Kommentar zum Dortmunder CL-DebakelEin Name macht Marco Rose das Leben jetzt schon schwer

Marco Rose steht im Spiel von Borussia Dortmund ernüchtert am Spielfeldrand.

Marco Rose erlebte mit Borussia Dortmund am 24. November 2021 bei Sporting Lissabon die erste große Enttäuschung der Saison.

Marco Rose erlebt bei Borussia Dortmund einen komplizierten Start und wird durch das frühe Aus in der Champions League zurückgeworfen. Die Lage für Rose ist durchaus verzwickt. Der EXPRESS.de-Kommentar.

von Béla Csányi (bc)

Borussia Dortmund hat in der Champions League ein erstes klares Saisonziel krachend verpasst. Für Marco Rose, im Sommer für fünf Millionen Euro verpflichtet, ist es ein erster schwerer Rückschlag. Die aktuelle Lage ist nicht ausschließlich dem Trainer anzukreiden, dennoch muss der BVB unter Rose schnell wieder überzeugen, sonst dürfte es ungemütlich werden, meint unser Autor. Ein Kommentar.

Katerstimmung bei Borussia Dortmund nach dem ersten Tiefschlag der gerade erst beginnenden Ära Marco Rose (45). In einer der machbarsten Gruppen der Champions League kassierte der BVB am Mittwoch (24. November 2021) das vorzeitige Gruppen-Aus. Drei Niederlagen in Folge machten den Traumstart mit zuvor zwei Siegen zunichte.

Weil sich die immergleichen Fehler in Endlosschleife wiederholen, muss sich Rose zunehmend drängende Fragen gefallen lassen. Etwa nach dem fehlenden Defensivkonzept, der lahmenden Offensive oder der mangelnden Fähigkeit, in schlechten Spielen zumindest einen Punkt mitzunehmen. In Lissabon etwa hätte das ausgereicht, um das Weiterkommen in der eigenen Hand zu behalten.

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Marco Rose bei Borussia Dortmund 

Schon nach wenigen Monaten wirkt Rose zunehmend gereizt, die anfängliche Aufbruchstimmung ist längst verflogen. Dass die lange Verletzten-Liste mit Leistungsträgern gespickt ist und zwei fragwürdige Rote Karten in der Champions League empfindlich dazwischen funkten, geht zwar weit über seinen Verantwortungsbereich hinaus.

Allerdings wurde etwa die überstürzt wirkende Rückkehr von Erling Haaland (21) zum Bumerang. Der Torgarant gab nach muskulären Problemen früh wieder Vollgas, fällt seitdem noch einmal deutlich länger aus. Öffentlich regten sich zuletzt Zweifel, ob Rose den Übereifer des Norwegers womöglich hätte bremsen müssen.

Weil der BVB in der Liga und im DFB-Pokal weiter voll mitmischt, herrscht am Signal Iduna Park noch nicht die ganz große Unruhe. Dennoch spukt nicht nur den BVB-Fans weiterhin – oder schon wieder – der Name Edin Terzic (39) durch den Kopf. Das steigert auch den Druck auf Rose.

Edin Terzic bei Borussia Dortmund immer auf Abruf

In der vergangenen Spielzeit kam das Trainer-Talent als Retter, behob genau die Probleme, die Rose und Vorvorgänger Lucien Favre (63) zur Verzweiflung brachten und bringen. Seit Sommer arbeitet Terzic als Technischer Direktor wieder im Hintergrund, lehnte attraktive Trainer-Angebote für den BVB-Verbleib ab. Und bleibt damit für den Fall der Fälle immer in Reichweite.

Ein Rose-Aus ist in Dortmund zwar noch längst kein Thema, allein die an Gladbach gezahlte Ablöse kommt einer Job-Garantie bis Saisonende gleich – zumal Rose in zwei Wettbewerben noch immer die Chance hat, das frühe CL-Aus vergessen zu machen. Allerdings gibt es deutlich angenehmere Situationen, als ein wichtiges Saisonziel schon früh in den Sand zu setzen und den erfolgreichen Vorgänger dabei im Nacken zu wissen.