„Saßen da und weinten“DFB-Star spricht über unerwartete Nachricht von Joachim Löw

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Robin Gosens (r.) feierte am 3. September 2020 beim 1:1 in der Nations League sein Debüt für das DFB-Team. Hier jubelt er mit Teamkollege Timo Werner über dessen Treffer.

von Anton Kostudis (kos)

Atalanta/Köln – Für das DFB-Team und den scheidenden Bundestrainer Joachim Löw ist zuletzt nicht alles nach Plan verlaufen. Erst die heftige 0:6-Schmach gegen Spanien, dann jüngst die überraschende Peinlich-Pleite in der WM-Quali gegen Fußball-Zwerg Nordmazedonien. Obendrein gab es hitzige Diskussionen unter den Fans über die jüngsten „Katar-Proteste“ der deutschen Auswahl. Ein Akteur allerdings hat in der Nationalmannschaft zuletzt seine persönliche Erfolgsgeschichte geschrieben: Robin Gosens (26).

  • Robin Gosens gilt als Hoffnungsträger im DFB-Team
  • Profi von Atalanta Bergamo hat Buch geschrieben
  • Gosens verrät, was Joachim Löw ihm vor der Nominierung schrieb

Der kantige Außenbahnspieler vom Serie-A-Klub Atalanta Bergamo gilt mit seiner robusten Spielweise beim DFB-Team als Hoffnungsträger für die linke Seite – obwohl auch Robin Gosens beim peinlichen 1:2 gegen Nordmazedonien am vergangenen Mittwoch (31. März) nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Dennoch dürfte der Italien-Legionär sehr wahrscheinlich Mitte Mai von Löw in den EM-Kader berufen werden.

Robin Gosens verrät, was ihm Joachim Löw vor Nominierung schrieb

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte Gosens – wie so viele Menschen – zuletzt auch viel Zeit in den heimischen vier Wänden verbracht. Diese nutzte der Neu-Nationalspieler (fünf Länderspiele) – und schrieb ein Buch. Darin verrät er nun unter anderem, was ihm Bundestrainer Joachim Löw vor seiner ersten Nominierung schrieb.

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Sein DFB-Debüt gab Gosens beim 1:1 gegen Spanien in der Nations League am 3. September 2020. In der „Bild“ gibt es nun vorab einige Auszüge aus dem Buch zu lesen – unter anderem die Passage, in der Gosens von seiner Nominierung erfuhr.

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Robin Gosens, hier am 16. März im Champions-League-Spiel bei Real Madrid, ist Leistungsträger beim Serie-A-Klub Atalanta Bergamo. Der Außenbahnspieler kommt mittlerweile auf fünf Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.

So schreibt Gosens: „,Kommt mal bitte eben her, ich muss euch was zeigen´, rief ich in die Küche. Ich las die Nachricht laut vor und reichte das Handy rum. ,Hallo Robin. Hier ist Joachim Löw. Habe die Nummer von deinem Berater. Würde gerne die nächsten Tage mal mit dir telefonieren. Wann passt es am besten? Liebe Grüße.´“

Doch der Atalanta-Profi wollte es erst nicht glauben: „Für einen sehr kurzen, gefühlt aber ewig langen Zeitraum, war es komplett still in unserer Wohnung. Ich war offenbar der Einzige im Raum, der die Nachricht für einen Scherz hielt. Ich kenne meine Freunde, denen traute ich so was durchaus zu. ,So schreibt doch Joachim Löw nicht´, war einer meiner ersten Gedanken. Meine Mama stand nur wortlos da, mein Papa fasste sich an den Kopf.“

Robin Gosens über DFB-Nominierung: „Wir saßen da und weinten vor Freude“

Gosens schrieb dem Bundestrainer zurück: „,Hallo Trainer´, antwortete ich, ,Danke vielmals für die Nachricht. Wir haben Samstag das letzte Spiel, morgen Nachmittag Training und dann zwei Tage frei, bin aber eigentlich immer erreichbar. Ist also im Prinzip egal, wann. Liebe Grüße, Robin.´“ Löw habe sofort zurückgeschrieben: „,Okay danke. Melde mich dann am Sonntag, nachmittags oder gegen Abend. Alles Gute am Wochenende noch. LG, JL.´“

Gosens und seine Familie waren überglücklich. Im Buch heißt es weiter: „Wie viel geiler konnte es noch werden!? Wir saßen da und weinten vor Freude. Ich hatte schon vor einem Jahr in Interviews immer mal wieder geflachst, dass der Bundestrainer ja mal kommen und mich beobachten könnte. Aber ich hatte doch keine Ahnung, dass er das zu dem Zeitpunkt längst getan hatte! Und mir bedeutete das in diesem Augenblick die Welt.“

Kurios: Auf seinen ersten Sieg im Nationaldress muss Gosens noch warten. In der Nations League gegen Spanien (1:1) und zweimal die Schweiz (1:1, 3:3) gab es jeweils ein Remis. Im Freundschaftsspiel gegen die Türkei am 7. Oktober 2020 beim 3:3 ein weiteres Unentschieden. Und zuletzt die bittere 1:2-Pleite gegen Nordmazedonien.

Eine Statistik, die der „Spätstarter“ im deutschen Team in Zukunft sicherlich noch kräftig aufhübschen möchte. (kos)