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Ausschreitungen beim DerbyOrdner bewusstlos geprügelt, Polizei attackiert – FC & Bayer reagieren

Einsatzkräfte am Ort der Auseinandersetzungen zwischen Fans des 1. FC Köln und von Bayer Leverkusen.

Einsatzkräfte am Ort der Auseinandersetzungen zwischen Fans des 1. FC Köln und von Bayer Leverkusen im Bundesliga-Derby am Sonntag (3. März 2024).

Rund ums Bundesliga-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen kam es am Sonntag zu schweren Ausschreitungen. Ein Ordner wurde dabei auf der Tribüne bewusstlos geschlagen.

Derby oder Nachbarschaftsduell? Ganz egal, wie man die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen nennt, zwischen den beiden Fanlagern kochen die Emotionen bei den Duellen zwangsläufig immer hoch. Und einige übertreiben es gewaltig!

So auch am Sonntag (3. März 2024) bei der 0:2-Niederlage des FC gegen die Werkself. Bereits während des Spiels kam es auf einer Tribüne zu Auseinandersetzungen, nach der Partie gab es außerhalb des Stadions dann Ärger mit der Polizei.

Köln gegen Leverkusen: Ordner im Stadion verletzt

Die Polizei bestätigte die Vorfälle und teilte mit: „Im Rahmen der Bundesligabegegnung zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen, sind gegen Spielende am Sonntagabend (3. März) mehrere Gewalttäter aufeinander losgegangen. Einige warfen Pyrotechnik, Fahrräder, Äste und Steine auf Einsatzkräfte. Ein Ordner im Stadion erlitt schwere, zwei Polizeibeamte auf der Rückseite des Stadions leichte Verletzungen.“

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So kam es während der Partie im Oberrang der Nordtribüne, wo die Heim- und Auswärtsfans mit einer Plexiglasscheibe getrennt sind, zu einer heftigen Schlägerei.

Dabei wurden zwei Leverkusener Ordner verletzt. Die Polizei schildert: „Ein Ordner, der dazwischen gegangen war, war von einem der Beteiligten mit einem Faustschlag am Kopf getroffen worden und war sofort bewusstlos zusammengebrochen.“ Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Während des Spiels versuchten dann weitere Einsatzkräfte und Ordner sowie Ordnerinnen die Lage zu beruhigen, sie trennten die Fanlager, indem sie eine Menschenkette bildeten.

Auseinandersetzung zwischen Fans am Gästeblock auf der Nordtribüne des Rhein-Energie-Stadions.

Auf der Nordtribüne kam es im Rhein-Energie-Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen Fans des 1. FC Köln und von Bayer Leverkusen.

Nach dem Derby ging es dann rund ums Stadion weiter mit Gewalttaten. Rund 200 mutmaßliche FC-Ultras sollen dabei Polizeibeamte angegriffen haben. Es flogen Fahrräder, Äste und Feuerwerkskörper auf die Beamten und Beamtinnen.

Zuvor waren drei Fans auf der Junkersdorfer Straße aneinandergeraten. Als die Polizei eingreifen wollte, kamen weitere Fans hinzu. Von der Polizei heißt es zu den Vorfällen: „Als die Zuschauer nach dem Spiel das Stadion verließen, gerieten auf der Junkersdorfer Straße drei Personen in einen Streit. Als Bereitschaftspolizisten dazwischengingen und die Parteien trennten, wurden Teilnehmer eines Fanmarsches, der kurz vorher mit etwa 500 Personen gestartet war, auf die Situation aufmerksam. Der Marsch stoppte unmittelbar, die Teilnehmer kehrten zurück und griffen die Einsatzkräfte an. Dabei warfen sie offensichtlich mit Gegenständen, die sie im direkten Umfeld fanden. Unterstützungskräfte umschlossen die Angreifer und unterbanden weitere Angriffe.“

Die Beamten ermitteln aktuell gegen mindestens zehn Personen wegen schweren Landfriedensbruchs, zwei von ihnen „sitzen bereits im Polizeigewahrsam“, teilt die Polizei weiter mit.

Die aufgebrachten und gewaltbereiten Fans sorgten zudem dafür, dass die Straße zeitweise komplett gesperrt wurde.

Zuvor war es ruhig geblieben. Schon um 12.30 Uhr hatten die Bayer-Fans einen Marsch vom Kölner Hauptbahnhof Richtung Neumarkt gestartet. Von dort ging es in Sonderbahnen zum Stadion. Begleitet wurden die Leverkusener Ultras von über 1000 Polizistinnen und Polizisten, auch ein Hubschrauber war im Einsatz, um die Lage aus der Luft zu kontrollieren.

1. FC Köln und Bayer reagieren nach Ausschreitungen

Am Montag reagierte der FC in Person von Geschäftsführer Philipp Türoff: „Der 1. FC Köln verurteilt die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die am Sonntag am Rande des Bundesligaspiels gegen Bayer Leverkusen stattfanden und die zu Verletzungen bei Fans, Ordnern und Polizisten geführt haben. Diskriminierung und Gewalt zählen zu den roten Linien, die wir im Umgang mit unseren Fans immer wieder deutlich ziehen.“

Türoff weiter: „Wir stehen mit den verletzten Ordnern in Kontakt und hoffen, dass es allen schnell besser geht. Außerdem untersuchen wir die Vorgänge und unterstützen die täterorientierte Aufklärung der Vorfälle durch die Polizei.“

Von Bayer heißt es in einem Statement: „Es ist generell bedauerlich, wenn es im Umfeld des Derbys zu Zwischenfällen kommt, die die Sicherheit von Zuschauern und Fans gefährden. Im Hinblick auf das jüngste Derby gilt es festzuhalten, dass Ordner und Leverkusener Fans im Oberrang der Nordkurve durch mittlerweile identifizierte Täter angegriffen worden sind. Ebenso versuchten Vertreter aus dem Kölner Umfeld zu den Leverkusener Fans vorzudringen, die nach dem Derby den Heimweg angetreten hatten. Generell ist Bayer 04 Leverkusen daran interessiert, die Ereignisse gewissenhaft aufzuarbeiten.“