„Absoluter Schwachsinn“Wieder Schiri-Diskussion in der Bundesliga – Hamann-Aussage überrascht

Auch der 24. Bundesliga-Spieltag bleibt nicht frei von Diskussionen um Schiedsrichter-Entscheidungen. Diesmal wurde ein Elfmeter-Pfiff besonders intensiv debattiert.

Dieses ewige Thema bleibt der Fußball-Bundesliga auch am 24. Spieltag treu: die Diskussionen um richtig oder falsch bei engen Schiedsrichter-Entscheidungen. Am Samstagnachmittag (11. März 2023) war das Berliner Olympiastadion Schauplatz der neuesten kritischen Szene.

Abgespielt hatte sich die im Duell zwischen Hertha BSC und Mainz 05 (1:1) in der 14. Minute, als Suat Serdar (25) den Kasten mit einer Direktabnahme verfehlte. Zunächst kein Aufschrei im Publikum, keine Reklamationen auf dem Feld. Doch plötzlich schaltete sich der VAR ein.

Bundesliga-Elfmeter aus Berlin sorgt für Diskussionen

Nach dem Hinweis aus dem Kölner Keller marschierte Schiedsrichter Benjamin Cortus (41) zum Spielfeldrand, schaute sich die Szene in der Review Area selbst an und griff dann zur Pfeife – Elfmeter!

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Was war passiert? Zunächst praktisch komplett unbemerkt hatte der Mainzer Leandro Barreiro (23) den Ball im Flug ganz leicht mit dem ausgefahrenen Arm gestreift, ohne dass eine anschließende Richtungsänderung der Kugel sichtbar wurde. Cortus begründete nach dem Spiel bei Sky, dass ihm nach dem „strafbaren Handspiel“ dennoch keine andere Wahl geblieben sei. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Eine klare Fehlentscheidung ging dem VAR-Eingriff übrigens nicht voraus. Vielmehr hatte der Schiri das Handspiel gar nicht wahrgenommen. Ein Fall, in dem der Video Assistant Referee laut Regelwerk (Stichwort „schwerwiegender übersehener Vorfall“) eingreifen muss!

Cortus dazu: „Ich habe keine Bewertung vorgenommen. Weder ich noch meine Assistenten – wenige im Stadion, glaube ich – haben diese Handberührung wahrgenommen.“ Dadurch erst wurde Sören Storks (34) vor dem Monitor aktiv.

Die Gäste aus Mainz waren damit trotzdem überhaupt nicht einverstanden. „Absoluter Schwachsinn“, schimpfte Übeltäter Barreiro am Sky-Mikrofon. Trainer Bo Svensson (43) meckerte: „Kann mir bitte jemand die Regeln erklären? Ich höre nur, dass er eingreifen soll bei einer krassen Fehlentscheidung. Hier waren 40.000 und es ist niemandem aufgefallen.“

Sky-Debatte um VAR-Eingriff in der Bundesliga

Diskutiert wurde anschließend auch im Sky-Studio – mit überraschender Rollenverteilung. Während Schiri-Experte Alex Feuerherdt (53) vom Blog „Collinas Erben“ den VAR-Eingriff lobte, beim Studium der Bilder aber keinen Elfmeter gegeben hätte („regeltechnisch würde ich das Handspiel anders bewerten“), verteidigte ausgerechnet Chefkritiker Dietmar Hamann (49) den Pfiff.

„Er verändert die Flugbahn nicht, aber er nimmt Tempo vom Ball“, sagte der Ex-Nationalspieler über die Barreiro-Aktion: „Das ist ein klarer Vorteil für die Mainzer, er hat dem Berliner die Chance genommen.“

Und Experten-Kollege Erik Meijer (53)? Der schlug sich die Hände passend zur ewigen Debatte vors Gesicht, merkte resigniert an: „Ich komme langsam an den Punkt, dass jeder Ball an der Hand Elfmeter ist. Punkt.“ (bc)