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„Eine Unverschämtheit“FC-Sportchef Veh schimpft über Guardiola & ManCity

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Armin Veh (r.) als Stuttgart-Coach mit Pep Guardiola

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

  • Armin Veh spricht im großen EXPRESS-Interview über die neue Bundesliga-Saison.
  • Veh erzählt von der Horror-Verletzung, die seine Erstliga-Karriere als Spieler beendete.
  • Im Fall Leroy Sané kritisiert er Manchester City mit deutlichen Worten.
  • Warum der 1. FC Köln für ihn bislang noch keine „schöne Station“ ist.

Köln – Der FC ist zurück in der Bundesliga – ein Terrain, auf dem sich Geschäftsführer Armin Veh (58) bestens auskennt. Vor genau 40 Jahren machte er als Spieler seine ersten Schritte im Profi-Geschäft. Zum Start der neuen Saison empfing Veh den EXPRESS zum großen Bundesliga-Interview. Teil 2: Armin Veh über seine schlimme Verletzung als Spieler, seine Erwartungen an die neue Saison und Karten für Trainer.

Lesen Sie hier den ersten Teil des EXPRESS-Interviews mit Armin Veh: Der Sportchef des 1. FC Köln spricht so ausführlich wie noch nie über seine FC-Zukunft.

Armin Veh handelte Vertrag für Mitspieler aus

Armin Veh, vor 40 Jahren begann Ihre Bundesliga-Karriere als Spieler in Gladbach. Nun sind Sie mit dem FC zurück im Oberhaus. Sind Sie wieder zu Hause?

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Das kann man so sagen. Die 2. Liga macht jedenfalls nicht so viel Spaß, das ging mir schon als Trainer so. Deswegen bin ich froh, dass wir unser Ziel erreicht haben und jetzt zurück in der Bundesliga sind. Um 15.30 Uhr zu spielen, gefällt mir auch deutlich besser als zum Mittagessen.

1979 hätten Sie bestimmt nicht gedacht, dass Sie jetzt noch dabei sind – oder wollten Sie schon immer Trainer und Manager werden?

Tatsächlich entwickelte sich mein Interesse am Trainer-Geschäft sehr früh. Ich habe mir schon als Spieler alle Trainingseinheiten aufgeschrieben – alles, was Jupp Heynckes mit uns gemacht hat, habe ich mir wie in der Schule notiert. Das hat sonst kein Spieler gemacht. Wahrscheinlich habe ich zu früh wie ein Trainer gedacht und war deswegen immer verletzt.

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Ein Foto zeigt Sie mit einem ehemaligen Mitspieler Christian Hochstätter in einem Mönchengladbacher Krankenhaus…

Das war meine schwerste Verletzung, danach konnte ich keine Bundesliga mehr spielen. In Kaiserslautern war ich ohne Gegner-Einwirkung in ein Loch getreten. Ich habe nach unten geschaut und nur noch meinen Schienbeinschoner gesehen, weil mein Fuß zur Seite weggeknickt war. Da war alles kaputt – Waden- und Schienbeinbruch, alle Bänder gerissen. Und ich war erst 24. Zu Christian Hochstätter gibt es aber eine lustige Geschichte.

Und zwar?

Den hatte ich damals nach Gladbach geholt. Er ist auch Augsburger, und ich hatte ihn dort in der Jugend beobachtet – Christian war ein riesiges Talent. Deshalb habe ich zu Jupp Heynckes gesagt, dass er ihn mal ins Training einladen soll. Und nach einem halben Tag hat Jupp mir gesagt: Armin, den nehmen wir! Dann saßen wir mit Jupp und dem damaligen Manager, Helmut Grashoff, zusammen und ich habe mit Anfang 20 Christians Vertrag ausgehandelt. Das war das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe. Leider ohne Provision, schön blöd (lacht).

Eine Reise durch Ihre Bundesliga-Zeit ist auch eine Reise durch teilweise schrille Outfits...

Meine Klamotten habe ich mir schon immer selbst ausgesucht. Ob das rückblickend schön war – darüber lässt sich streiten. Mit gepunkteten Krawatten wird man mich jetzt nicht mehr sehen (lacht).

War Stuttgart angesichts der Meisterschaft 2007 Ihre schönste Station als Trainer?

Ich hatte viele schöne Stationen. Über den FC werde ich das hoffentlich auch mal sagen.

Kann man das bisher etwa nicht?

Nach dem, was bisher passiert ist, fällt mir das schwer. Auch wenn wir letzte Saison unser Ziel erreicht haben, waren die Begleitumstände nicht so schön.

Anthony Modeste hat gesagt, dass er den Verein bei seiner Rückkehr nicht mehr wiedererkannt hat. Obwohl der Abstieg damals schon monatelang her war und der FC auf Platz eins lag…

Ich möchte mich gar nicht mehr so sehr mit der Vergangenheit beschäftigen, aber klar: Es war keine einfache Saison. Es war wichtig, den Aufstieg zu erreichen, aber dass das viel Freude gemacht hat, kann ich nicht sagen.

Wie viele Gelbe Karten hätte der Trainer Armin Veh in der kommenden Saison wohl bekommen?

(lacht) Das weiß ich nicht. Ich war 27 Jahre Trainer und nur dreimal auf der Tribüne. Das ist nicht so viel. Ich finde das mit den Gelben Karten aber völlig aberwitzig. Sollen die Trainer jetzt Mumien spielen und am besten gar nichts mehr sagen? Wir lieben den Sport und dazu gehören nun mal auch Emotionen. Wenn du unten stehst und verantwortlich bist, fieberst du nun mal mit. Dann sollen sie gleich Roboter an die Linie setzen.

Armin Veh erwartet spannende Saison

Wie schätzen Sie die Bundesliga insgesamt ein? Muss wieder mal die Hälfte der Klubs um den Klassenerhalt bangen?

Bis auf die Meisterschaft war die Bundesliga in den letzten Jahren immer bis zum Schluss interessant, was den Europapokal und die Abstiegsplätze angeht. Auch dieses Jahr wird der eine oder andere unten reinrutschen, der nicht damit gerechnet hat. Und andersrum. Ich glaube, wir können uns auf eine spannende Saison freuen.

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Auch an der Tabellenspitze?

Die Bayern haben mit Dortmund einen ernsthaften Konkurrenten. Der BVB hat angekündigt, dass er Meister werden will, dazu müssen sie jetzt stehen, und ich hoffe, dass sie bis zum Ende durchhalten.

Zumal bei den Bayern nicht alles geklappt hat – vor allem im Ringen um Leroy Sané, der sich in Manchester verletzt hat. Wie schätzen Sie diesen Fall ein?

Im Fall Sané hat Bayern nicht nur Pech gehabt. Das ist für mich sogar eine Unverschämtheit. Als Beispiel: Sebastiaan Bornauw hat in Anderlecht nicht mehr gespielt, als klar war, dass er zu uns kommen wird. Wenn sich zwei Klubs nahezu einig sind, macht man so etwas einfach nicht.