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Dopa-Debatte um El MalaJogi Löw: „Das tut mir weh“

Auch im „Doppelpass“ auf Sport1 wurde am Sonntag über die rasante Entwicklung von Said El Mala gesprochen. Wird der Flügelstürmer des 1. FC Köln sogar ein Thema für die WM 2026?

In Köln war er bereits vor seiner Leih-Rückkehr im Sommer Gesprächsthema, nach den ersten Spielen für den FC wird inzwischen in ganz Deutschland über Said El Mala (19) diskutiert.

Der Dribbler ist einer der so dringend benötigten Spielertypen, von denen es in der Bundesliga und im Dunstkreis der deutschen Nationalmannschaft seit längerer Zeit zu wenige gibt. Entsprechend fiel sein Name auch im „Doppelpass“ am Sonntag (12. Oktober 2025) – wenn auch zunächst noch fälschlich als „El Salal“.

Joachim Löw spricht über Talente in der Nationalmannschaft

Nachdem Journalist Michael Bröcker El Mala zwischenzeitlich ins Spiel gebracht hatte, wurde die Personalie zum Ende des Sport1-Talks noch einmal diskutiert. Auch Weltmeister-Trainer Joachim Löw (65) ging dabei auf die Forderungen ein, dass der zum Zeitpunkt der WM 2026 noch immer 19-Jährige in den Kader von Julian Nagelsmann (38) gehöre.

Löw erklärte zunächst, dass es Spieler in El Malas Alter in anderen Ländern teils leichter hätten, frühzeitig in die A-Auswahl vorzustoßen. Als Beispiel nannte er Europameister Spanien, dessen klare spielerische Identität es jungen Fußballern besser ermögliche, sich direkt einzufügen.

Wenn auch ohne konkrete Namen zu nennen, warnte Löw vor überzogenen Erwartungen an junge DFB-Debütanten, berief sich dabei auch auf eigene Erfahrungen aus seiner Zeit als Bundestrainer.

Dort habe er vielfach hoch veranlagte Spieler im Alter von „18, 19 Jahren“ begrüßt, doch die erwartete Entwicklung sei in etlichen Fällen ausgeblieben. „Drei oder vier Jahre später sind sie nicht besser geworden“, sagte Löw über die in vielen Fällen einsetzende Stagnation: „Manche bleiben stehen. Manche waren gar nicht mehr bei der Nationalmannschaft.“

Said El Mala im Spiel der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Said El Mala läuft aktuell für die deutsche U21-Nationalmannschaft auf.

Aus persönlicher Sicht sei das Scheitern früh entwickelter Ausnahmekönner eine bittere Erfahrung, so Löw. „Das tut mir weh“, gestand er mit Blick auf die Fälle, in denen sich das frühe Vertrauen in Talente nicht auszahlte – weder für den DFB, noch für die Spieler selbst.

Für Hoffnungsträger wie El Mala sei bei der weiteren Entwicklung daher unbedingt die intensive individuelle Förderung wichtig, im Bestfall mit regelmäßigen Extraschichten nach dem Mannschaftstraining.

„Wenn man 18 oder 19 ist, kommt man aus der Jugend raus. Dann hat man vielleicht gerade seine Lehre absolviert. Aber dann geht die Arbeit erst richtig los“, appellierte Löw an den Fleiß aufstrebender Fußballer und die Unterstützung durch die Trainerteams ihrer Vereine.