Auch zweites Standbein fixNach Ankündigung zu Karriere-Aus: Hinteregger hat schon neuen Klub

Frankfurts Martin Hinteregger geht nach dem Spiel am Fanblock vorbei.

Martin Hinteregger verabschiedet sich offenbar nur für kurze Zeit vn Eintracht Frankfurt. Hier klatscht er Beifall nach dem Spiel Eintracht Frankfurt – FC Augsburg am 21. August 2021.

Martin Hinteregger hat seine aktive Profi-Karriere kürzlich überraschend beendet. Doch Schluss mit Fußball ist für ihn trotzdem nicht.

von Felix Stollenwerk (sto)

Diese Nachricht schreckte am Donnerstag (23. Juni 2022) die ganze Bundesliga auf: Martin Hinteregger (29) verlässt nicht nur Eintracht Frankfurt, sondern beendet gleich seine Karriere als Fußball-Profi.

Der Österreicher hört in einem Alter auf, in dem andere Profis erst noch in ihre beste Karriere-Phase starten. Das sorgte bei den meisten Fans von Eintracht Frankfurt für Trauer. Hinteregger galt als Sympathieträger und Publikumsliebling. Nicht nur deshalb wollen die Eintracht-Fans wissen, wie es für„Hinti“ weitergeht.

Heim wie Auswärts: Hinteregger in Zukunft als Eintracht-Fan

„Ich hatte bereits im vergangenen Herbst erste Gedanken, nach der Saison aufzuhören. Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend. Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh“, erklärte Hinteregger seinen Abschied am Donnerstag.

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„Ich werde ausschließlich mit großer Dankbarkeit und Freude an meine Zeit bei der Eintracht zurückdenken, mich weiterhin mit dem Verein und seinen Anhängern fest verbunden fühlen und die Mannschaft bei ihrem weiteren Weg durch Europa als Fan unterstützen“, führte er weiter aus. Und machte den Eintracht-Fans damit Hoffnungen, „Hinti“ zumindest als Fan in den eigenen Reihen zu behalten.

Am Freitag (24. Juni 2022) untermauerte Hinteregger seine Fan-Absichten erneut: „Ich bin froh, dass ich jetzt die Eintracht weiterhin als Zuschauer und Fan verfolgen kann“ erklärte er und kündigte an, sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen dabei zu sein.

Martin Hinteregger als Stürmer in Österreich

Schon wenige Tage später scheint es außerdem neue Erkenntnisse über die Zukunft des Abwehr-Raubeins zu geben. Laut der österreichischen „Kronen Zeitung“ läuft Hinteregger künftig in seiner Kärntner Heimat in der fünften Liga für die SGA Sirnitz auflaufen.

Dort ist sein Vater seit sechs Jahren als Jugendleiter aktiv. Demnach soll der Verteidiger künftig als Stürmer im Amateur-Bereich einen neuen Karriere-Weg einschlagen. „Wir freuen uns, dass er nach 17 Jahren heimkehrt“, zitierte die „Krone“ „Hinti’s“ Vater Franz. Er berichte, sein Sohn sei „froh, dass jetzt Ruhe einkehrt“.

Restaurant und Helikopter-Firma halten „Hinti“ auf Trab

Doch allzu viel Ruhe hat Neu-Stürmer Hinteregger erstmal nicht. Denn der 29-Jährige übt sich nicht nur als Stürmer, sondern auch als Restaurantbesitzer. Am Freitag eröffnete er das „Gasthaus Adler“ in Kronberg – einer Kleinstadt, wenige Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main.

Das neu eröffnete Lokal betreibt er ab sofort gemeinsam mit Fernsehmoderator Marcel Wagner und Gastronom Sebastian Fink.

„Ich bin daheim im Gasthaus aufgewachsen, weil meine Mutter Kellnerin war. Ich wollte so etwas auch irgendwann mal machen. Die Idee ist schon mit 20 Jahren entstanden. Vor anderthalb Jahren kam dann die Idee, es hier zu machen. Ich fühle mich hier so wohl, das ist meine zweite Heimat“, wird Hinteregger zitiert.

Hier sehen Sie das emotionale Abschieds-Interview von Martin Hinteregger:

Außerdem betreibt Hinteregger bereits seit längerer Zeit mit dem ehemaligen Skispringer Thomas Morgenstern (35) die Firma TMH und bieten unter anderem Helikopter-Rundflüge für Privatpersonen an.

Die beiden Sportler „haben schon einiges auf die Beine gestellt. Das läuft schon besser als erwartet. Jetzt habe ich auch die Zeit und die Kraft, dass ich da 1000 Prozent hineinstecke und mich richtig einbringe“, sagte der Ex-Fußballer Sport1.

Hinteregger in der Vergangenheit immer wieder kontrovers

Vor seinem Karriereende am Donnerstag stand Hinteregger immer wieder in der Kritik. Party-Exzesse und nicht abgesprochene Interviews waren den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt vermehrt ein Dorn im Auge.

„In diesem Jahr ist sehr viel in die Brüche gegangen. Mir wurde im Spätherbst und zwischen den Viertelfinalspielen gegen Barcelona gesagt, dass ich im Sommer gehen soll“, sagte der 29-Jährige nach dem Gewinn der Europa League.

Zudem geriet er für die Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Geschäftspartner und FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl in die Kritik, der Verbindungen zur rechtsextremen Identitären Bewegung hat. Hinteregger beendete die Zusammenarbeit, distanzierte sich von rechtem Gedankengut und behauptete nichts von den politischen Aktivitäten seines Geschäftspartners gewusst zu haben.