„Haltung ist klar“Hector vor Vertrags-Ende: So steht es wirklich um die Zukunft des FC-Kapitäns

Jonas Hector fährt am Geißbockheim Fahrrad.

Jonas Hector (r.) am 10. November 2022 mit seinen Teamkollegen am Geißbockheim

Muss der 1. FC Köln ab der nächsten Saison ohne Jonas Hector auskommen? Die Zukunft des Kapitäns ist die wichtigste Personal-Frage für Geschäftsführer Christian Keller.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

„Wenn er sein höchstes Niveau spielt, ist er der beste Linksverteidiger Deutschlands.“ Das sagt Sportboss Christian Keller (43) über Jonas Hector (32) – und hofft wie jeder FC-Fan, dass der Kapitän seinen auslaufenden Köln-Vertrag noch mal verlängert!

EXPRESS.de erklärt, wie es um Hectors Zukunft steht. Was spricht für sein Karriere-Aus und was für einen Verbleib am Geißbockheim?

Christian Keller: „Es ist Jonas' Entscheidung“

„Jonas und ich haben uns ein paar Mal über seine Zukunft ausgetauscht. Was wir besprochen haben, bleibt unter uns“, macht FC-Geschäftsführer Keller ein Geheimnis aus dem Zukunfts-Poker mit dem „wichtigsten Spieler des Vereins“, wie Trainer Steffen Baumgart (50) immer wieder betont.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Kein Wunder! Hector ist sein verlängerter Arm auf dem Platz, flexibel wie kaum ein anderer Bundesliga-Akteur, defensiv wie offensiv weit über Kölns Mannschafts-Durchschnitt unterwegs.

Keller erklärt: „Unsere Haltung ist klar: Wir hätten ihn gerne weiter in unserem Kader, aber es ist Jonas' Entscheidung.“

Das spricht für eine FC-Verlängerung: Hector fühlt sich im Baumgart-Team pudelwohl, ähnlich wie in seiner ersten Erfolgsphase unter Peter Stöger (56). Wer ihn während der USA-Reise oder in vielen Episoden der Klub-Doku „24/7“ gesehen hat, kann sich kaum vorstellen, dass er auf diese Gemeinschaft verzichten will.

Zudem hat sich der Linksverteidiger in seiner Karriere selten so stark präsentiert wie in der Hinrunde. Findet auch Keller, erinnert exemplarisch: „Sein Spiel gegen Dortmund – da hätte sich die Nationalmannschaft freuen können.“ Er hofft, wie alle Kölner, dass bei Hector letztlich die Liebe zum Sport und dem FC siegt.

Das spricht fürs Karriere-Ende: Hectors Zögern und die Andeutungen der Verantwortlichen. Coach Baumgart sagte beispielsweise schon im Mai gegenüber EXPRESS.de: „Jonas hat für sich erst mal einen klaren Plan gefasst. Der bedeutet, dass er noch ein Jahr Fußball spielt.“

Hector ist niemand, der so eine Entscheidung leichtfertig revidiert. Das musste auch Bundestrainer Hansi Flick (57) erfahren, der ihn für die WM zurück in die Nationalelf holen wollte.

Christian Keller: 1. FC Köln findet immer einen Platz für Jonas Hector

Durch private Schicksalsschläge ist der Fußball für Hector in der Vergangenheit bereits dramatisch in den Hintergrund gerückt. Zeit mit seiner Frau Anika und dem gemeinsamen Söhnchen steht fraglos über allem.

Keller sagt zudem: „Selbst wenn wir lange warten würden und vorsorglich Ersatz geholt hätten, finden wir immer einen Platz für Jonas.“ Da ist bei allem Hätte, Wenn und Aber rauszuhören, dass sich der FC mit möglichen Nachfolgern beschäftigt… Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Das spricht für ein Auslands-Abenteuer: Mehrere Klubs aus der nordamerikanischen MLS sollen ihr Interesse bei Hector hinterlegt haben. In Amerika könnte er weiter Profi-Fußball spielen – aber abseits des ganz großen Rampenlichts, das nie seins war. Außerhalb von Kabine und Rasen gilt der 32-Jährige als introvertiert, ist für die Öffentlichkeit unnahbar. Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Beim FC weiß man allerdings nichts von Angeboten aus den USA. „Bei uns ist das nicht angekommen“, sagt Keller, der sich über die Gerüchte eher wundert.

EXPRESS.de meint: So sehr der Gedanke auch schmerzt: Aktuell ist Hectors Fußballer-Rente zum Saisonende das realistischste Szenario!

Was jedoch nicht heißt, dass hinter den Kulissen bereits beschlossen ist, dass der Saarländer seine Schuhe im Mai 2023 an den Nagel hängt. Aus dem Geißbockheim ist zu hören, dass er immer mal wieder schwankt. Eine Hoffnung ist Baumgarts enger Draht zu Hector.

„Manche Entscheidungen brauchen ein bisschen und ergeben sich im Laufe der Zeit – wie in diesem Fall“, so Keller. Fakt ist: Eine „Deadline“ der Bosse wird es nicht geben. Beim FC ist für Hector immer Platz!