Friedhelm Funkel verlässt den 1. FC Köln nach der kurzen Mission als Aufstiegsretter wieder. Im „Doppelpass“ sprach der Trainer über die Gründe für die Trennung.
„Dann wäre ich …“Funkel verrät: Nur so hätte mein FC-Verbleib geklappt – Effenberg reagiert „irritiert“
von Béla Csányi (bc)
Er bleibt beim 1. FC Köln als Feuerwehrmann in Erinnerung, wird die Mission Bundesliga-Klassenerhalt allerdings nicht als Trainer angehen. Am Freitag sagte Friedhelm Funkel (71) dem Klub ab, steht nicht mehr zur Verfügung.
Am Sonntag (25. Mai 2025) war der erste öffentliche Auftritt geplant, Funkel sollte in München beim „Doppelpass“ in der Runde sitzen. Ein Flugausfall machte ihm einen Strich durch die Rechnung, so blieb es bei einer Video-Schalte zum Ende der Sendung.
Friedhelm Funkel hätte sich FC-Verbleib zugetraut
„Es war ein schwerer Schritt, dem 1. FC Köln abzusagen, aber es war ein vernünftiger Schritt“, zeigte sich der von zu Hause zugeschaltete Funkel mit etwas Abstand überzeugt. Ebenso sicher war sich Funkel in der Einschätzung über ein anderes Szenario.
Hätte der zum Sportdirektor beförderte Thomas Kessler (39) die Trainer-Entscheidung mehr oder weniger im Alleingang übernehmen dürfen, wäre der Verbleib für den Trainer nur noch Formsache gewesen. „Er ist eben erst ein oder zwei Tage im Amt gewesen und hatte noch nicht die Befugnis, alleine über den Trainer zu entscheiden“, bedauerte Funkel: „Ich glaube, dann wäre ich Trainer geworden.“
Die grundsätzliche Bereitschaft hatte er zuvor deutlich signalisiert. „Ich hätte es mir zugetraut, weil ich ein überragendes Trainerteam an meiner Seite hatte, die mir sehr viel Arbeit abgenommen haben. Das ist anders, als es früher dabei war. Das sind alles Fachleute“, lobte Funkel seine Unterstützer in der kurzen FC-Zeit, die mit dem Aufstieg als Zweitliga-Meister nach zwei Siegen geendet hatte.
Auf Nachfrage von Moderator Florian König (57) wollte in der Runde niemand die Entwicklungen am Geißbockheim gutheißen. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, zumal er das Zeichen gegeben hat, dass er weiter Trainer bleiben möchte“, sagte Sport1-Experte Stefan Effenberg (56), der sich „irritiert“ über das Zögern der Kölner Klub-Gremien zeigte. Dieses Abwägen hatte Funkel als entscheidenden Grund für seine Absage genannt.
Was folgt beim FC auf Funkel? Der Trainer selbst gab auf Nachfrage eine klare Empfehlung für das nötige Profil ab: „Die Mannschaft braucht einen Trainer, der ihr vertraut, der mit den Spielern gut umgehen kann und eine gewisse Empathie ausstrahlt.“
Die Identifikation mit der Stadt und dem Verein sei ebenfalls wichtig, um sich bei den FC-Fans die nötige Rückendeckung zu erarbeiten. Er empfahl seinem Nachfolger, der aktuell noch gesucht wird, er müsse „mit den Fans auch mal ein Bier trinken. Das hört sich banal an, aber man muss sich als Trainer öffnen“.