München – Bayerns Mittelfeld-Star Leon Goretzka (26) ist dafür bekannt, als Fußballprofi auch über den Tellerrand hinauszublicken. Der gebürtige Bochumer gründete gemeinsam mit seinem Bayern-Teamkollegen und Freund Joshua Kimmich (26) vor einem Jahr die Initiative „We Kick Corona“. Er setzt sich konsequent gegen jegliche Arten von Ausgrenzung ein und würde sich über ein Outing eines homosexuellen Kollegen freuen.

• Leon Goretzka würde sich über ein Outing eines Fußball-Kollegen freuen
• Der Bayern-Profi setzt sich gegen jegliche Arten von Ausgrenzung ein
• Gemeinsam mit Teamkollege Joshua Kimmich rief Goretzka die Aktion „We Kick Corona“ ins Leben

Das erzählte Goretzka in der aktuellen Juni-Ausgabe des „Playboy“, die am Mittwoch (12. Mai) erscheint. Darin sichert er homosexuellen Kollegen seine Unterstützung im Falle eines Outings zu.

Denn wenn nach einem Outing auch „populistisch und gestrige Kommentare“ kämen und gerade in Stadien die Hemmschwellen teilweise auch zu niedrig seien, sei die Fußballfamilie gefragt.

Leon Goretzka: „Spieler nach Leistung beurteilen, nicht nach Sexualität“

Goretzka sagt: „Wir leben im Jahr 2021. Hier sind wir als Team, als Fans, als Vereine und als Gesellschaft gefordert, dass wir Spielern Mut machen und sie nach ihrer Leistung beurteilen, nicht nach ihrer Sexualität.“

Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm (37) äußerte sich kürzlich kritisch gegenüber Outings von Profis. Gegenwärtig schienen ihm „die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“, sagte Lahm im Februar 2021.

Fast zeitgleich veröffentlichte das Fußballmagazin „11Freunde“ eine bemerkenswerte Aktion, in der sich über 800 Fußballerinnen und Fußballer gegen Homophobie einsetzen.

Bayerns Mittelfeldspieler Goretzka würde sich freuen, „wenn ein aktiver Spieler den Mut hätte, sich zu outen“.

Darin sieht er vor allem Chancen. „Ich glaube, dass das vielen den Weg ebnen würde, sich nicht mehr verstecken zu müssen. Deshalb hat mir die Initiative sehr gut gefallen“, sagt Goretzka weiter. An der „11Freunde“-Aktion #Ihrkönntaufunszählen nahm er – wie der gesamte FC Bayern München – allerdings nicht teil.

Auf die Frage, ob das auch in der Kabine beim Rekordmeister oder der Nationalmannschaft ein Thema sei, sagte Goretzka, dass das Thema als solches nicht auf der Tagesordnung stünde. „Aber natürlich sprechen wir, wie jede andere Gruppe in unserer Gesellschaft auch, über sensible Themen oder Initiativen gegen Homophobie oder beispielsweise Rassismus.“

Leon Goretzka verpasst die letzten beiden Saisonspiele

Mit dem FC Bayern München feierte Goretzka nach der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte am Wochenende seine dritte deutsche Meisterschaft. Am Wochenende beim 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach zog sich Goretzka einen Muskelfaserriss zu, weshalb er die letzten beiden Saisonspiele verpassen wird.