Als der 1. FC Köln 2014 in die Bundesliga zurückkehrte, war es der erste große Erfolg seiner noch jungen Laufbahn, elf Jahre später hängt ein früherer Kölner Hoffnungsträger seine Schuhe an den Nagel.
Podolski-Vergleiche beim FCEinstiger Kölner Hoffnungsträger hört nach einem Jahr ohne Verein auf
von Béla Csányi (bc)
Für den 1. FC Köln startet mit der Zweitliga-Meisterschaft und dem Bundesliga-Aufstieg ein neues Abenteuer, für einen ehemaligen Profi schließt sich in der Ferne ein Kreis!
Elf Jahre nach dem damals fünften Aufstieg der Klub-Geschichte hat der einstige Kölner Hoffnungsträger Maxi Thiel (32) seine Karriere beendet. 2014 steckte die Karriere des Offensivspielers noch in den Kinderschuhen, die diesjährige Bundesliga-Rückkehr erlebte er als scheidender vereinsloser Profi mit.
FC-Trainer Peter Stöger lobte die „linke Klebe“
„Nach intensiven 15 Jahren im Profifußball kann ich euch mitteilen, dass meine Zeit als aktiver Spieler zu Ende geht. Ich habe die letzten Monate alles versucht, mich noch einmal fit zu machen, doch leider spielte mein Körper nicht mehr so mit, wie ich es wollte“, schrieb Thiel bei Instagram zu einer Sammlung mit zahlreichen Fotos. Eines davon zeigt ihn 2014 mit der Zweitliga-Schale im FC-Trikot.
Als die FC-Profis am 18. Mai 2025 nach dem entscheidenden Sieg über den 1. FC Kaiserslautern die Meisterschale im Rhein-Energie-Stadion erneut in den Himmel reckten, dürfte in Thiel noch einmal Nostalgie aufgekommen sein: Gleich die erste Zweitliga-Saison seiner Karriere hatte er in Köln als Meister abgeschlossen. Sein Bundesliga-Traum sollte sich dennoch nie erfüllen.
Im Sommer 2013 war der Flügelstürmer für kleines Geld von Drittligist Wacker Burghausen ans Geißbockheim gekommen, gerade mal 50.000 Euro Ablöse zahlte der FC für den in Altötting geborenen Bayer. Und zunächst schien der 20-Jährige als guter Griff: In der Vorbereitung zeigte er sich unbekümmert, im DFB-Pokal traf er per direkt verwandeltem Freistoß bei Eintracht Trier zum entscheidenden 2:0.
„Maxi Thiel kann stolz auf seine linke Klebe sein. Wir wissen um die unglaubliche Kraft seines linken Fußes, der uns im Laufe der Saison noch viel Freude bereiten wird“, lobte Trainer Peter Stöger (59). Intern gab es wegen desselben Markenzeichens sogar schon hoffnungsvolle Vergleiche zu FC-Idol Lukas Podolski (39).

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Hatte zunächst noch große Worte und entsprechende Pläne für Maxi Thiel: Der damalige FC-Trainer Peter Stöger nimmt sein Talent im Sommer-Trainingslager 2013 zur Seite.
Doch mit der Spielzeit war es schnell vorbei. Thiel absolvierte bei seinen zwei Liga-Einsätzen innerhalb der ersten vier Spieltage genauso viele Minuten wie im gesamten weiteren Saisonverlauf. Am Ende standen sechs Einsätze für die Zweitvertretung in der Regionalliga den sechs Profi-Pflichtspielen gegenüber.
Per Leihe ging es schon nach einem Jahr weiter zu Union Berlin, die Eisernen holten Thiel ein Jahr später für 250.000 Euro Ablöse fest in die Hauptstadt. Auf die 35 Einsätze in drei Jahren folgten Stationen beim 1. FC Heidenheim, dem SV Wehen Wiesbaden und Erzgebirge Aue, Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus, unter anderem ein Kreuzbandriss 2019 in Heidenheim.
Das zurückliegende Jahr der Vereinslosigkeit war für Thiel dennoch kein enttäuschender Abschluss, wie er verrät: „Als im vergangenen Jahr mein Schwiegervater schwer erkrankte, war das für uns das Zeichen, zurück in die Heimat zu gehen und die letzten Monate mit ihm zu genießen. Das haben wir getan und ich bin dankbar, dass ich diesen Schritt gegangen bin.“