„Fühle mich verarscht“Wieder Schiri-Ärger in der Bundesliga – VAR-Boss in der Kritik

Unschöner Geburtstag für den VAR in der Fußball-Bundesliga. Der Video-Beweis feiert sein fünfjähriges Bestehen, doch etabliert ist er noch lange nicht. Das zeigt die scharfe Kritik von diversen Klubs seit Saisonbeginn.

Zwei Spieltage hat die neue Bundesliga-Saison erst auf dem Buckel, doch in Sachen wilde Schiri-Diskussionen hat die Spielzeit 2022/2023 schon mehrere Kapitel aufgeschlagen. Ein weiterer Akt des zweiten Spieltags sorgt auch knapp eine Woche später noch für Ärger.

Der Schlusspunkt beim 3:1-Auswärtssieg von Borussia Dortmund beim SC Freiburg am 12. August ließ Fußballfans schon während des Spiels zweifeln, Freiburg-Trainer Christian Streich (57) kocht mit sechs Tagen Abstand noch immer über die Auslegung von Schiedsrichter Tobias Welz (45) und Video-Assistent Günter Perl (52).

VAR-Ärger in der Bundesliga: Christian Streich sauer

Ausgerechnet am fünften Geburtstag der VAR-Einführung in der Bundesliga polterte Streich am Donnerstag (18. August 2022) über Aussagen von Ex-Schiri und DFB-Projektleiter Jochen Drees (52). Der hatte sich im Nachgang des viel diskutierten Treffers von Marius Wolf (27) über die Arbeitsabläufe zwischen Freiburger Stadion und Kölner Keller geäußert.

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„Erst so ein Tor zu geben, ist schon der Wahnsinn“, sagte Streich auf der Pressekonferenz zum anstehenden Freiburger Liga-Auftritt beim VfB Stuttgart: „Aber dann nicht mal zu sagen, dass es ein totaler Fehler war“, echauffierte er sich. „Nein, man versucht es noch hinzubiegen, dass es wirklich ganz kompliziert war.“

Damit bezog er sich auf Drees-Aussagen im „Kicker“, nach denen das VAR-Team nicht eingegriffen und einen Abseits-Hinweis gegeben habe, weil Keeper Mark Flekken (29) nach Ansicht der Unparteiischen trotz eingeschränkter Sicht ohnehin nicht mehr entscheidend hätte eingreifen können.

Bundesliga: Viele Vereine klagten schon über Schiri-Entscheidungen

„Da schwillt einem der Kamm“, kommentierte Streich diese Erklärung. „Da fühlt man sich ein Stück weit auch verarscht.“ Jeder könne Fehler machen, aber bei solchen Statements „verliert man Vertrauen in diese Leute“. Torwart Flekken sei „klar behindert“ worden, „und mehr Abseits geht nicht“, sagte der SC-Coach.

Das Tor von Marius Wolf zum 3:1 von Borussia Dortmund beim SC Freiburg aus der Hintertorperspektive

Das Tor von Marius Wolf zum 3:1 von Borussia Dortmund beim SC Freiburg. Vor Torwart Mark Flekken ist noch der Dortmunder Youssoufa Moukoko zu sehen, über dessen mögliche Abseitsstellung debattiert wurde.

Schiri-Ärger hatte es bislang unter anderem schon bei Schalke 04 und RB Leipzig wegen Platzverweisen und VAR-Entscheidungen in den Spielen gegen den 1. FC Köln gegeben.

Borussia Mönchengladbachs neuer Trainer Daniel Farke (45) war nach dem späten Ausgleichs-Gegentor auf Schalke vergangenen Samstag außer sich, Eintracht Frankfurt hatte sich über eine lange VAR-Prüfung und einen anschließend zurückgenommenen Elfmeter echauffiert. (bc)