„Reisende soll man nicht aufhalten“Für BVB-Legende Kohler ist Haalands Abschied im Sommer beschlossen

Dortmunds Stürmer Erling Haaland faltet die Hände.

Erling Haaland hat nach dem Spiel gegen Freiburg am 14. Januar 2022 mit einem Interview für Wirbel gesorgt.

Torjäger Erling Haaland ist verärgert und fühlt sich bei Borussia Dortmund unter Druck gesetzt. Die Zeichen stehen auf Abschied. BVB-Legende Jürgen Kohler hat damit kein Problem.

Erling Haaland (21) und seine Aussagen mit Sprengstoff-Qualität. „Die letzten sechs Monate habe ich beschlossen, aus Respekt vor Dortmund nichts zu sagen. Nun hat der Klub begonnen, mich zu drängen, eine Entscheidung zu treffen“, klagte Haaland im norwegischen TV.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (62) zeigte in einer ersten Reaktion Unverständnis: „Es gibt aktuell weder Gespräche noch Termine, daher kann ich das nicht nachvollziehen“, sagte der Dortmunder Boss.

BVB-Legende Jürgen Kohler (56) hat aufgrund der Aussagen eine klare Meinung: Erling Haaland verlässt den BVB. Und damit hätte der Weltmeister von 1990 kein Problem. „Nach diesen Aussagen und der Reaktion von Hans-Joachim Watzke rechne ich damit, dass der Norweger im Sommer weg sein wird. So etwas sagst du als Spieler nur, wenn deine Entscheidung schon gefallen ist“, schreibt Kohler in seiner Kicker-Kolumne am Montag (17. Januar 2022).

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Erling Haaland hat im TV-Interview über zu großen Druck geklagt

„Denn Haaland hat auch viel zu verlieren. Die BVB-Fans sind feinfühlig und empfindlich, wenn du sie verprellst, wird es schwer - egal, wie viele Tore du schießt“, sagt der frühere „Fußball-Gott“ von Borussia Dortmund. Haaland hatte beim Sender Viaplay geklagt: „Alles, was ich will, ist Fußball spielen. Aber sie machen mir Druck, dass ich jetzt eine Entscheidung über meine Zukunft treffen soll. Deswegen muss ich bald eine Entscheidung fällen.“

Jürgen Kohler als Zuschauer bei einem Fußballspiel.

BVB-Legende Jürgen Kohler (hier am 18. Oktober 2020) hat sich zum Fall Haaland geäußert.

Für Kohler ist der Ausgang der Debatte klar: „Reisende soll man nicht aufhalten, jeder ist ersetzbar. Je länger das Thema köchelt, desto mehr könnte es die Dortmunder Mannschaft beschäftigen - erst recht, wenn Spiele verloren gehen.“

BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl (41) hatte bereits am Sonntag im Sport1-Doppelpass gesagt, dass sich die Borussia „auf gewisse Szenarien vorbereiten“ müsse: „Wenn Erling Haaland irgendwann Richtung April oder Mai auf die Idee kommt, uns eine Entscheidung mitzuteilen, will ich nicht in die Situation kommen, Schwierigkeiten zu bekommen“.

„Spannend“ sei die Frage, wo Haaland zukünftig seine Fußballschuhe schnürt, ergänzte Kohler. „Ich glaube, dass er in Spanien besser aufgehoben wäre als in England. Er braucht für sein Spiel Räume und Freiheiten, die er in der harten, schnellen Premier League selten bekommt. Aber sind die spanischen Topklubs Real oder Barca in der Lage, einen Haaland-Transfer zu bezahlen?“ (msw)