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„Komplett an der Realität vorbei“Ex-FC-Trainer hält Wutrede auf DFB-Elf: Kritik auch an Nagelsmann

Mit Platz vier beim Finalturnier der Nations League im eigenen Land hat die deutsche Nationalmannschaft wieder Zweifel an ihrer Konkurrenzfähigkeit aufkommen lassen. Die Kritik wird lauter.

von Béla Csányi  (bc)

Mit zwei bitteren Heimpleiten geht es für die deutsche Nationalmannschaft in eine quälende Sommerpause.

Dass das Final Four der Nations League als Heim-Turnier in München und Stuttgart ausgetragen wurde, hatte die Hoffnung auf einen Prestige-Erfolg der DFB-Auswahl genährt. Entsprechend groß ist die Enttäuschung über den vierten Platz, der die kritischen Diskussionen über die Qualitäten der Auswahl wieder befeuert hat.

Kritik auch an Julian Nagelsmann

Julian Nagelsmann (37) versuchte gar noch, die Medien zu einem sanfteren Kurs zu bewegen. Der Bundestrainer sagte auf der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Frankreich (0:2) an die anwesenden Reporterinnen und Reporter gerichtet: „Da sitzt ihr auch mit im Boot.“

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Ein früherer Berufskollege wollte in seiner Analyse dann allerdings keine Milde walten lassen, ebenso wie auch viele andere Experten, die die Auftritte der Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen kritisiert hatten.

Der frühere Bundesliga-Trainer Ewald Lienen (71) redete sich am Dienstag (10. Juni 2025) in seinem Podcast „Der Sechzehner“ regelrecht in Rage und hakte die Aussichten auf einen möglichen WM-Titel 2026 schon mal ab.

Über das große Ziel, das Nagelsmann im vergangenen Sommer direkt nach dem Viertelfinale bei der Heim-EM formuliert hatte, sagte Lienen: „Seit dieser Woche ist mir klar: Das wird nichts werden. Dieser unrealistische und kontraproduktive Traum, dass wir Weltmeister werden, dass wir überhaupt irgendwie in der ganzen Spitze mitspielen, das ist nicht nur unrealistisch, es ist komplett an der Realität vorbei.“

Ewald Lienen, hier am 9. November 2024 bei einem Heimspiel des FC St. Pauli.

Ewald Lienen, hier am 9. November 2024 bei einem Heimspiel des FC St. Pauli.

Beim Blick auf die Mannschaft identifizierte der ehemalige Trainer des 1. FC Köln dann auch zahlreiche Schwachstellen. Der schon länger umstrittene Leroy Sané (29) sei auf der Außenbahn auf höchstem Niveau etwa „der Einzige, den wir haben, der von seiner Schnelligkeit, von seinem Durchsetzungsvermögen und von seiner Torgefährlichkeit her überhaupt mithalten kann“.

Eine noch größere Baustelle sei die eigene Hälfte, wie Lienen weiter betonte: „Alle Spitzenmannschaften sind uns auf der individuellen Ebene in irgendeiner Form überlegen. Vor allen Dingen im Defensivbereich.“

Den nach längerer Pause mal wieder nominierten Robin Gosens (30), im Halbfinale gegen Portugal auf seiner linken Außenbahn heillos überfordert, watschte Lienen lapidar ab: Der Italien-Legionär sei grundsätzlich „unverdächtig, in der Defensive Zweikämpfe zu gewinnen“.

Und auch Nagelsmann bekam sein Fett weg. Über die verspielte Führung gegen Portugal urteilte Lienen: „Die beiden Gegentreffer, die wir da kriegen, die kann sich Julian Nagelsmann auf die Fahne schreiben durch die Auswechslungen, die er getätigt hat.“