FC Bayern im KaufrauschEberls Einkaufsliste: Drei Bundesliga-Stars und jede Menge Top-Talente

Max Eberl steht in karierter Hose auf dem Rasen der Allianz-Arena.

Hoffentlich geht das nicht in die Hose: Max Eberl muss beim FC Bayern auf große Shoppingtour gehen. Das Foto entstand bei seiner Präsentation als Sportvorstand am 27. Februar 2024.

Die Bayern werden die Saison aller Voraussicht nach ohne Titel beenden. Für den neuen Sportvorstand Max Eberl bedeutet das: Er muss auf dem Transfermarkt zuschlagen. Wir zeigen dir Eberls Einkaufsliste.

von Denis Canalp (can)Daniel Thiel (dth)

Selbst der zweite Platz in der Bundesliga wackelt, von der Meisterschaft spricht beim FC Bayern ohnehin schon längst keiner mehr – das peinliche Aus im DFB-Pokal in Saarbrücken ist noch im Hinterkopf: Die Bayern stehen vor dem Scherbenhaufen einer Saison zum Vergessen.

Der neue Sportvorstand Max Eberl (50) soll diesen Scherbenhaufen möglichst schnell zusammenkehren und dem Nachfolger für den scheidenden Trainer Thomas Tuchel einen Kader für die kommende Saison zusammenstellen, mit dem der Sprung an die nationale und internationale Spitze wieder schnell gelingt. 

Max Eberl muss XXL-Umbruch beim FC Bayern managen

Eine echte Herkulesaufgabe für den strammen Max, der in der Vergangenheit bei Borussia Mönchengladbach und auch in seiner kurzen Amtszeit bei RB Leipzig durchaus unter Beweis stellte, dass er in der Lage ist, ambitionierte Kader zusammenzustellen.

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An der Säbener Straße muss Eberl das Kunststück gelingen, sowohl gestandene Spieler, als auch günstige Top-Talente für den Umbruch zu holen. Auf der anderen Seite ist Eberl auch als Verkäufer gefragt, denn das Festgeldkonto der Münchner reicht für das XXL-Projekt alleine nicht aus.

So sind auch Eberls Aussagen rund um das Bayern-Spiel in Freiburg am Freitag (1. März 2024) zu deuten. Auf die Frage, ob bei kostspieligen Transfers wie Lucas Hernández (28) in der Vergangenheit und Harry Kane (30) im vergangenen Sommer, das Geld für die Bayern keine Rolle spiele, sagte er: „Egal ist das nicht und Bayern München kann das auch nicht ständig stemmen.“

„Jetzt hat Harry Kane seinen Wert bewiesen – für Bayern München, für die deutsche Bundesliga – aber wir können nicht ständig solche Transfers machen und wollen das vielleicht auch gar nicht“, ergänzte Eberl rund um das 2:2 im Breisgau. Stattdessen verfolge der FC Bayern eine andere Transferstrategie. „Wir wollen eine Mannschaft bauen“, so der neue starke Mann der Bayern, der nochmals deutlich wurde: „Es gibt sehr, sehr gute Spieler, die eben vielleicht nicht 80 Millionen kosten.“ Eberl wolle für die Bayern „eine Mischung finden.“

Alle Stars und Talente im Überblick

Die Vertragslaufzeiten beim FC Bayern München

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Zuletzt sickerte schon durch, dass kaum ein Star bei den Bayern seinen Platz für die kommende Spielzeit sicher hat. Und natürlich hängen potenzielle Zugänge auch an möglichen Verkäufen, allein schon positionsbedingt. 

Wir zeigen die hier Eberls Einkaufsliste für die Bayern im Transfersommer 2024:

Martín Zubimendi

Martín Zubimendi (25) von Real Sociedad ist kein Geheimtipp. Ganz Europa jagt ihn schon seit mindestens einem Jahr. Der Sechser dürfte so etwas wie der Traumspieler von Tuchel im Mittelfeld sein, doch auch dessen noch zu bestimmender Nachfolger dürfte seine helle Freude an dem technisch starken Spanier haben. Zubimendis Ablöse ist auf 65 Millionen Euro festgeschrieben, doch auch er muss einen Transfer wollen. Im Sommer sagte er alle Transfers ab, blieb bei seinem Heimatverein. Kann Eberl ihn jetzt überzeugen? Zubimendi wäre das fehlende Puzzleteil im FCB-Mittelfeld.

Joao Neves

Joao Neves (19) ist in jungem Alter schon absoluter Stammspieler bei Benfica Lissabon und gilt vielleicht als der talentierteste defensive Mittelfeldspieler Europas. Auch er ist ein technisch beschlagener Sechser, der seine Stärken in der Balleroberung und im progressiven Passspiel hat. Seine Ablösesumme wurde bereits im vergangenen Winter auf 120 Millionen Euro erhöht. Zu viel für die Bayern, aber vielleicht lässt sich Benfica ja doch noch runterhandeln. 

Manu Koné

Manu Koné (22) ist den Bundesliga-Fans bestens bekannt. Der Franzose spielt derzeit seine dritte Saison im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Koné ist sicherlich nicht die Lösung bei der Bayern-Suche nach einem defensivstarken Sechser, seine Dynamik und Qualitäten im Dribbling zeichnen den Achter aus. Aktuell kämpft Koné mit Leistungsschwankungen. Lässt ihn Borussia schon für 25 Millionen Euro ziehen? Der ehemalige U21-Nationalspieler steht noch bis 2026 bei Borussia unter Vertrag.

Theo Hernández

Theo Hernández (26) gilt als einer der besten Linksverteidiger Europas und steht bei Milan in Italien unter Vertrag. Der Bruder von Ex-Bayern-Star Lucas Hernández (PSG) soll Alphonso Davies ersetzen, dessen Wechsel zu Real Madrid bevorsteht. Der Knackpunkt: mal wieder das liebe Geld. Die Italiener träumen von 80 bis 100 Millionen Ablöse, Eberl und Co. schwebt eher eine Zahl zwischen 50 und 60 Millionen Euro vor.

Miguel Gutiérrez

Miguel Gutiérrez (22) ist als Linksverteidiger die Alternative zu Hernández beim FC Bayern. Der Linksfuß macht durch Top-Leistungen beim spanischen Erstligisten FC Girona auf sich aufmerksam. Seine fixe Ablöse liegt bei 35 Millionen Euro. Pikant: 50 Prozent der Transferrechte hält sein Ex-Klub. Und das ist ausgerechnet Real Madrid. Die Königlichen könnten Gutiérrez für acht Millionen Euro im Sommer in die Hauptstadt zurückholen, hätten aber nach einem Davies-Wechsel eigentlich keinen Bedarf mehr. 

António Silva

António Silva (20) ist in jungen Jahren schon bei Benfica im Abwehrzentrum gesetzt. Ganz Europa ist scharf auf den 1,87 Meter großen Innenverteidiger aus Lissabon. Seine Ausstiegsklausel liegt bei 100 Millionen Euro. So viel werden die Bayern nicht zahlen. Es ist unklar, inwiefern Benfica bei dem Defensiv-Juwel verhandlungsbereit ist. 

Jonathan Tah

Jonathan Tah (28) wäre eine Alternative für die Abwehr. Dass Spieler von Bayer Leverkusen bei den Bayern hoch im Kurs stehen, überrascht nach der Traum-Saison der Werkself nicht. Tahs Vertrag unterm Bayer-Kreuz läuft nur noch bis Sommer 2025, weshalb der Nationalspieler zum Schnäppchen werden könnte. Vor allem im Vergleich zu Silva. Ob die Bayern aber überhaupt wieder einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in einen Innenverteidiger stecken, nachdem das aktuelle Trio Minjae Kim (27), Dayot Upamecano (25) und Mathijs De Ligt (24) in Summe knapp 160 Millionen Euro Ablöse kostete, ist unklar.

Jeremie Frimpong

Jeremie Frimpong (23) könnte für die Bayern vor allem dann interessant werden, sollte der neue Trainer auf eine Dreierkette setzen. Der rechte Schienenspieler von Bayer Leverkusen darf für 40 Millionen Euro Bayer verlassen. Schlagen die Bayern zu? Nicht auszuschließen, dass sich Xabi Alonso (42) als neuer Trainer einen seiner derzeitigen Schützlinge als Transfer wünschen würde. 

Assan Ouédraogo

Assan Ouédraogo (17) steht seit Monaten schon in Kontakt mit den Bayern. Schalkes Mega-Talent wird aber auch bei Eintracht Frankfurt und RB Leipzig gehandelt. Seine Ausstiegsklausel auf Schalke soll maximal bis zu 15 Millionen Euro betragen. Für den Rekordmeister wäre er wahrscheinlich keine Sofort-Hilfe, aber ein Investment für die Zukunft. 

Doch wer weiß: Vielleicht hat der zukünftige neue Bayern-Trainer auch einen ganz speziellen Transferwunsch. Und vielleicht wird ihm dieser – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – dann auch von den Bayern-Bossen erfüllt. Wer auch immer neuer Bayern-Trainer wird, es wäre ihm zu wünschen.