FC-Ösi zum KnutschenNach Kainz-Doppelpack ist sogar Funkel verwirrt – Taktik-Kniff entscheidend

Ein taktischer Kniff von Friedhelm Funkel sorgte für ein erfrischendes Kölner Offensivspiel in Nürnberg. Beim 2:1 glänzte vor allem Florian Kainz.

Die Saison war bislang nicht seine. Florian Kainz (32) haderte oft, war unzufrieden und konnte selten sein volles Potenzial abrufen.

Beim 2:1 in Nürnberg am 9. Mai 2025 zählte Kainz aber zu den besten Kölnern. Die Krönung: Doppelpack! Ein Ösi zum Knutschen. Als die Mannschaft mit den Fans den Auswärtssieg feierte, küsste Kollege Mark Uth (33) Kainz auf die Stirn.

Funkel gab Kainz gleich ein gutes Gefühl

Dass Kainz glänzen konnte, lag auch an einem taktischen Kniff von Funkel: Er spielte mit nur einer Spitze (Tim Lemperle) und besetzte die Außen mit Kainz und Jan Thielmann doppelt. „Das war ganz, ganz wichtig, das war eine Idee von uns allen. Ich habe gesagt, dass ich am liebsten 4-2-3-1 spiele, weil ich die Flügel immer doppelt besetzt haben will. Wir haben die Typen, die das spielen können. Und die haben das gut gemacht.“  

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Kainz drehte dann links auf, kam zu zwei Treffern (67. und 90.), jeweils nach toller Vorarbeit von Tim Lemperle (22). Nach seinen beiden Treffern strahlte der Österreicher und sprach über Funkel: „Er strahlt eine enorme Ruhe aus und hat Lockerheit reingebracht wieder. Er hat mir frühzeitig gesagt, dass ich links spiele und mir ein gutes Gefühl gegeben. Da hat man dann auch gesehen, dass wir Spaß hatten, dass wir kombinieren wollten.“

Kainz weiter: „Ich finde auch, dass meine Leistung okay war, nicht nur wegen den Toren. Es war aber eine geschlossen gute Leistung. Ist ja klar, wenn ein neuer Trainer kommt, dann kommen neue Impulse. Funkel hat das sehr gut gemacht in der Woche.“

Funkel musste schmunzeln, als er bei Sky über den Matchwinner sprach: „Kainzi – ich weiß nicht, ob der in seiner Karriere schonmal zwei Tore in einem Spiel geschossen hat …“ Der Ösi verwirrte den erfahrenen Funkel mit seinen beiden Treffen. 

Natürlich traf Kainz schon mehrfach doppelt, alleine im FC-Trikot schnürte er drei Doppelpacks: am 22. Februar 2020 auswärts bei der Hertha (5:0), am 15. August 2021 zu Hause gegen Hertha (3:1) und am 22. Oktober 2023 zu Hause gegen Gladbach (3:1). Jetzt folgte in Nürnberg also Doppelschlag Nummer vier.

FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) sagte über Kainz: „Flo war heute extrem wichtig für unser Spiel. Nicht nur wegen seiner Tore. Er setzt sich immer extrem mit der Situation beim FC auseinander. Er hat einfach auch die Erwartungshaltung an sich selber, dass er Führungsspieler in dieser Mannschaft ist. Und wenn du dann Phasen hast, wo es nicht gut läuft, dann leidet er am Ende natürlich auch mit.“ Doch in Nürnberg gab es keine Leiden – Kainz öffnete mit seinem Doppelpack das Tor zum Aufstieg.

Am Samstag kann Köln schon die Bundesliga klarmachen, wenn die Konkurrenz patzt. Was, wenn es nicht zum Sofa-Aufstieg kommt? Dann muss ein Erfolg gegen Kaiserlauten am Sonntag (18. Mai) her.

Kainz weiß: „Locker bleiben. Wir haben dann bis nächsten Sonntag Zeit und werden uns gut vorbereiten. Da wird es sowieso brennen in Müngersdorf, und da freuen wir uns drauf.“