Es war ein tolles Spiel mit viel Spektakel und reichlich Emotionen. Beim 3:3 des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg sorgte allerdings einer für reichlich Kopfschütteln: Schiedsrichter Bastian Dankert.
Unwürdige SzenenSchiri Dankert verärgert FC und Fans
14.09.2025, 10:46
Bei so einem Spiel müssen alle ans Limit gehen, doch bei den Schiedsrichtern um Bastian Dankert (Rostock) gab es am Samstag mehr Schatten als Licht.
VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln – es war das wohl emotionalste und wahnsinnigste Duell des dritten Bundesliga-Spieltags. Sky-Experte Patrick Helmes schwärmte: „Da war alles drin!“ Gewitter-Unterbrechung, sechs Tore beim 3:3 - das letzte war sogar ein Rekord-Tor. Nie wurde in der Bundesliga ein Treffer später erzielt. Jakub Kaminski traf in der 14. Minute der Nachspielzeit zum umjubelten Kölner Ausgleich.
Kölns Bülter ärgert sich über Schubser gegen Hübers
Dass so lange nachgespielt wurde, lag auch am etwas überforderten Schiedsrichterteam um Dankert. Haarsträubend lange sechs Minuten wurde ein vermeintliches Tor von Marius Bülter in der 56. Minute überprüft. Es wäre das Kölner 2:1 gewesen, war es aber nicht.
Nach dem Freistoß von Isak Johannesson vollendete Bülter. Doch warum musste der Treffer überprüft werden? Die Fans im Stadion und die Zuschauer vor den TV-Geräten rätselten: Abseits? Ja, nein, vielleicht!? Alle blieben minutenlang im Unklaren. Solche Szenen sind unwürdig – zum Fußball-Abgewöhnen …
Nachdem der komplette Schiri-Stab mit den Assistenten René Rohde (Rostock), Marcel Unger (Tangstedt), dem Vierten Offiziellen Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang), sowie den Video-Assistenten Christian Dingert (Lebecksmühle) und VAR-Assistent Franz Bokop (Vechta) zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen war, musste Dankert sogar im Stadion vor den Bildschirm laufen.
Dann, nach sechs Minuten, die Entscheidung: Kein Tor, weil Joel Schmied zuvor den Wolfsburger Wimmer umgerannt hatte. Dieser hob das Abseits zwar auf, aber Dankert entschied auf Offensiv-Foul.

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Bastian Dankert beim langen VAR-Check rund um den aberkannten Kölner Treffer.
Beim 1:1-Ausgleich der Wolfsburger gab es auch ein Offensiv-Foul, was Dankert aber mit seinen ganzen Kollegen nicht ahndete. Bülter schimpfte nach dem Spiel: „Joel hat den Spieler umgestoßen. Vor ihrem Tor wird Hübers auch weggestoßen. Das ist ärgerlich.“
Hitzig wurde es auch kurz nach dem 2:1 für die Wölfe, als Torschütze Lovro Majer im Mittelfeld mit einer Brutalo-Grätsche Kölns Rav van den Berg übelst foulte. Der FC-Profi verletzte sich schwer, fällt lange aus.
Die Kölner waren entsetzt. Dankert gab dem Übeltäter die Gelbe Karte. Die gleiche Strafe gab es für Kölns Ersatz-Keeper Ron-Robert Zieler wegen Meckerns. Da fragten sich viele: Wo ist da die Verhältnismäßigkeit, wo das Fingerspitzengefühl?
Kölns Sportdirektor Thomas Kessler (39) sagte nach dem 104-Minuten-Spiel: „Es sind oft Nuancen, die so ein Spiel entscheiden, ob man gewinnt oder unentschieden spielt. Da haben wir nicht nur von unseren Spielern viel gesehen, sondern auch in Sachen Schiedsrichter-Entscheidungen.“
Kessler blieb aber voll bei seiner eigenen Mannschaft und deren Leistung: „Der Punkt ist super für die Moral, aber wir haben auch viele Dinge gesehen, an denen wir noch arbeiten müssen.“