Matthäus mit Kritik am BundestrainerÜberraschende Tribünen-Gäste bei Nagelsmanns Heim-Premiere

Lena Wurzenberger, Freundin von Julian Nagelsmann, schaut zu.

Lena Wurzenberger (M.), die Freundin von Julian Nagelsmann, war beim Heim-Debüt ihres Partners am Samstag (18. November 2023) mit im Stadion.

Julian Nagelsmann erlebte ein bitteres Heim-Debüt als Bundestrainer. Dabei waren extra ein paar Glücksbringer zum Spiel gegen die Türkei ins Berliner Olympiastadion gekommen.

von Marcel Schwamborn (msw)

Ein Dauer-Pfeifkonzert im heimischen Stadion, eine Gäste-Mannschaft, die frenetisch jubeln kann. 208 Tage vor dem Start der Heim-EM erlebte die Nationalmannschaft einmal mehr einen echten Horror-Abend.

Gegen die Türkei kassierte Julian Nagelsmann (36) in seinem ersten Heim-Länderspiel am Samstag (18. November 2023) beim 2:3 die erste Niederlage seiner Amtszeit.

Lothar Matthäus kritisiert Nagelsmann für „Ausprobiererei“

Der Bundestrainer stapfte nach seinem völlig missratenen Heimdebüt durch den brodelnden türkischen Hexenkessel, Trost gab es für den enttäuschten Nagelsmann und seine niedergeschlagenen Stars zunächst nicht.

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Auf der Tribüne des Olympiastadions saßen am Samstag nicht nur sämtliche Chefs des deutschen Fußballs wie Bernd Neuendorf, Rudi Völler, Hans-Joachim Watzke und Andreas Rettig. Auch Weltmeister-Trainer Joachim Löw (63) schaute seinem Nach-Nachfolger zu.

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Die Nationalmannschaft in der Einzelkritik

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Und auch Nagelsmanns Freundin Lena Wurzenberger (31) drückte die Daumen. Die frühere Bayern-Reporterin der „Bild“ war seit dem Rauswurf ihres Freundes beim FC Bayern nicht mehr im Stadion. Nun erlebte sie direkt den bitteren Abend hautnah mit.

Der Bundestrainer war entsprechend bedient: „Die Emotionalität hatten wir nicht auf allen Positionen. Ein paar haben es sehr gut gemacht, aber einige haben nicht das Emotionalitätsniveau erreicht, um an ihre Grenzen zu gehen. Dieses Spiel müssen wir früher zu unseren Gunsten beenden“.

Julian Nagelsmann vermisst Emotionalität bei seinem Team

Die Kritik an seiner Aufstellung ließ er im RTL-Gespräch aber nicht zu. „Kai Havertz hat ein herausragendes Spiel gemacht. Die einzige Personalie, die heute überraschend war, war unser Bester“, sagte er. Die Entstehung des 2:3 konnte er nicht nachvollziehen. „Das ist natürlich kein Elfmeter.“

Deutschlands Bundestrainer Julian Nagelsmann an der Seitenlinie.

Julian Nagelsmann erlebte an der Seitenlinie seine erste Niederlage als Bundestrainer.

Aus dem Team gab es Selbstkritik. „Wir wurden zu lethargisch, zu passiv, nachdem wir gut ins Spiel gekommen sind. Wir haben uns nicht mehr ordentlich bewegt und haben keine Lösungen gefunden, waren nicht aggressiv genug“, fand Kapitän Ilkay Gündogan deutliche Worte.

„Vielleicht haben wir erwartet, dass es von alleine geht. Am Ende waren wir aber immer einen Schritt weiter weg. Und gegen den Ball war es nicht der Druck, den wir erzeugen wollten.“

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Deutliche Kritik äußerte auch RTL-Experte Lothar Matthäus: „Ich habe gedacht, die Ausprobiererei ist vorbei, nachdem Hansi Flick beurlaubt worden ist. 4-2-3-1: Das sollte das Grundsystem der deutschen Mannschaft sein. Dann gab es später wieder die Dreierkette, die die deutsche Mannschaft nicht beherrscht“.

Joachim Löw (l), ehemaliger Bundestrainer, und der ehemalige Fußballer Hamit Altintop stehen auf der Tribüne.

Weltmeister-Trainer Joachim Löw (l., neben Hamit Altintop) war ebenfalls beim Spiel gegen die Türkei.

Auch am Mittelfeld störte sich der Experte. „Gündogan und Kimmich, das hat man auch bei der Weltmeisterschaft gesehen, passen auf der Doppel-Sechs nicht zusammen, weil sie sich zu ähnlich sind. Das sind zwei große Spieler, ich würde fast sagen Weltklassespieler, aber die tun sich nicht gut, wenn sie zusammenspielen.“

Matthäus riet dazu, neben einen der beiden einen Abräumer wie Pascal Groß oder Leon Goretzka zu stellen. „Das wäre die ideale Lösung, aber nicht beide zusammen. Ein Sechser, der vor der Abwehr aufräumt, das ist weder Gündogan noch Kimmich.“