In einem RTL-Interview ließ DFB-Kapitän Joshua Kimmich seinem Frust freien Lauf. Was womöglich nur durch Lothar Matthäus auffiel: Das Gespräch wurde nicht live gesendet.
„Hatten gar keinen Bock“Nur durch Matthäus aufgefallen: RTL trickst bei Frust-Interview von Kimmich
Nächste Enttäuschung vor der Sommerpause: Deutschland hat auch das Spiel um Platz drei in der Nations League verloren. Gegen Frankreich setzte es am Sonntagnachmittag (8. Juni 2025) eine ärgerliche 0:2-Niederlage.
Die Pleite war unnötig: Vor allem in der ersten Halbzeit vergab das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann, das sich gegenüber der 1:2-Niederlage im Halbfinale gegen Portugal spielerisch verbessert zeigte, einige Top-Chancen.
Kimmich: „Müssen nach sechs Minuten schon 3:0 führen“
Vorne fehlten die Effizienz und auch das Glück – wie bei einem Pfostenschuss von Florian Wirtz (37. Minute). Dazu gab es zweimal VAR-Ärger bei einer Elfmeter-Überprüfung und einem aberkannten Tor von Deniz Undav (53.). Superstar Kylian Mbappé (45. Minute) und Bayerns Michael Olise (84.) sorgten mit ihren Treffern für die DFB-Niederlage.
Mega-Frust bei Joshua Kimmich. „Wir müssen nach sechs Minuten schon 3:0 führen. Dann haben wir irgendwie die Struktur verloren – dann ist es für die Franzosen mit den vielen Kontern natürlich ein perfektes Spiel“, sagte der Kapitän bei RTL. „In der ersten Halbzeit hatten die ehrlich gesagt gar keinen Bock zu gewinnen.“
Bei den TV-Zuschauerinnen und -Zuschauern sorgte genau dieses Interview allerdings für Verwirrung. Denn in seiner Analyse nach dem Spiel bezog sich RTL-Experte Lothar Matthäus immer wieder auf die Worte von Kimmich– die zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht ausgestrahlt worden waren.
Matthäus gab Kimmich in seiner Analyse immer wieder recht. Was er genau meinte, blieb aber zunächst unklar. Bis Moderator Florian König Licht ins Dunkel brachte. „Du hast ihn jetzt schon mehrmals angesprochen, dann wollen wir Joshua Kimmich auch zeigen“, so der RTL-Mann.
Er erklärte, dass das Gespräch mit Kimmich während der Werbepause unmittelbar nach dem Spiel aufgezeichnet worden war. Etwas später als Matthäus bekamen dann auch die Zuschauerinnen und Zuschauer Kimmichs Frust-Interview zu sehen. Ohne den TV-Experten wäre die Verzögerung wohl gar nicht aufgefallen.
Zusammenfassend sagte Matthäus über das Finalturnier der deutschen Mannschaft: „Unter dem Strich hat es eine gute Halbzeit, eine Okay-Halbzeit und zwei schlechte Halbzeiten gegeben. Das ist bei einem Turnier zu Hause einfach zu wenig.“