Der FC Bayern steigt im Poker um Nick Woltemade offenbar aus. ARD-Kommentator Tom Bartels findet das Vorgehen merkwürdig.
„Was wollen die wirklich?“ARD-Mann wundert sich über die Bayern
Der FC Bayern hat den ersten Titel der Saison eingefahren, im Supercup den VfB Stuttgart mit 2:1 besiegt.
Im Transferpoker um Nick Woltemade zieht der deutsche Rekordmeister aber offenbar den Kürzeren. Der Wechsel des deutschen Nationalspielers scheint vom Tisch, die Bayern waren letztendlich nicht bereit, die von Stuttgart geforderte Summe (75 Millionen Euro) zu zahlen.
Bartels über Woltemade-Poker: „Kann nicht an fünf Millionen scheitern?“
„Nick Woltemade spielt nächste Saison beim VfB Stuttgart, die Akte ist geschlossen. Das haben wir gemeinschaftlich am Mittwoch auch so kommuniziert“, sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle noch vor der VfB-Niederlage im Franz-Beckenbauer-Supercup bei Sky.
ARD-Kommentator Tom Bartels zeigte sich im Sport1-„Doppelpass“ über das Vorgehen der Bayern verwundert. Er warf in der Talkrunde die Frage auf: „Was wollen die Bayern wirklich?“
Bartels kann offenbar nicht nachvollziehen, dass die Bayern in DER Transfersaga des deutschen Sommers zurückgesteckt haben. „Will Vincent Kompany unbedingt jetzt Nick Woltemade? Denn dann könnten sie ihn sich leisten“, meinte Bartels. „Dann zahlen sie halt ein paar Millionen mehr.“
Bartels weiter: „Wenn der so wichtig ist, dass er den FC Bayern jetzt schon nach vorne bringt, dann muss ich doch alles daran setzen, ihn zu kriegen. Und dann kann das nicht an fünf Millionen scheitern. Und das ist für mich die Frage: Wollen die den wirklich alle?“
Moderator Florian König fühlte sich an den Fall Jonathan Tah erinnert, mit dem die Bayern im vergangenen Sommer ebenfalls schon einig waren, sich damals aber nicht mit Bayer Leverkusen einigen konnten. Der Abwehrspieler wechselte schließlich erst nach Vertragsende in diesem Sommer nach München.
„Max Eberl macht die Anbahnung an den Spieler, Jan-Christian Dreesen führt die Gespräche mit dem Verein: So ein richtig rundes Bild geben die Bayern nicht ab“, befand König.
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Weltmeister Sami Khedira gab ihm recht. Man habe den Eindruck, dass aktuell bei den Bayern nicht mit einer Stimme gesprochen würde. Für ihn hätte das lautstarke Hickhack vermieden werden können, wenn die Bayern schon frühzeitig beim VfB Stuttgart angeklopft hätten.
Woltemade hatte durch seinen Berater deutlich gemacht, dass er zu den Bayern will. Sport1-Experte Stefan Effenberg sieht den Stürmer vorerst in Stuttgart allerdings besser aufgehoben. „Für seine Entwicklung und für das, was er ja auch vorhat, nämlich die WM im nächsten Jahr, wäre es sinnvoller beim VfB Stuttgart zu bleiben“, sagte Effenberg.
Der ehemalige Bayern-Profi hat Zweifel, dass Woltemade bei den Bayern überhaupt auf die gewünschte Spielzeit kommen würde: „Wenn die Bayern offensiv alle an Bord haben und alle fit sind, wo wäre da der Platz für Woltemade? Den sehe ich nicht.“