Im Nachgang eines Elfmeters ging Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln im Derby mit 1:0 in Führung. Für Lothar Matthäus hätte es diesen Strafstoß allerdings nicht geben dürfen.
Drei Derby-ElfmeterVerzweifelter Matthäus übt Kritik
Aktualisiert
45 Minuten lang plätscherte das Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (3:1) vor sich hin, dann überschlugen sich in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs die Ereignisse.
Franck Honorat (29) wurde im gegnerischen Strafraum von Gegenspieler Kristoffer Lund (23) zu Boden geschubst, nach VAR-Eingriff entschied sich Schiedsrichter Deniz Aytekin (47) für den Elfmeter-Pfiff.
Lothar Matthäus kritisiert VAR-Eingriff
Zwar parierte Marvin Schwäbe (30) den Versuch von Haris Tabakovic (31) glänzend, doch die folgende Ecke führte letztlich doch noch zur Führung für Gladbach.
Wie eng die Entscheidung über den Strafstoß war, zeigte sich im direkten Nachgang des Zweikampfs: Aytekin wollte die Pfeife schon zum Mund führen, überlegte blitzschnell – und entschied sich letztlich gegen den Elfmeter. Als er aus dem Kölner Keller später in die Review Area zitiert wurde, revidierte er die Entscheidung und zeigte auf den Punkt.
Die Kölner Proteste hielten sich einigermaßen in Grenzen, doch in der Halbzeit-Analyse bei Sky beantwortete dann Lothar Matthäus (64) die Frage, was zumindest viele FC-Fans gedacht haben dürften: War der VAR-Einsatz durch eine klare Fehlentscheidung gerechtfertigt?
Zwar sei die Szene für ihn „eher Elfmeter als keiner“ gewesen, „aber kein Hundertprozentiger“. In der Folge, schloss Matthäus, „hätte der VAR nicht eingreifen dürfen.“
Über das ungestüme Einsteigen von Lund sagte der Rekordnationalspieler: „Es ist ein Stoßen, vielleicht sogar ein dummes Stoßen. Aber wo soll er hingehen?“
Matthäus war aufgefallen, dass Aytekin auf dem Rasen schon zwischen Elfmeter und weiterspielen lassen abgewogen und sich selbst im Eifer des Gefechts ausreichend Zeit für die bewusste Entscheidung genommen hatte: „Aytekin hat ja schon nachgedacht – ein, zwei Sekunden – und hat sich entschieden, er gibt ihn nicht.“
Ganz anders dann das Urteil beim zweiten Elfmeter nach der Pause, erneut verschuldet von Lund und wieder erst nach VAR-Check verhängt. Matthäus lobte diesmal über den Ablauf: „Jetzt finde ich es richtig, dass er rausgegangen ist.“
Beim Stand von 0:3 zeigte Aytekin dann auch für den FC auf den Punkt, diesmal sogar ohne VAR-Check. Auch diesen Pfiff hätte es laut Matthäus allerdings nicht geben dürfen. „Ich blicke nicht mehr durch“, sagte er verzweifelt und appellierte an die Schiedsrichter: „Bitte eine einheitliche Lösung finden.“


