Schmach gegen NordmazedonienFür den DFB kann es jetzt nur eine Konsequenz geben

von Béla Csányi (bc)

Duisburg – Der angekündigte Abschied von Bundestrainer Joachim Löw (61) sollte die deutsche Nationalmannschaft noch einmal beflügeln ‒ so der Plan. Doch auf ein 90-minütiges Island-Hoch folgte spätestens mit der peinlichen Pleite gegen Nordmazedonien am Mittwoch (31. März) neue Ernüchterung. Mit Blick auf die Zukunft der DFB-Auswahl gibt es daher nur eine logische Konsequenz aus den Erkenntnissen der Länderspielpause. Ein Kommentar.

  • Wichtige Erkenntnis aus DFB-Pleite gegen Nordmazedonien
  • Darauf muss DFB-Führung bei Suche nach Löw-Nachfolger achten
  • Besonders ein Kandidat eignet sich gut als Bundestrainer

Die trostlose 1:2-Heimpleite der Nationalmannschaft in der WM-Quali gegen Nordmazedonien sorgte für einen ganz besonderen Moment: RTL-Experte Uli Hoeneß (69), nie um einen bissigen Kommentar verlegen, gab zu, „ein bisschen sprachlos“ zu sein. Zu groß war das Entsetzen über 90 Minuten Magerkost mit gerade einmal zwei Torschüssen gegen den Außenseiter.

DFB gerät nach Nordmazedonien-Pleite bei Suche nach Löw-Nachfolger unter Druck

Als der Bundestrainer am 9. März seinen Rücktritt verkündete, konnte der DFB für wenige Wochen der düsteren Realität der vergangenen knapp drei Jahre entfliehen. Plötzlich war wieder die Rede von einer erfolgreichen EM, einem krönenden Abschluss nach 15 Jahren der Ära Löw. Doch schon beim Rumpel-Sieg in Rumänien am Sonntag (28. März), spätestens am Mittwoch wurde deutlich: Die Realität ist eine andere.

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Das sollte der DFB-Führung um Präsident Fritz Keller (63) und Direktor Oliver Bierhoff (52) eine Warnung sein. Ein „weiter so“ nur mit anderem Trainer kann es nicht geben.

U21-Trainer Stefan Kuntz (58) wird weiter als heißer Nachfolge-Kandidat gehandelt. Er schafft es, die Qualität der Junioren bei Turnieren auf den Platz zu bringen. Darüber hinaus fehlt es allerdings an Referenzen, dass er die kriselnde DFB-Auswahl nach der EM mit neuen Impulsen für die nur 16 Monate später beginnende WM in Katar stabilisiert.

Das Verhältnis zu den Verbandsbossen soll gut sein, nach 15 Jahren Löw könnte der DFB mit Kuntz nach außen hin eine verschworene Einheit demonstrieren. Doch gerade jetzt würde mehr Mut bei der Trainerauswahl der angeschlagenen Spitze gut zu Gesicht stehen.

Ralf Rangnick als vielversprechende Bundestrainer-Lösung beim DFB

Dass der zuweilen unbequeme Ralf Rangnick (62) inzwischen tatsächlich ein ernster Kandidat sein soll und nach Ostern ein erstes Gespräch mit Bierhoff anstehen könnte, ist daher ein gutes Zeichen. Rangnick ist als absoluter Fachmann anerkannt, für den die Trainerarbeit weit über die Auswahl seiner 23 Schützlinge hinausgeht.

Er sei „im Moment“ verfügbar und bereit, machte Rangnick schon gleich nach der Verkündung des Löw-Abschieds deutlich. Nachdem der DFB erst zögerte und Rangnick schon beinahe an Schalke 04 verloren hätte, sollte er spätestens jetzt bei Rangnick den Trainersuchen-Turbo zünden.