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„Habe es schon befürchtet“Bundesliga-Schiri blickt auf Skandal-Erlebnis bei WM in Katar zurück

Schiedsrichter Daniel Siebert gestikuliert während eines Bundesliga-Spiels auf dem Rasen.

Daniel Siebert, hier am 2. September 2022 beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und der TSG Hoffenheim, war der einzige Bundesliga-Schiedsrichter bei der WM im Katar.

Daniel Siebert verabschiedete sich anders als erhofft von der WM-Bühne. Bei seinem zweiten Auftritt in Katar wurde der Bundesliga-Schiri von zahlreichen Uruguay-Spielern attackiert. Darüber sprach Siebert nun.

Als einziger Bundesliga-Schiedsrichter war Daniel Siebert (38) zur WM 2022 nach Katar gereist, hätte nach Deutschlands Vorrunden-Aus theoretisch sogar bis zuletzt im Turnier verbleiben können. Doch mit einem Skandal-Spiel endete seine Premiere bei einer Weltmeisterschaft bereits nach zwei Einsätzen in der Gruppenphase.

Der Berliner leitete nach dem Debüt beim Spiel zwischen Tunesien und Australien (0:1) auch das Gruppen-Finale Uruguay gegen Ghana (0:2). Zwar wurden im Spiel mehrere knappe Entscheidungen diskutiert, hängen blieben aber vor allem die Szenen, als er das Spiel bereits abgepfiffen hatte.

Daniel Siebert spricht über WM-Turbulenzen bei Uruguay-Spiel

„Ich habe schon befürchtet, dass sowas passiert, man ist ja nicht dumm“, sagte Siebert am Montag (16. Januar 2023) im Podcast „Kicker meets DAZN“ und meinte damit die rasende Wut zahlreicher Uruguay-Stars, die ihn und sein Gespann sowie einen Fifa-Offiziellen noch auf dem Rasen wüst angegangen waren.

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Innenverteidiger José María Giménez (27) etwa ließ sich zu einem Ellenbogenstoß gegen einen Anzugträger hinreißen, war zuvor bereits schreiend auf Siebert zugestürmt. Auch Abwehr-Kollege Diego Godín und Ersatzkeeper Fernando Muslera (beide 36) stellten den Referee mit drohenden Gesten, während Sturm-Routinier Edinson Cavani (35) im Spielertunnel den VAR-Monitor zu Boden schleuderte.

Schiri-Kollege Patrick Ittrich (44) sprang Siebert damals als Experte im WM-Studio von Magenta TV bei, sagte: „Wir haben deswegen Schiedsrichtermangel. Dass Schiedsrichter immer für alles verantwortlich gemacht werden, wenn die eigene Mannschaft es nicht schafft, Tore zu schießen – das muss ich in aller Deutlichkeit so sagen: Das ärgert mich, das regt mich auf.“

Daniel Siebert war schon vor Uruguay-Spiel gewarnt

Mit einigen Wochen Abstand ordnete Siebert die aufwühlenden Szenen im Podcast noch einmal ein. Dabei verriet er, dass er bereits bewusst in der Nähe des Spielertunnels abgepfiffen habe, um den Platz nach dem feststehenden Vorrunden-Aus der Südamerikaner auf kürzestem Wege verlassen zu können.

Daniel Siebert (unten) wird nach dem WM-Spiel zwischen Uruguay und Ghana von mehreren Spielern der ausgeschiedenen Südamerikaner belagert.

Daniel Siebert (unten) wird nach dem WM-Spiel zwischen Uruguay und Ghana von mehreren Spielern der ausgeschiedenen Südamerikaner belagert.

Schon bei seiner Ansetzung für die Revanche des WM-Viertelfinals von 2010 habe er gewusst, dass nicht bloß ein Routine-Einsatz auf ihn warten würde: „Da war klar, dass das Dramatik pur verspricht.“ Ihm und seinem Gespann sei vorab sicher gewesen, „mit allem rechnen“ zu müssen.

Als Siebert mit seinem Abpfiff das Uruguay-Aus wegen eines zu wenig erzielten Treffers besiegelt hatte, ging auch der Plan mit dem schnellen Gang Richtung Katakomben nicht mehr auf. „Selbst die fünf Meter Richtung Tunnel haben nicht ausgereicht, sodass die Spieler mir da den Weg abschneiden konnten“, erinnerte er sich zurück.

Siebert hoffte zunächst noch, die Gemüter zu beruhigen, erklärte sogar, dass er den anfänglichen Frust nach mehreren strittigen Entscheidungen nachvollziehen könne. Dass die Unparteiischen dann aber massiv bedrängt und angegangen wurden, war auch in der Emotion nicht mehr zu entschuldigen. Die schwierige Erfahrung und deren Verarbeitung werde ihn „langfristig irgendwie besser machen, weil akzeptierter“, beteuerte Siebert, der die positiven Lehren aus der Wüsten-WM ziehen will. (bc)