Derby-ProvokationGladbach-Fans spotten über FC-Rettungs-Motto – Politik sauer auf „diese Verrückten“

Ultras von Borussia Mönchengladbach in der Nordkurve beim Derby gegen den 1. FC Köln.

Die Fans von Borussia Mönchengladbach präsentierten beim Derby gegen Köln am 9. März 2024 das Plakat: „Vor der Nord weed resigniert“. 

Was war das für ein packendes Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln! Nach dem 3:3 gingen viele Fans zufrieden nach Hause. Nur einige Hunderte sorgten rund um das Spiel für Kopfschütteln.

Für Sportfans war es das Fußball-Fest, was sich FC-Trainer Timo Schultz (46) erhofft hatte. Am Samstag (9. März 2024) trennten sich Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln in einem packenden Derby mit 3:3.

Schultz hatte vor dem Spiel gesagt: „Ich hoffe, dass auf den Rängen alles friedlich bleibt. Ich möchte, dass Eltern mit ihren Kindern in Ruhe ins Stadion gehen können, ohne Angst zu haben. Wir wollen auf dem Platz einen sportlichen und fairen Wettkampf haben. Gerne mit offenem Visier und mit allen Emotionen, die dazu gehören. Für mich ist es das entscheidende, dass es am Ende ein Fußballfest wird.“

131 Kölner Problemfans in Gewahrsam genommen

Am Samstagnachmittag blieb es laut Polizei dann auch überwiegend ruhig. In drei Shuttle-Bussen, in denen Kölner Fans zum Stadion gebracht wurden, sei jeweils eine Scheibe eingeschlagen worden. Während des Spiels hätten Fans im Gastblock in 17 Fällen Pyrotechnik gezündet. Da kommt also wieder eine Geldstrafe auf den 1. FC Köln zu. Eine abgefackelte Pyrostange bedeutet 1000 Euro Strafe beim DFB – es sei denn, die Täter werden ermittelt, dann kann die Strafe reduziert werden.

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Borussia-Fans hatten versucht, die Kölner im Stadion mit einem Spruchband zu provozieren – und dabei Bezug auf das Kölner Rettungs-Motto („FC jeff jas – he weed nit resigniert“) sowie die Ausschreitungen am Freitagabend genommen. Auf dem Banner im Stadion hieß es: „FC: Vor der Nord weed resigniert.“

Am Freitag hatte es Ausschreitungen am Borussia-Park gegeben. Die traurige Bilanz: über 200 Festnahmen und einige Verletzte. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) forderte die Vereine zu konsequentem Handeln gegen Krawallmacher auf. „Für das Spiel sind einige von denen erstmal aus dem Verkehr gezogen. Aber das reicht nicht. Wir brauchen auch die Vereine. Die müssen dafür sorgen, dass solche Typen gar nicht erst in die Stadien reinkommen.“

Reul weiter: „Diese Verrückten kriegen von uns keine Sonderbehandlung. Wer sich nicht benehmen kann, kriegt Ärger. Das gilt für die Störer, Schläger und Messertäter auf der Partymeile. Und genauso auch für die durchgeknallten Problemfans.“

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Bei dem Einsatz am Borussia-Park sind laut Polizei zwei Beamte und eine Beamtin verletzt worden. 131 Kölner und 74 Mönchengladbacher „Problemfans“ sind den Angaben vom Samstagmorgen zufolge in Gewahrsam genommen worden.

Herbert Reul beklagt Ausschreitungen vor Gladbach - Köln

Reul schaute fassungslos auf die Ausschreitungen: „Es ist ein starkes Stück, dass sich schon wieder fußballvernarrte Gewalttäter im Schutz der Dunkelheit die Köpfe einschlagen wollten. Und dabei wieder Polizisten verletzt wurden.“ Die Beamten konnten durch ihr Eingreifen zum Glück Schlimmeres verhindern.

Nun laufen strafrechtliche Untersuchungen, es wird wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, schweren Landfriedensbruches und Widerstands gegen die Einsatzkräfte ermittelt.

Nach letztem Ermittlungsstand erschienen am Freitagabend gegen 21 Uhr mehr als 100 Kölner Anhänger am Eingang des Borussia-Parks in Mönchengladbach. Viele der Gladbacher Fans hätten daraufhin das Stadion verlassen, wo zu dem Zeitpunkt das Tribünenbild für das Bundesliga-Spiel vorbereitet wurde. Als sich die beiden Fanlager gegenüberstanden, sei Pyrotechnik gezündet worden. Die Polizei habe sofort eingegriffen, um eine Eskalation zu verhindern. Dazu benutzten die Beamten laut Polizei auch Pfefferspray und Schlagstöcke. (mit dpa)