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„Völliger Quatsch“Ex-Nationalspieler schießt nach Kritik gegen Löw zurück

Lukas Podolski erhält vor seiner Einwechslung von Joachim Löw letzte Anweisungen. Max Kruse schaut interessiert zu.

Max Kruse und Lukas Podolski werden am 25. März 2014 vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw beim Testspiel gegen Australien eingewechselt.

Der Zoff zwischen Joachim Löw und dem früheren Nationalspieler Max Kruse geht in die nächste Runde. In seinem Podcast antwortet Kruse scharf auf Kritik des Ex-Bundestrainers.

von Niklas Schapperer (nis)

Diese beiden werden wohl keine Freunde mehr: Joachim Löw (64), von 2006 bis 2021 Bundestrainer, und Ex-Fußballprofi Max Kruse (35).

Schon seit längerem ist das Verhältnis der beiden mindestens angespannt. Und nachdem Kruse nun noch einmal im Streit öffentlich nachgelegt hat, dürfte es auch in Zukunft nicht besonders harmonisch zwischen den beiden zugehen. Streitthema ist dabei eine Nacht im November 2013. Über diese und die Geschehnisse danach haben beide unterschiedliche Auffassungen.

Kruse kann Löw-Kritik nicht verstehen

Bekannt ist: In der Nacht vor dem Länderspiel gegen England bestellte sich Kruse nach einer Pokerrunde eine Dame auf sein Zimmer. Und wurde von Löw, Hansi Flick und Oliver Bierhoff erwischt.

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„Das Herz hat gepocht. Ich wollte durch das Schlüsselloch gucken. Aber da wurde die Hand von außen vorgehalten“, hatte Kruse zuletzt schon in seinem Podcast berichtet. „Ich habe die Tür aufgemacht und da standen Oliver Bierhoff und Hansi Flick. Bierhoff sagte: ‚Schick die Frau nach Hause, über den Rest reden wir morgen.‘“

Daraufhin rechnete der Ex-Profi, der erst vor kurzem seine aktive Karriere beendet hatte, mit einem sofortigen Rausschmiss aus dem DFB-Team.

Es kam jedoch anders, Kruse kam am folgenden Tag beim 1:0-Sieg gegen die Engländer sogar zum Einsatz, wurde dann aber von Löw nicht für die WM 2014 berücksichtigt. Der Ex-Gladbacher unterstellte dem früheren Bundestrainer deshalb zuletzt „heuchlerisches“ Verhalten.

Im TV-Interview mit „Bild Sport“ antwortete der Ex-Bundestrainer Kruse wenige Tage später. Der Verzicht auf Kruse für das Turnier in Brasilien, bei dem die deutsche Elf Weltmeister wurde, hatte demnach nur leistungsbezogene Gründe. Löw äußerte harte Kritik: „Max hätte gute Qualität als Spieler gehabt, aber Max wäre manchmal besser in der Uwe-Seeler-Traditionself aufgehoben gewesen.“

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Doch diese Aussage wollte Kruse nicht auf sich sitzen lassen: Im Podcast "Flatterball", den er gemeinsam mit Ex-Profi Martin Harnik (36) betreibt, reagierte der 35-Jährige scharf auf die Aussagen des ehemaligen Bundestrainers. Im Gespräch mit seinem ehemaligen Werder-Kollegen Harnik stellte er die Frage: „Reagiert er so, weil es vielleicht ein bisschen stimmt, was ich sage?“, und kritisiert weiter: „Man kennt es gar nicht in der Form von ihm, dass er so reagiert. Und dann so etwas zu sagen, was natürlich völliger Quatsch ist.“

Der Ex-Profi, der zuletzt beim Zweitligisten SC Paderborn aktiv war, erkennt in den Löw-Aussagen zudem einen Widerspruch: „Wenn er sagt, ich hätte die fußballerischen Fähigkeiten gehabt, dann ist es ein Widerspruch zu sagen, ich bin in der Traditionsmannschaft von Uwe Seeler besser aufgehoben. Also: Wenn ich nicht gut genug war, warum hat er mich dann danach wieder eingeladen?“

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Auch Kruses Podcast-Partner Harnik pflichtete ihm bei, bezogen auf die Löw-Kritik sagte er: „Ich fand das ein bisschen übertrieben“.

Löw und Kruse – das Tischtuch zwischen beiden Parteien scheint zerschnitten. Fest steht, dass Kruse nie ein Kind von Traurigkeit war und in der Vergangenheit durch einige Eskapaden für Schlagzeilen sorgte. So vergaß er unter anderem im Herbst 2015 75.000 Euro in einem Taxi. Einer von mehreren Vorfällen abseits des Platzes, die zu Kruses endgültigen Aus aus der Nationalmannschaft führten. Ein Musterprofi war Kruse auf jeden Fall nie.