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Ärger bei WM im TVAls Zuschauende diese ZDF-Werbung sehen, kocht die Wut hoch: „Heuchelei“

Für die ZDF-Doku „Geheimsache Katar“ sprach Sportmoderator Jochen Breyer (links) mit dem katarischen WM-Botschafter Khalid Salman. Das Interview wurde nach menschenverachtenden Äußerungen Salmans abgebrochen.ZDF/Mateusz SchmolkaEin Interview zwischen Sportmoderator Jochen Breyer (links) und dem katarischen WM-Botschafter Khalid Salman wurde nach menschenverachtenden Äußerungen Salmans abgebrochen. (Bild: ZDF/Mateusz Schmolka)

Für die ZDF-Doku „Geheimsache Katar“ sprach Sportmoderator Jochen Breyer (links) mit dem katarischen WM-Botschafter Khalid Salman. Das Interview wurde nach menschenverachtenden Äußerungen Salmans abgebrochen.

Das ZDF zeigt während seiner Übertragungen von der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Werbung für die staatliche Airline Qatar Airways. Das sorgt für Kritik von Zuschauerinnen und Zuschauern. Auf EXPRESS.de-Nachfrage äußerte sich der Sender.

von Tim Kronner (mac)

ARD und ZDF berichten über die WM in Katar. Allein schon das sorgte im Vorfeld des Turniers für Kritik. Die Sender erklärten, dass eine Fußball-Weltmeisterschaft zum öffentlich-rechtlichen Auftrag ihrer Berichterstattung gehöre. Allerdings versprach etwa das ZDF-Sportstudio, „Missstände offenzulegen und besonders genau hinzuschauen“.

Das tun die Sender bislang auch und berichten über die Menschenrechtslage vor Ort, etwa in der Doku „Geheimsache Katar“. Auch das Verbot der „One-Love“-Kapitänsbinde seitens der FIFA war Gegenstand kritischer Berichterstattung. Vor diesem Hintergrund sorgt die Werbung, die zwischen den Spielen und Beiträgen läuft, allerdings für Verwirrung und Wut bei Zuschauerinnen und Zuschauern.

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Denn das ZDF, das an den ersten drei Tagen der Weltmeisterschaft aus Katar sendete, spielte zwischendurch Spots ein, in denen unter anderem für Qatar Airways, die staatliche Airline des Emirats am Persischen Golf, geworben wird. Außerdem gab es auch Werbung für eine Reise nach Saudi-Arabien, wo ebenfalls grundlegende Menschenrechte missachtet werden.

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Das widerspricht für einige vermeintlich der kritischen Haltung gegenüber dem WM-Gastgeber. Bei Twitter schrieb ein User während des Spiels zwischen Polen und Mexiko am Dienstag (22. November 2022) etwa: „Wieso läuft im ZDF-Sportstudio Werbung für Katar? Keine Moral beim ZDF?“

Ein anderer monierte schon am Tag nach der WM-Eröffnung (20. November) in Richtung ZDF: „Vor dem Spiel gestern haben drei Sponsoren Werbung gemacht und euch dafür wahrscheinlich bezahlt. Einer davon war aus Katar. Ist der Rundfunkbeitrag schon auf den Kopf gehauen worden für diesen Monat?“ 

Dass die öffentlich-rechtlichen Sender Werbung für Qatar Airways machen, ist derweil nichts Neues. Schon im Sommer, bei der Europameisterschaft 2021, lief die Kampagne „Vistit Qatar“ im deutschen TV. Und schon damals sorgte das für Verwunderung und Kritik. Während das ZDF-Sportstudio in Regenbogenfarben erleuchtete, warfen Zusehende dem Sender Heuchelei ob der Werbung für den Wüstenstaat vor.

Bei Twitter mutmaßen einige User deshalb, dass sie der Berichterstattung des ZDF nun weniger trauen könnten. Das dürfte jedoch nicht der Fall sein. Denn wichtig zu wissen: Das ZDF bekennt sich in seinen Leitlinien zum unabhängigen Journalismus. Das bedeutet, dass Redaktion und Werbeabteilung strikt getrennt voneinander arbeiten und Werbende keinen Einfluss auf die Gestaltung des Programms haben.

Zur Kritik am ZDF gab es bei Twitter zudem auch einige Gegenstimmen. Mehrere User bemühten als Erklärungsversuch, dass die Werbespots für die Sender verpflichtend seien, weil die FIFA diese den WM-Sponsoren zugesagt habe. Die Werbung sei an die rund 214 Millionen Euro teuren Übertragungsrechte geknüpft. Doch dem ist wohl nicht so.

EXPRESS.de hat eine Anfrage an das ZDF gestellt und eine Stellungnahme zur Kritik an der Werbung für Qatar Airways im Rahmen der aktuellen WM-Berichterstattung erbeten. Am Mittwochmittag (23. November 2022) antwortete das ZDF wie folgt: „Bei der Werbung für Qatar Tourism und Saudi Tourism handelt es sich um Spots für klassische Tourismus-Kampagnen. Sie entsprechen den werberechtlichen Grundsätzen und marktwirtschaftlichen Regularien.“

Auf die EXPRESS.de-Frage „Gibt es seitens des ZDF Überlegungen und Möglichkeiten, die Werbung für Katar und Qatar Airways für den Rest der WM 2022 einzustellen?“ gab es keine differenzierte Antwort.