer verarbeiten. Das Derby mit dem 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach ging mit 1:3 verloren. Der 19-Jährige stand in der Startformation, musste dann zur Halbzeit draußen bleiben und verfolgte den weiteren Spielverlauf mit weißem Kapuzenpulli auf der Bank. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub, der ihn in der Jugend aussortierte, zeigte er nicht seine absolute Schokoladen-Seite.

Danach gab es deutliche Worte von FC-Trainer Lukas Kwasniok (44), als er erklärte, warum El Mala weichen musste: „Er war nicht gut, deswegen habe ich ihn rausgenommen, so einfach ist es.“

Die Fohlen haben ein Mittel gefunden, damit El Mala seine Stärken im Eins-gegen-Eins nicht entfalten konnte. „Die Gladbacher haben uns leider nicht den Gefallen getan, dass sie mit einem Außenverteidiger vorne raus verteidigt haben. Deswegen hatte er Eins-gegen-Eins-Situationen, aber nur mit einem Bodyguard, also dem Halbverteidiger. Da hat Scally immer gut unterstützt, wir wollten Said aber in Duelle mit Sander bekommen. Das haben die Gladbacher aber nicht zugelassen, sie haben rückwärts verteidigt und deswegen hatten wir Kontrolle“, erklärt Kwasniok.

Kontrolle heißt: Gladbach hat dem FC oft den Ball überlassen und sich tief in die eigene Hälfte zurückgezogen. Und in dieser Spielsituation hat El Mala dem FC-Trainer nicht gefallen: „Man darf die Kontrolle nicht hergeben und Said hat dann einfach in der Arbeit gegen den Ball an der einen oder anderen Stelle im Duell nicht ganz so agiert, wie ich mir das vorstelle. So wie bei allen anderen Spielern auch bewerte ich dann Leistungen. Und wenn die in den ersten 45 Minuten nicht ganz so gut ist, haben wir angepasst und ihn sowie Kainz geopfert.“

Mit Bülter, Kaminski und Maina hat Kwasniok drei Profis im Kader, die sich auf der linken Seite auch wohlfühlen und einbringen können. Der Coach erklärt: „Wir wollten die Struktur ein bisschen anpassen und mit mehr Variabilität dem Gegner wehtun.“ Köln schaffte es dennoch nicht, das Derby auf seine Seite zu ziehen.

Für El Mala ist das Spiel in der jungen Karriere eine weitere wertvolle Erfahrung. Die Vorfreude auf seine DFB-Reise sollte das nicht schmälern. Er sagt zur Nominierung: „Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, dass ich für die A-Nationalmannschaft nominiert wurde. Das ist eine tolle Belohnung für die harte Arbeit und ich bin stolz darauf, Köln im Nationaltrikot zu repräsentieren.“

Nagelsmann will in den kommenden Tagen Saids Spielfreude genießen: „Said El Mala soll sich mit all seiner Unbekümmertheit und Unbeschwertheit bei uns zeigen. Wir haben die Talente aus unserer U 21 im Blick und wollen ihnen in Absprache mit Toni Di Salvo immer mal wieder die Chance geben, sich auch bei der A-Nationalmannschaft zu präsentieren.“

Und Kwasniok wünscht dem DFB-Team nun viel Glück mit seinem Juwel: „Ich finde es einfach gut und mutig. Und natürlich wird jetzt wieder darüber philosophiert, ob das nicht zu früh ist. Ich meine: Der Junge hat geliefert und Julian hat Bock auf einen Spezialisten. Deswegen finde ich es absolut konsequent zu sagen: ,Wir wollen mutigen Fußball spielen. So viele Dribbler haben wir nicht. Ich will ihn mal kennenlernen.‘ Ich drücke sowohl Julian Nagelsmann als auch Said El Mala die Daumen, dass das auch belohnt und von Erfolg gekrönt wird.“