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„Hausmädchen für alles“Ex-FC-Profi arbeitet jetzt im Altersheim – war bei Leverkusen-Horror dabei

Bernd Schuster gibt Dennis Grassow an der Seitenlinie Anweisungen beim 1. FC Köln.

FC-Trainer Bernd Schuster gibt seinem Spieler Dennis Grassow am 2. August 1998 Anweisungen.

Wer sich derzeit als Fußball-Profi bezeichnen darf, muss sich um seine Zukunft im Regelfall keine Sorgen machen. Für einen Ex-FC-Profi, dessen aktive Zeit als Fußballer schon etwas zurückliegt, sieht das anders aus.

von Julian Meiser (jm)

Einst stand er beim FC Bayern München und beim 1. FC Köln unter Vertrag – nun schuftet Dennis Grassow (51) in einem bayrischen Seniorenheim als „Hausmädchen für alles“. 

„Ich fühle mich wohl, ich mache das mit Herzblut“, erklärte Grassow, der zwischen Januar 1998 und Juni 1999 für den FC spielte, dem „Münchner Merkur“. Doch wie kam es dazu?

1. FC Köln: Ex-Profi arbeitet als Hausmeister

Nach seiner Spieler-Karriere wollte Grassow eigentlich Trainer werden, merkte aber schnell, dass dieser Job nichts für ihn ist.

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Ein Jahr war Grassow arbeitslos. Dann ergab sich ein lustiger Zufall, als sein Auto gerade in der Werkstatt eines Freundes stand: „Wie es der Zufall so will, hatte auch die damalige Heimleiterin ihren Wagen in der Werkstatt.“ Das Altersheim hatte zu diesem Zeitpunkt eine vakante Stelle als Haustechniker zu vergeben. Perfekt. 

„Ich bin handwerklich begabt“, sagte Grassow. „Es war in der ersten Zeit Stress, aber jetzt im zwölften Jahr habe ich sehr viel Routine. Ich bekomme keine Schweißperlen mehr bei einem Wasserschaden und reagiere entspannter. Ich wusste anfangs aber auch nicht, dass ich hier so eine Leidenschaft entwickle und soviel Spaß an meiner Arbeit habe. Ich bin glücklich.“

Die Seniorenresidenz, in der Dennis Grassow seit mittlerweile fast elf Jahren arbeitet, befindet sich im bayrischen Taufkirchen. Für den gebürtigen Berliner ist das Altenheim nicht bloß ein Arbeitsplatz, sondern auch sein Zuhause geworden. Grassow lebt in einer der Mitarbeiterwohnungen.

Job und Privatleben lassen sich oft nicht trennen, auch nach den Arbeitszeiten steht Grassow den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Rat und Tat zur Seite – zu ihnen hat er ein gutes Verhältnis. „Traurige Momente gehören im Altenheim auch dazu“, erklärt der heute 51-Jährige. Der Tod ist im Altenheim allgegenwärtig.

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In seiner Jugend machte der handwerklich geschickte Grassow eine Ausbildung als Sanitärinstallateur. Dann kam der Sprung in den Profi-Fußball. Zwar bestritt er als Spieler des FC Bayern München unter Trainer Giovanni Trapattoni (84) kein einziges Bundesliga-Spiel, allerdings durfte er mit dem FCB zum Champions-League-Spiel nach Paris reisen. 

Und einmal durfte er im DFB-Pokal für die Bayern ran. Da wurde er beim 16:1 in der ersten Runde gegen die DJK Waldberg von Trainer Giovanni Trapattoni zur Halbzeit für Markus Babbel eingewechselt. Damit hatte auch der Abwehrspieler seinen kleinen Anteil am späteren DFB-Pokal-Erfolg.

Nach seinem halben Jahr bei den Bayern ging es im Januar 1998 nach Köln. Unter FC-Trainer Lorenz-Günther Köstner (71) absolvierte Verteidiger Grassow sieben Bundesliga-Spiele, dann stieg der FC ab. Zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte. Bernd Schuster übernahm den Trainer-Posten.

Im Unterhaus brachte es Grassow auf weitere 26 Partien im Kölner Dress, bevor er von der SpVgg Unterhaching abgeworben wurde. 300.000 Euro flossen dank des Grassow-Verkaufs in die FC-Kassen.

Das wichtigste Spiel, bei dem Dennis Grassow auf dem Platz stand, trug sich 20. Mai 2000 zu: Im heimischen Sportpark Unterhaching schlugen Grassow und Co. am 34. Spieltag Bayer 04 Leverkusen 2:0 – und machten damit den FC Bayern München zum Deutschen Meister. Für Leverkusen der bis dahin dunkelste Moment der Bundesliga-Geschichte.