Er gehörte zur FC-Mannschaft, die 1986 im Uefa-Cup-Finale an Real Madrid scheiterte. Andreas Gielchen stand damals sowohl bei der 1:5-Niederlage in Madrid als auch beim 2:0-Erfolg im Rückspiel über die volle Distanz auf dem Rasen und sicherte sich damit für immer einen Platz in den Geschichtsbüchern des 1. FC Köln.

Am Freitagmorgen (3. Februar 2023) starb der ehemalige Abwehrspieler (165 Pflichtspiele für den FC) nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 58 Jahren.

Michael Trippel würdigt Andreas Gielchen vor dem Leipzig-Spiel

Vor der Bundesliga-Partie gegen RB Leipzig (0:0) erinnerte Michael Trippel (68) an den Ex-FC-Kicker. Bevor der Kölner Stadionsprecher die Namen der kürzlich verstorbenen Mitglieder verlas, sagte er: „Wir trauern um Andy Gielchen, der viele Jahre für unseren 1. FC Köln gespielt hat und gestern viel zu früh mit 58 Jahren von uns gegangen ist.“

Das war vielen Fans aber nicht genug. Im Netz äußerten sich einige Anhänger erzürnt darüber, dass ein derart verdienter Spieler keine Gedenkminute oder einen Ehrenapplaus bekommt.

Gielchen erreichte mit den Geißböcken nicht nur die einzige Final-Teilnahme in der Europapokal-Historie des Klubs. Er feierte auch zwei Vizemeisterschaften (1989 und 1990) und stand 1991 im DFB-Pokalfinale. Dass er nach der Niederlage gegen Bremen nicht vom Klub verabschiedet wurde, empfand er zeitlebens als größte Enttäuschung. Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Das Verhältnis zum FC galt danach als belastet, zuletzt kämpfte er vehement für ein Gedenkspiel im Rhein-Energie-Stadion für seinen früheren Mitspieler Mucki Banach (†24), der 1991 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Dieses steigt nun im März.

EXPRESS.de hakte beim FC nach: Warum gab es keine Schweigeminute? Von Vereinsseite heißt es, dass Gielchen die Ehre beim nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (12. Februar, 17.30 Uhr) zuteilwird.

Die Kölner Verantwortlichen hatten vor dem Leipzig-Spiel beschlossen, die Schweigeminute eine Woche später zu machen. Ob die Mannschaft um Kapitän Jonas Hector (32) zudem mit einem Trauerflor auflaufen wird, sei hingegen noch nicht besprochen worden.