Perfekte Rahmenbedingungen für ein rheinisches Fußball-Fest: Am Sonntag traf der 1. FC Köln auf Bayer Leverkusen. Es wurde ein hitziges Duell bei frühlingshaften 16 Grad.
Hitziges Derby, Schiri sorgt für FragezeichenFC lässt dicke Dinger liegen – Bayer reif für den Titel
Copyright: IMAGO/RHR-Foto
Hitziges Duell zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen am 3. März 2024.
Der FC Bayern stolperte am Freitag erneut (2:2 in Freiburg), Bayer siegte erneut. Leverkusen ist auf dem Weg zum Titel nicht zu stoppen – auch nicht von knallheißen Kölnern!
Am Sonntag (3. März 2024) ließen die Kölner Jungs von Trainer Timo Schultz (46) alles auf dem Platz, was sie in sich hatten, boten dem ungeschlagenen Tabellenführer einen intensiven Kampf, doch es reichte nicht. Die Werkself siegte mit 2:0.
Äußerst hitzige erste Hälfte zwischen Köln und Leverkusen
Bayer cleverer, Bayer reifer – und damit auch reif für die erste Meisterschaft! Noch zehn Spiele bei zehn Punkten Vorsprung ... – das sollte sich das frühere Vizekusen nicht mehr nehmen lassen.
Und die Kölner? Die müssen ihre Punkte im Kampf gegen den Abstieg nun woanders holen. Der Auftritt gegen die Werkself sollte aber mehr als Mut machen!
1. FC Köln in der Einzelkritik
Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen
Es ging gleich mit reichlich Tempo los! Jonas Hofmann vergab die erste Bayer-Chance, verzog knapp. Köln antwortete mit einem Konter über Linton Maina, seine Flanke setzte Dejan Ljubicic daneben – das hätte die Führung nach elf Minuten sein müssen.
Dann wurde es hitzig! Kleine Rudelbildung inklusive Schubserei, nachdem Kölns Jan Thielmann dem Leverkusener Granit Xhaka von hinten in die Waden getreten hatte. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) schaute sich die Szene nochmal an und zückte glatt Rot für den Kölner.
Thielmann flehte den 4. Unparteiischen noch an: „Das ist niemals Rot!“ Half nix, Thielmann musste schon nach 14 Spielminuten unter die Dusche. Beim Blick auf die TV-Bilder war klar: Entscheidung korrekt, war zwar unbeabsichtigt, aber ein zu hartes Einsteigen des Kölners.
Bitter: Er wird damit das Derby bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (9. März) verpassen.
Auf dem Platz gab es in der Folge Emotionen pur. Stieler verlor ein wenig den Überblick – und die Kontrolle über die Partie. Ein Xhaka-Handspiel wurde nicht gesehen, nachdem Ljubicic zu Recht gemeckert hatte, sah er Gelb. Die fünfte Verwarnung: Ljubicic wird damit auch gegen Gladbach gesperrt sein! Es ging weiter: Hincapie trat Maina voll auf den Fuß, der Pfiff blieb aus.
In der 30. Minute grätschte Kölns Martel den Ex-Kölner Florian Wirtz an der Strafraumgrenze um. Stieler zeigte sofort Gelb, die gesamte Leverkusener Mannschaft forderte einen Platzverweis. Es blieb bei Gelb, eher Dunkelgelb...
Fußball gespielt wurde auch noch: Ein Adamyan-Schuss wurde geblockt, wenig später war Bayer dann aber eiskalt. Grimaldos Flanke landete über Schick bei Frimpong, der zum 1:0 für die Gäste einschob.
Köln in Unterzahl, aber weiter aggressiv und auch mit Chancen. Kurz vor der Pause sprang Grimaldo dem Kölner Adamyan im Strafraum in den Rücken – hier hätte es auch einen Elfmeter geben können. Wieder blieb die Pfeife von Stieler stumm, das Video checkte er auch nicht.
Alidou hatte noch eine gute Chance für den FC, kam aber nicht mehr hinter den Ball beim Abschluss. So ging es nach einer äußerst unterhaltsamen ersten Hälfte mit 0:1 in die Kabinen.
Wer gedacht hatte, dass Leverkusen in Überzahl den FC nun überrollen würde, sah sich getäuscht. Einmal hatten die FC-Fans schon den Torschrei auf den Lippen! Kurz nach der Pause hatte Adamyan den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Ball landete nach einem Seitfallzieher nur am Innenpfosten. Bayer im Glück.
Köln weiter im Pech: In der 65. Minute kam Youngster Justin Diehl für Adamyan in die Partie, doch schon kurz darauf musste er nach seiner ersten Aktion verletzt wieder runter. Für ihn kam Leart Pacarada aufs Feld.
Hier an der EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
In der 73. Minute machte Grimaldo das 2:0 für die Gäste, nach guter Bayer-Kombination. Leverkusen nutzte seine Chancen eiskalt, der FC erneut nicht. Köln lässt in dieser Spielzeit einfach zu viele dicke Dinger liegen. Ob Davie Selke in der kommenden Woche in Gladbach eine Trendwende bringen kann? Gegen Bayer war er nach seiner Fußverletzung noch nicht im Kader.
Schultz brachte in der Schlussphase Schmitz, Huseinbasic und Tigges – sie konnten die Niederlage auch nicht mehr abwenden. FC-Stadionsprecher Michael Trippel verabschiedete die Zuschauer und Zuschauerinnen nach dem Spiel mit den Worten: „Der Fußball-Gott ist momentan nicht mit uns, bleiben Sie gesund!“
Im Vergleich mit der Startelf beim 1:1 in Stuttgart tauschte FC-Trainer Schultz gleich viermal. Luca Kilian, Denis Huseinbasic, Justin Diehl und Kapitän Florian Kainz saßen vorerst auf der Bank. Für sie in der Startelf: Timo Hübers, Linton Maina, Faride Alidou und Sargis Adamyan. Für letzteren war es der erste Startelf-Einsatz seit der 1:6-Niederlage in Dortmund am 18. März 2023.