60 Jahre BundesligaWie ein junger Wolfgang Overath FC-Geschichte schrieb

Wolfgang Overath (1. FC Köln, re.) gegen Heinz Steinmann (1. FC Saarbrücken)

Wolfgang Overath (r.) vom 1 FC Köln zieht im Spiel beim 1. FC Saarbrücken ab. Saarbückens Heinz Steinmann (l.) kommt zu spät.

Woche für Woche fiebern Fußballfans am Samstagnachmittag mit, wenn ihre Klubs in der Bundesliga gegeneinander antreten. Seit Anbeginn der Bundesliga mit dabei: der 1. FC Köln.

von Julian Meiser (jm)

Die Bundesliga wird 60 Jahre alt! Am 24. August 1963 ging die deutschlandweite Fußball-Liga in ihren ersten Spieltag. Mit dabei: der damals noch junge 1. FC Köln – mit Weltmeister Hans Schäfer in seinen Reihen.

Im ersten Spiel traf die Mannschaft von FC-Trainer Georg Knöpfle auswärts vor 35.000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf den 1. FC Saarbrücken – und es dauerte nur 22 Minuten, bis die Kölner Spieler ihr erstes Bundesliga-Tor bejubeln durften.

Bundesliga 1963/1964: Der 1. FC Köln siegt beim 1. FC Saarbrücken

FC-Tor Nummer eins in der neu gegründeten Bundesliga ging auf das Konto des gebürtigen Siegburgers Wolfgang Overath (79), damals 19 Jahre alt. Den zweiten und letzten Treffer der Partie beim 1. FC Saarbrücken markierte FC-Stürmer Christian Müller – Endstand 2:0 aus Kölner Perspektive. Gelungener Bundesliga-Einstand für den 1. FC Köln.

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Was damals noch niemand ahnte: Am Ende der Saison 1963/1964 sollte der 1. FC Köln auf Platz eins landen und die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Vor dem Meidericher SV (heute: MSV Duisburg), Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund. Bayern München war keines der 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga, stattdessen vertrat der TSV 1860 die bayrische Landeshauptstadt.

Premieren-Torschütze Wolfgang Overath stand am Ende der Spielzeit bei acht Toren und war damit der fünftbeste Torjäger des 1. FC Köln in dieser Saison. Mehr Tore erzielten: Karl-Heinz Thielen (16 Tore), Christian Müller (15 Tore), Hans Sturm (13 Tore) sowie Hans Schäfer (12 Tore).

Der erste Torschützenkönig der neu eingeführten Bundesliga kam nicht aus Köln, sondern aus Hamburg. HSV-Legende Uwe Seeler, damals 27 Jahre alt, brachte es auf satte 30 Tore. Sein Hamburger SV belegte den sechsten Tabellenplatz. 

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Dank seiner starken Leistungen in der Bundesliga empfahl sich der blutjunge Overath für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die damals noch immer von Weltmeister-Trainer Sepp Herberger trainiert wurde. Gut einen Monat nach seinem ersten Bundesliga-Tor debütierte Overath für Deutschland beim 3:0-Sieg gegen die Türkei.

Knapp zehn Jahre späte durfte sich dann auch Overath Weltmeister nennen: 1974 gewann der FC-Star mit der DFB-Elf den WM-Titel. Bis heute gilt Wolfgang Overath, der zwischen 2004 und 2011 als FC-Präsident fungierte, als eine der größten Ikonen der Bundesliga.