„Er hat mich beleidigt“Causa Woltemade: Matthäus kontert Hoeneß-Aussagen und schießt gegen die Bayern

Uli Hoeneß hatte sich in den vergangenen Tagen zu der von Lothar Matthäus genannte Ablösesumme für Nick Woltemade geäußert und ihn heftig kritisiert. Nun folgt die Gegenreaktion. 

von Felix Rasten  (fr)

Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Uli Hoeneß (73) und Lothar Matthäus (64) entwickelt sich zu einer Schlammschlacht. Ausgangspunkt war das Transfer-Gerücht um Nick Woltemade (23) und den FC Bayern.

Der deutsche Rekordmeister will den VfB-Star zu sich lotsen, hält eine Ablösesumme von 30 bis 40 Millionen Euro für angemessen. Die Schwaben fordern allerdings ganze 100 Millionen Euro für ihren aufstrebenden Stürmerstar.

Matthäus: „Ich habe nicht gesagt, Woltemade kostet 100 Millionen Ablöse“

Matthäus heizte das Transfer-Gerangel zusätzlich an, betonte zuletzt in der „Bild“: „Ich sage es schon seit längerer Zeit: Woltemade ist einer für den FC Bayern. Und ich finde es richtig, dass Bayern sich um ihn bemüht. Wobei ich 60 Millionen Ablöse zu wenig finde. Wären 80 bis 100 Millionen genannt worden, hätte mich das nicht überrascht.“ Diese Aussage fand bei Hoeneß keinen Anklang und sorgte bei ihm für großen Ärger, wie er dem „Kicker“ verriet.

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Hoeneß kritisierte Matthäus scharf. Er sei der Meinung, dass dieser „nicht alle Tassen im Schrank“ habe. Hoeneß monierte, dass Matthäus in seiner Position als Experte Zahlen nenne, ohne die Verantwortung dafür tragen zu müssen.

Nun hat sich der Rekordnationalspieler erneut zu Wort gemeldet. Der 64-Jährige schrieb in seiner am Montag (30. Juni 2025) erschienenen Sky-Kolumne: „Es ist viel gesagt worden, aber nicht alles stimmt. Uli Hoeneß hat sich über meine Aussagen zu Nick Woltemade beschwert. Er hat mich beleidigt, daraus ist eine große Geschichte geworden. Im Endeffekt hat Uli wieder einmal auf etwas reagiert, was ich gar nicht gesagt habe.“

Weiter betonte Matthäus: „Ich habe nicht gesagt, Nick Woltemade kostet 100 Millionen Ablöse und ich habe auch nicht gesagt, er kostet 80 Millionen. Bevor ich etwas von kolportierten 60 Millionen gelesen hatte, habe ich gesagt, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn dort 80 bis 100 Millionen gestanden hätten. Punkt.“

Die Bayern hätten sich zuletzt vor allem über die in die Höhe getriebenen Ablösesummen beklagt. „Aber bei Jamal Musiala haben sie die Messlatte selbst hochgelegt und eine Ablösesumme von 180 Millionen Euro festgelegt“, so der TV-Experte weiter. 

Er als Experte würde die Zahlen nicht nach oben treiben, sondern der Markt, in dem sich auch der FC Bayern bewege. Dabei kritisiert er die Münchner scharf, da sie selbst Jahresgehälter von 20 Millionen Euro an Serge Gnabry (29) und Leon Goretzka (30) auszahlen und eine derart hohe Ablösesumme für Musiala verlangen. 

Zudem hätten die Bayern mit Manuel Neuer (39), Jonas Urbig (21), Daniel Peretz (24), Sven Ulreich (36) und Alexander Nübel (28) gleich fünf Torhüter auf ihrer Lohnliste. „Man gibt zwischen 30 und 35 Millionen an Gehältern für die Torhüter aus, zahlt Spielern wie Coman, Gnabry und Goretzka, die man alle weghaben wollte, zusammen etwa 50 Millionen“, schreibt Matthäus. 

Abschließend erklärt er noch bezüglich der Thematik: „Wenn Bayern das Geld hat, gut, aber das sind alles Dinge, die man hinterfragen kann und über die man zumindest diskutieren kann. Das sind eher die Probleme und nicht, dass ich gesagt habe, ich hätte mit 80 bis 100 Millionen für Woltemade gerechnet.“ Das sind deutliche Worte vom ehemaligen Bayern-Profi. Es bleibt abzuwarten, wie die Reaktion ausfällt.