Viel Aufsehen um Schalke-Remis beim KSCKein Gazprom, weißer Team-Bus und Schiri-Wirbel um Ittrich

Blendi Idrizi gestikuliert auf dem Platz

Der FC Schalke 04 um Blendi Idrizi lief im Zweitliga-Spiel beim Karlsruher SC am Samstag (26. Februar 2022) ohne den gewohnten Gazprom-Schriftzug auf dem Trikot auf.

Der FC Schalke 04 trat am Samstag in der 2. Bundesliga beim Karlsruher SC an, holte ein 1:1. Im Vorfeld war unter einigen Fans eine hitzige Diskussion um Schiedsrichter Patrick Ittrich entbrannt.

Der FC Schalke 04 hat am 24. Spieltag der zweiten Liga den Sprung an die Tabellenspitze verpasst: Im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC kamen die Königsblauen am Samstag (26. Februar 2022) nicht über ein 1:1 hinaus.

Es war dennoch ein historisches Spiel: Aufgrund des Ukraine-Krieges liefen die Schalker ohne den Schriftzug ihres Hauptsponsors Gazprom auf, stattdessen zierte ein schlichtes „Schalke 04“ die Brust von Simon Terodde (33) und Kollegen. Zudem fuhren die Gelsenkirchener am Samstag in einem weißen Mannschaftsbus in Karlsruhe vor. Ein klares Zeichen.

Der Schalker Mannschaftsbus am Karlsruher Wildparkstadion

Der FC Schalke 04 fuhr am Samstag (26. Februar 2022) im weißen Team-Bus am Karlsruher Wildpark-Stadion vor.

Torjäger Terodde war es dann auch, der die Gäste nach einer knappen halben Stunde in Führung schoss (27.). Kyoung-Rok Choi (26) antwortete jedoch nur kurz darauf mit dem 1:1 für den KSC (34.). Am Ende blieb es beim Remis.

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Derweil war noch ein anderes Thema unter den Anhängern im Vorfeld teils hitzig diskutiert worden: die Ansetzung des Schiedsrichters Patrick Ittrich (43). Der Hamburger Referee hat bei den Fans des FC Schalke 04 seit einiger Zeit einen schweren Stand. Hintergrund sind einige umstrittene Entscheidungen aus der Vergangenheit.

Fans des FC Schalke 04 diskutieren über Schiedsrichter Patrick Ittrich

Vor allem ein Spiel ist den Schalke-Fans dabei in Erinnerung geblieben: Am 7. November 2020 hatte Ittrich in der Bundesliga-Partie beim 1. FSV Mainz 05 zwei Elfmeter für die Gastgeber gegeben – und den Gelsenkirchenern derweil einen vermeintlichen Strafstoß verweigert. Das brachte viele Schalker Anhänger seinerzeit auf die Palme.

Doch dabei blieb es nicht. Wie Ittrich später enthüllte, hatten ihn nach dem Spiel mehrere Hundert Hass-Nachrichten via Instagram erreicht. Einige davon machte der Referee öffentlich – später deaktivierte er seinen Account sogar für zwei Wochen, weil die Beleidigungen und Bedrohungen nicht aufhörten.

Patrick Ittrich beim Bundesliga-Spiel Hertha BSC gegen RB Leipzig

Schiedsrichter Patrick Ittrich, hier beim Bundesliga-Spiel Hertha BSC gegen RB Leipzig, pfiff am Samstag (26. Februar 2022) das Auswärtsspiel des FC Schalke 04 beim Karlsruher SC.

Nun stand Ittrich am Samstag erneut bei einem Schalke-Spiel im Fokus. Einige Fans äußerten sich im Vorfeld kritisch in den sozialen Netzwerken über die Ansetzung. „Jetzt schon keinen Bock mehr“ und „Das kann doch wohl nicht wahr sein“ motzten User beispielsweise auf Twitter.

Fans des FC Schalke 04 fordern fairen Umgang mit Patrick Ittrich

Allerdings äußerten sich auch viele Fans besonnen. „Was manche hier schreiben, ist bodenlos. Lasst den Mann doch seinen Job ausüben“, forderte ein User. Ein anderer erklärte: „Falls Ittrich heute sehr strittige Entscheidungen machen sollte, bitte ich darum, dass wir nicht den Dortmund-Move machen und den Schiedsrichter beleidigen und drohen.“ Ein Fan lobte den Referee: „Guter Mann!“ Gleich mehrere Gelsenkirchen-Supporter betonten zudem, dass der Referee bei seinem bislang letzten Schalke-Einsatz – dem 3:0 bei Holstein Kiel am zweiten Spieltag (1. August 2021) – eine starke Leistung gezeigt habe.

Ittrich selbst meldete sich vor Anpfiff ebenfalls zu Wort, postet ein Selfie aus dem Karlsruher Wildparkstadion von sich und seinem Gespann: Sascha Thielert (42) und Fabian Porsch (32) sowie dem Vierten Offiziellen Patrick Glaser (28). „Wir freuen uns sehr auf das Spiel“, schrieb der Schiri. EXPRESS.de konnte Ittrich am Samstagvormittag zunächst nicht erreichen.

Der Referee zeigte sich derweil völlig unbeeindruckt von den Diskussionen und leitete das Spiel souverän. Das musste am Ende wohl auch der letzte Internet-Pöbler anerkennen. (kos)