Was passierte im Spielertunnel?WM-Aus: Wüste Beleidigung, Randale – Uruguay-Spieler flippen aus

Schiedsrichter Daniel Siebert (unten) wird nach dem WM-Spiel zwischen Uruguay und Ghana von mehreren Spielern der ausgeschiedenen Südamerikaner belagert.

Schiedsrichter Daniel Siebert (unten) wird nach dem WM-Spiel zwischen Uruguay und Ghana von mehreren Spielern der ausgeschiedenen Südamerikaner belagert.

Riesen-Wut nach dem ersten Turnier-Sieg: Ein 2:0 gegen Ghana hat Uruguay nicht für den Einzug ins Achtelfinale bei der WM 2022 in Katar gereicht. Der Ärger war groß, besonders auf Schiri Daniel Siebert und die FIFA.

Rumms! Mit einem lauten Knall hat sich Uruguay bei der WM 2022 schon nach der Vorrunde verabschiedet. Ebenso krachend wie das Scheitern des zweimaligen Weltmeisters in einer machbaren Gruppe war am Freitagabend (2. Dezember 2022) der Aufprall des VAR-Monitors, den Edinson Cavani (35) beim Gang in die Kabinen mit einem wutentbrannten Fausthieb mitsamt Podest zu Boden donnerte.

Nicht nur der Sturm-Routinier war nach dem am Ende wertlosen 2:0-Sieg gegen Ghana auf 180, auch zahlreichen heißspornigen Kollegen brannten noch auf dem Rasen die Sicherungen durch. Ziel des Zorns: der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert (38) und die Verantwortlichen der FIFA.

Uruguay tobt nach Aus bei der WM 2022

Weil Siebert einen recht klaren Elfmeter in der Nachspielzeit nicht gepfiffen hatte, fühlte sich Uruguay vom Bundesliga-Referee benachteiligt und um die K.o.-Runde gebracht. Schließlich hätte ein weiterer Treffer für das Weiterkommen genügt. Der TV-Sender Canal 10 betrauerte anschließend eine „nationale Tragödie“.

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„Ein Haufen Diebe, diese H***nsöhne“, fluchte Verteidiger José María Giménez (27) von Atlético Madrid vor laufender TV-Kamera, schob in Richtung des Kameramanns nach: „Nimm mich ruhig auf, du H***nsohn“. Ein anderes Video zeigt den Uru-Rüpel, wie er wild auf mehrere FIFA-Offizielle einredet, einem von ihnen sogar mit dem Ellenbogen einen Stoß in den Nacken versetzt. Hier sehen Sie die Cavani-Szene im Video:

Schon jetzt ist damit klar, dass die WM Uruguay noch weiter beschäftigen dürfte – vor allem in Form von Ermittlungen und Sperren für anstehende Pflichtspiele. Denn neben Giménez mischten auch viele Teamkollegen mit, etwa Ersatzkeeper Fernando Muslera (36), der mit Schlusspfiff auf den Rasen gestürmt war und dort das Schiri-Gespann mit wilden Gesten ins Visier genommen hatte.

WM 2022: Uruguay-Stars schießen gegen FIFA und Daniel Siebert

Bei den Bildern im Stadion stand zu befürchten, dass es für Siebert sowie seine Assistenten Jan Seidel (38) und Rafael Foltyn (37) so richtig ungemütlich werden könnte. Im WM-Studio des ZDF sorgte sich Experte Per Mertesacker (38) sogar darum, dass die heißblütigen Südamerikaner im Spielertunnel und den Katakomben weiteren Dampf ablassen könnten.

Ob es dort zu weiteren Turbulenzen kam, ist bislang noch nicht überliefert, in uruguayischen Medien wird bislang nur von der verbalen Frust-Bewältigung berichtet, der sich viele Nationalspieler in den Interviews hingaben. Die vorige emotionale Raserei hatte sich da immerhin schon wieder etwas gelegt.

„Ich bin stolz, Uruguayer zu sein, auch wenn sie uns nicht respektieren“, motzte Luis Suárez (35) nach seinem 16. und aller Voraussicht nach letzten WM-Spiel. Auch Diego Godín (36) verabschiedete sich wütend von der WM-Bühne: „Wir haben viele Nackenschläge von der FIFA und den Schiedsrichtern bei Weltmeisterschaften kassiert.“

Das Abwehr-Raubein kritisierte auch Schiri Siebert und beklagte die Ansetzung des Fußball-Weltverbandes: „Es ist verwunderlich, dass in einem entscheidenden Spiel, bei dem es um so wichtige Dinge geht, nicht ein anerkannter Schiedsrichter mit internationalem Renommee ausgewählt wurde, der schweren Momenten gewachsen ist, in denen es gilt, wichtige Entscheidungen zu treffen.“ (bc)