„Als wir Daum und den FC schlugen, habe ich geweint“Hoeneß mit Blick zurück und DFB-Attacke

Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FCBayern München, nimmt an einer Pressekonferenz seines Vereins teil.

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß, hier am 30. August 2019 auf einer Pressekonferenz, erinnert sich an seinen Zwist mit Christoph Daum 1989.

Uli Hoeneß und seine Erinnerungen zum 70. Geburtstag. Im ZDF-Sportstudio sprach er über die aktuelle Situation im Fußball, kritisierte den DFB – und erinnert sich auch an sein legendäres Duell mit Christoph Daum im Rennen um die deutsche Meisterschaft 1989.

Trotz seiner Verurteilung wegen der Steuerhinterziehung präsentiert sich Uli Hoeneß in diesen Tagen als Grandseigneur des deutschen Fußballs. Im ZDF-„Sportstudio“ blickte er am Samstag (8. Januar 2022) zurück auf seine Karriere – nahm aber auch Stellung zu aktuellen Themen des Fußballs.

Vor allem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekam sein Fett weg. „Es gab mal den DFB. Im Moment gibt es ihn für mich nicht. Der ist ja nicht existent. Das ist nur ein streitender Haufen, der sich nur mit sich selbst beschäftigt, aber nicht mit den Problemen des deutschen Fußballs“, sagte Hoeneß, der in dieser Woche 70 Jahre alt wurde. Der DFB müsse eigentlich „Deutsche Streit-Gesellschaft“ heißen, so der frühere Weltmeister.

Uli Hoeneß kritisiert die Impf-Gegner

Klare Worte fand Hoeneß in der Corona-Diskussion auch für die Impf-Gegner. Darüber sei er entsetzt, „weil das eine Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft gegenüber ist, die zum Himmel stinkt“. Mit Joshua Kimmich, der wegen seiner lange ablehnenden Haltung gegenüber einer Impfung in der Kritik stand, habe er oft gesprochen. „Junge Menschen haben das Recht, falsch zu liegen“, so Hoeneß im ZDF-„Sportstudio“.

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Er sei aber glücklich, dass sich Joshua Kimmich (26) am Ende des Tages beraten lassen habe. Inzwischen ist der Bayern-Profi von seiner Corona-Infektion genesen und will sich bei nächster Gelegenheit impfen lassen.

Uli Hoeneß: Sein Ratschlag an Oliver Kahn

Auch für seine Nachfolger beim FC Bayern hatte er ein paar Ratschläge parat. So wird Oliver Kahn (52) immer wieder wegen seiner fehlenden Präsenz kritisiert. Und so riet Hoeneß dem neuen Vorstandschef, sich noch mehr in die Öffentlichkeitsarbeit einzubringen. Es sei aber normal, „dass man erstmal alles genau beobachtet, wenn man einen Job neu macht“.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (34) bezeichnete Hoeneß als „Glücksgriff“. Der Coach sei einer, „der einen Blick über den Tellerrand hat, der sich mit den jungen Leuten in der Mannschaft prima versteht, der aber auch eine Respektsperson trotzdem ist. Der vor allen Dingen zu jedem Thema etwas zu sagen hat und dem FC Bayern ein Repräsentant geworden ist, wie man ihn sich nicht besser aussuchen kann“.

Uli Hoeneß und sein Streit mit Christoph Daum

Aber Hoeneß erinnerte sich auch an seine Karriere zurück. „Ein Duckmäuser war ich nie“, sagt der einstige Bayern-Macher und erinnerte sich vor allem an die legendäre Diskussion mit Christoph Daum, dem damaligen Trainer des 1. FC Köln, am 20. Mai 1989 zurück – ebenfalls im „Sportstudio“.

„Das war schon eine harte Geschichte, ich meinte, unseren Trainer Jupp Heynckes verteidigen zu müssen. Drei Tage später war das entscheidende Spiel in Köln um die Deutsche Meisterschaft. Als Roland Wohlfahrt das dritte Tor gegen den FC und Christoph Daum geschossen hat, da habe ich geweint.“