„Das ist eine Hetzjagd“Bayern-Fans sauer auf Salihamidzic – Ex-Präsident Hoeneß findet klare Worte

Julian Nagelsmann und Hasan Salihamidzic kommen in Tracht zur Meisterfeier.

Trainer Julian Nagelsmann und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kommen am Sonntag (15. Mai 2022) zur Meisterfeier des FC Bayern.

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic steht im Fokus der Diskussionen. Bei der Meisterfeier des Rekordmeisters buhten ihn einige Fans sogar aus. Uli Hoeneß schießt deshalb zurück.

Drei Spiele ohne Sieg zum Saisonabschluss, dazu der Trubel um Robert Lewandowski (33), der den FC Bayern München verlassen will. Entsprechend angespannt ist die Stimmung beim Meister. Nach dem 2:2 in Wolfsburg stand am Samstag (14. Mai 2022) eine erste Feier im Paulaner-Biergarten am Nockherberg statt.

Während die Fans ihr Team für den Gewinn der zehnten Meisterschaft in Folge feierten, kassierte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45), als er von Stadionsprecher Stephan Lehmann (59) erwähnt wurde, einige Buhrufe und Pfiffe aus dem Publikum.

Salihamidzic weiter in der Kritik: Grund für Buhrufe nicht ganz klar

Weshalb genau die Bayern-Fans den Sportfunktionär ausbuhten, blieb offen. Naheliegend wäre jedenfalls die Vertragssituation um Top-Torjäger Robert Lewandowski (33), der den Rekordmeister angeblich im Sommer verlassen will.

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Tags darauf, beim Meister-Empfang am Rathaus, sprach Ex-Präsident Uli Hoeneß (70) Klartext, indem er den Umgang mit dem Sportvorstand in der Öffentlichkeit kritisiert. „Das ist eine Hetzjagd“, sagte Hoeneß. Salihamidzic sei „nicht alleine verantwortlich für die Transferpolitik“, erklärte er am Marienplatz.

FC Bayern: Uli Hoeneß sauer wegen Kritik an Hasan Salihamidzic

„Da ist der ganze Verein verantwortlich. Als wir sechs Titel gewonnen haben, habe ich keinen gehört, der gerufen hat: ‚Hasan, Hasan!‘ Jetzt, wo wir die Champions League nicht gewinnen, ist er allein verantwortlich. Das kann nicht sein.“

Die Arbeit seines „Ziehsohns“ bewertete er ebenso als „gut“ wie jene von Oliver Kahn (52), der seit Beginn der Saison Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern ist. Zumal ihm der Gewinn der Meisterschaft nicht ausreichend gewürdigt wird. „Wir haben eine gute Saison gespielt, keine sehr gute“, analysierte Hoeneß: „Das Mindestziel haben wir zweifelsohne erreicht.“

Dass diese Saison keine überragende war, müsse man der Mannschaft anlasten. „Tatsache ist, dass wir die Spieler wieder mehr in die Pflicht nehmen müssen“, sagte Hoeneß: „Bei uns wird ja immer der Trainer oder der Sportdirektor in die Pflicht genommen. Dann heißt es: ‚Wenn wir mehr Spieler gehabt hätten‘. Meines Wissens dürfen wir auch nur mit elf Spielern spielen.“

Die Transferpolitik habe „überhaupt keine Rolle gespielt. Tatsache ist, dass wir seit Weihnachten einige Spieler dabei hatten, die im Großen und Ganzen nicht mehr gut gespielt haben. Das muss analysiert werden. Die Spieler muss man mehr unter Druck setzen.“ (msw/job)