Gnabry und Musiala machen es Kimmich vorZwei weitere Bayern-Stars ließen sich nun endlich impfen

Serge Gnabry und Joshua Kimmich geben sich im Spiel von Bayern München die Hand.

Serge Gnabry (l.) und Joshua Kimmich, hier am 23. Oktober 2021 beim Spiel des FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim, sind bislang noch nicht zweifach gegen das Coronavirus geimpft.

Der Impf-Wirbel der vergangenen Tage ist an mehreren Profis des FC Bayern nicht spurlos vorbeigegangen. Zwei Profis sollen sich inzwischen bereits haben impfen lassen.

München. Poliert der FC Bayern München nach dem Wirbel der vergangenen Tage jetzt doch noch die dürftige Impf-Quote im Kader auf? Fünf der insgesamt 26 Profis waren bislang nicht gegen Corona geimpft, besonders der Fall Joshua Kimmich (26) sorgt seit Wochen für Unruhe.

Jetzt haben aber angeblich zwei Profis ihre anfängliche Impf-Weigerung abgelegt und die erste Impfung bereits hinter sich, zwei weitere Spieler sollen ebenfalls über eine Impfung nachdenken.

Bayern München: Jamal Musiala und Serge Gnabry erhielten erste Corona-Impfung

Wie mehrere Medien übereinstimmend am Dienstagabend (23. November 2021) berichteten, haben sich die Nationalspieler Jamal Musiala (18) und Serge Gnabry (26) nach langem Zögern nun doch für die Impfung entschieden. Musiala, der erst im Februar 18 Jahre alt wurde, hielt sich zunächst an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die für Minderjährige keine Notwendigkeit für eine Impfung kommuniziert hatte.

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Erst später soll der Offensivspieler nach mehreren Fachgesprächen mit Ärzten den Entschluss zur Impfung gefasst haben. Allerdings habe er, einer Empfehlung von DFB und DFL folgend, bis zur Winterpause warten wollen. Nun wurde der Corona-Pieks wegen der Dringlichkeit der Lage vorgezogen. Wie auch Gnabry soll er von einem der Münchner Mannschaftsärzte geimpft worden sein.

Mit Joshua Kimmich und Michael Cuisance (22) sollen zwei Profis inzwischen ebenfalls die Corona-Impfung in Erwägung ziehen. Demnach wäre Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting (32) der einzige Akteur im Kader, der noch immer nicht an eine baldige Impfung glaubt. Aktuell sind die fünf Profis ohne oder mit noch nicht vollständigem Impfschutz nach dem Kontakt zu einer infizierten Person (teils erneut) für eine Woche in häuslicher Isolation.

Impf-Wende? Julian Nagelsmann noch zurückhaltend

„Ich kann das noch nicht bestätigen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Dienstag nach dem 2:1 in der Champions League bei Dynamo Kiew. „Sollte es der Fall sein, dann freue ich mich darüber, dann ist es ein erster Schritt.“ Das medizinische Personal stehe in Kontakt mit den Profis in Quarantäne.

FC Bayern: Profis stehen offenbar vor Impf-Wende

Wie „Bild“ berichtet, soll das Einwirken des Vereins sowie einiger Mitspieler etwa bei Kimmich und Gnabry Eindruck hinterlassen haben. Auch Kimmich könne sich nach intensiven Beratungen inzwischen vorstellen, die Corona-Impfung nachzuholen. Ähnlich soll auch Dauerreservist Cuisance denken.

In der vergangenen Woche wurde an der Säbener Straße nicht nur der Ton rauer, auch mit Maßnahmen haben die Verantwortlichen die Zügel angezogen. So wird ungeimpften Profis jetzt für die Dauer ihrer Quarantäne bei Kontakt zu einem Coronafall das Gehalt gestrichen. Bei Kimmich etwa sollen sich die finanziellen Ausfälle pro Quarantäne-Anordnung auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen.

Fünf Spieler beim FC Bayern München bislang noch ungeimpft

Längst ist in München klar, dass die Impf-Muffel nicht nur für allerhand vermeidbare Unruhe sorgen, sondern auch die ambitionierten sportlichen Ziele des Vereins gefährden. Bei der 1:2-Pleite in Augsburg etwa fehlte Kimmich und war dennoch das dominierende Thema. In der Champions League bei Dynamo Kiew am Dienstag (23. November) und in der Bundesliga gegen Arminia Bielefeld am Samstag (27. November) sind auch Gnabry, Musiala, Cuisance und Choupo-Moting nicht dabei.

Kommende Woche steigt dann bereits der Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund. Nicht auszudenken, wenn die Münchner wegen erneuter Quarantäne dann auf gleich drei deutsche Nationalspieler verzichten müssten.

FC Bayern München mit schwacher Impf-Quote im Bundesliga-Vergleich

Im Bundesliga-Vergleich hat der FCB noch Nachholbedarf. Während etwa Bayer Leverkusen auf eine Impfquote von 100 Prozent kommt und bei Mainz 05 laut Sportvorstand Christian Heidel (58) 49 von 50 Personen aus dem Spieler- und Betreuerkreis zweifach geimpft sind, weisen die Münchner noch Lücken auf. Diese scheinen sich jetzt immerhin nach und nach zu schließen.

Vielleicht bald vier weitere geimpfte Profis wären da ein entscheidender Schritt – und wohl auch die einzige Maßnahme, die die Turbulenzen der vergangenen Tage wieder ein wenig eindämmen könnten. Und dann wartet am Horizont ja auch schon die geplante 2G-Pflicht für den Profi-Fußball, für die sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer seit vergangener Woche verstärkt einsetzen wollen. Spätestens dann müssten sich jeder Spieler entscheiden: Impfung oder Bayern-Abgang. (bc)